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Murmbrand) Heinrich 297 Wurmbrand. Heinrich
Dberstkammerer. dann k. k. Dberst'Ceremo'
nimmeister. zuletzt Obersthofmeister bei der
Kaiserin, von Oesterreich und war Besitzer
der Herrschaften Steyersberg, Stickelsberg,
Hochwolkersdlllf und. Aschau in Nirderoster-
reich. Des Kaisers besondere Huld zeichnete
ihn mit dem Großkreuz des Zeopoldordens
und mit dem Orden des goldenen Vließes
aus. Der Graf hatte sich zweimal vermalt:
<l) am 2. März 1794 mit Maria Iostphü
geborenen Freiin von Ledebur (gest. 16. Iän>
ner 1800). dann ö) am 7. April 1801 mit
deren leiblicher Schwester Marie Zidouie. Aus
beiden Ehen hinterließ er zahlreiche Nach»
kommenschaft, welche aus der Stammtafel
ersichtlich ist. Die Söhne zweiter Ehe —
aus erster waren nur Töchter vorhanden —
Ernst, Wi lhelm und Ferdinand, pflanz»
ten diese Linie fort. — 18. Gundakar
Thomas (geb. 30. December 1733. gest.
10. Mai 1?91). Von der österreichischen Linie.
'Er ist der einzige Sohn des berühmten Ge-
nealogen Grafen Johann Wi lhelm aus
dessen dritter Ehl mit Mar ia Dominica
Gräsin Starhemberg. In den Biogra»
phien denkwürdiger Steiermärker, welche
Dechant W i n kl c rn begonnen und die
./Steiermarkische Zeitschrift" fortgesetzt hat,
heißt es über G undakar Tdomas, welcher
k. k. Kämmerer, geheimer Rath, inneröster»
reichischer Gubernialrath und Commandeur
des St. Stephansordc-ns war: „Der Graf
lebt wegen seiner Menschenfreundlichkeit und
Humanität, womit er seinen schönen Garten
zum Vergnügen des Publicums preisgab,
bei den alten Grazern noch in unuer-
löschlichem Andenken. Die dankbare Grazer
Bürgerschaft setzte ihm im Friedhofe auf dem
Steinfelde ein ehrendes Denkmal," —
19. Heinrich I I I . (gest, 1370). Cin Sohn
Heinrichs I I . , der um 1332 am Hofe
Annas, Witwe Heiwrichs, Herzogs von
von Körnchen und Königs in Böhmen,
lebte und 133U als Oberstmundschenk starb,
widmete er sich dcm geistlichen Stande und
wurde 1342 Propst zu Perchtoldsdorf; er hat
viele Stiftungen zu frommen Zwecken ge»
macht. Er erfreute sich besonderer Huld Io«
Hannas, der gelehrten des Lateinischen
kundigen Gemalin A l b r e c h t s I I . des
Weisen uon Oesterreich, welche die Grafschaft
Pfyrt (Ferette) dem Hause Habsburg zuge-
bracht hatte. — 20. Heinrich (geb. 3. Fe«
bruar 1719. gest. 17. December 1739), uon
der österreichischen Linie. Er ist der einzige Sohn des Feldzeugmeisters und ttnferen
Commandanten und Vertheidigers von Atb
Casimir Heinrich aus dessen Ehe mit
Karol ine Gräfin uon Saufrs < Carail le
Gleich dem. Vater widmete er sicts dem
Waffendienste, kämpfte in den Feldzügw des
18. Jahrhunderts und starb als Generalmajor
im schönsten Mannesalter von 43 Jahren,
Seit 3. Februar 174? mtt Antonia geborenen
Gräfin Brenner vermalt, blieb er ohne Nach'
kommenschaft. — 21. Heinrich (geb. W. Sep.
tember 1819. gest, nach 1879). von der öfter«
reichischm Linie. Der jüngste Sühn drs
Ritters des goldenen Vließes Grafen Gun«
dakar Heinrich aus dessen zweiter Ehe mit
Sidonie geborenen Freiin uon Ledebur.'
trat er jung in ein kaiserliches Reiter>Ni'gi'
mcnt. wurde 1842 Lieutenant bei Hardegg«
Kürassieren Nr. 3, nn Jahre 1852 Rittmeister
und Escadronscommanoant im Reqimente
1834 Major bei Wallmoden Uhlanm Nr. 3,
1862 Oberstlieutenant in Kiesem Regimente.
Im Feldzuge 1866 gegen Preußen bereits
Oberst bei Kaiser Maximilian von Merico»
Uhlanen Nr. 8, hatte er am 2?. Juni bei
öervenä Hura seinen Ehrentag. Wit dem'
Oberstlieutenant des Meaimkntes, Egon Für»
sten Thurn.Tciris sBo. XI.V, S, 7t
Nr. 7^. bestand er mit zwei Escadrons gegen
dreiundeinhalb preußische Escadrons ein hef»
tiges Gefecht; die preußische Front batte er
mit seinen Udlanen bereits durchbrochen und
erst als die feindlichen Flügelescadrons ein«
schwenkten und die Unseren zu nmiingeln
drobten. schlua er sich mit sein?r Truppe nach
tapferem Handgemenge durch. 1<» Mgnn
blieben auf der Wahlstatt, 3 Officiere und
49 Mann wurden verwundet. Noch kämpfte
das Regiment bei Königgrätz und im Nück»
^ugsgefechte bei Göoing'Holic. Später trat
der Graf aus der Actimtät'und starb als
Comthur des deutschen Ordens nach 1879. »-
22. Heinrich (geb. o. December 1834). von
der österreichischen Linie. Ein Sohn des
Grafen Ferdinand, k. k. Obersten und
Obersthofnieistrrs bei Erzherzog Fran^ Karl
und Neffe des Vorigen, trat er gleichfalls in
die kaiserliche Armee und wurde 1834 Lieute«
nant bei Karl Zudwig'Uhlanm Nr.« 7 183»
Oberlimtenant im Regimente, später Haupt»
mann im niederosterreichifchen Feldjäger»
Bataillon Nr. 21. 1862 Rittmeister im frei«
willigen Nhlanen'Regimente und schied als
solcher um die Mitte der Sechziger-Jahre
aus der Activität. Als IägerhaupNuann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wolf-Wurmbrand, Band 58
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wolf-Wurmbrand
- Band
- 58
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 380
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon