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Wuybach-Tannenberg, Karl 24 Wur,bach-Tannenberg^ Karl
dürgelsckaft der Stadt Nudolfswerth
und am 1. März 1866 eine Dankadresse
von der Stadt Idria für die Unter
stühung der an das Abgeordnetenhaus
gerichteten Petition gegen den beabsich-
tigten Verkauf des Quecksilberbergwerkes
und der Forstdomäne Idria, und für
Unterstützung einer von der Stadt Idria
an den krainischen Landtag gerichteten
Petition gegen die Verdrängung des Un>
terrichtes der deutschen Sprache aus der
Hauptschule dieses Ortes. Am 3. April
l86l ernannte ihn Seine Majestät der
Kaiser "zum Stellvertreter des Landes-
hauptmannes von Krain, und nach dessen
Rücktritt
Landeshauptmann, in welcher Würde er,
nachdem er 1867 vom Großgrundbesitze
wieder in den Landtag gewählt worden,
am l.'j. Februar desselben Jahres neuer-
dings bestätigt wurde. Im Landtage
verblieb er bis 19. Mai 18?l, an wel-
chem Tage ihn Seine Majestät zuin
kais. kön. Landespräsidenten in Krain
ernannte. Im folgenden Jahre erbat er
sich aus Gesundheitsrückfichten die Ent-
hebung von diesem Amte, welche ihm
auch mit ah. Entschließung vom 27. Juni
1872 unter gleichzeitiger Verleihung der
österreichischen Frei Herrn würde ge»
wahrt wurde. I n den schwierigen Slel»
lungen als Landeshauptmann und
Landespräsident machte er es sich zur
Aufgabe, auf die durch das zweisprachige
Element scharf geschiedenen, ja sich feind-
selig gegenüberstehenden Parteien im
Lande versöhnend einzuwirken und die
nationalen Bestrebungen auf ihr natur»
gemäßes Gebiet zu leiten. Seine Ueber»
zeugung aber, daß die Pflege der deut-
sch en Sprache und Bildung für die Ent-
Wickelung und Wohlfahrt seines Heimat-
landes und deS Reiches unerläßlich sei,
brachte er auch auf die Gefahr hin, von der nationalen Partei angefeindet zu
werden, bei jeder sich ihm darbietenden
Gelegenheit zum Ausdruck. Obwohl er
sich nach seiner Enthebung von der
Stelle des Landespräsidenten Hauptfach»
l-ich der Verwaltung seiner Güter wid-
mete, nahm er doch fortwährend Antheil
an den politischen Vorgängen und wen-,
dete sich um so entschiedener gegen die
slavisirenden Bestrebungen, als dieselben
immer unzweideutiger und für den Frie»
den des Landes und den Bestand des
Gesammtstaates bedrohlicher herantraten.
Fern von jeder nationalen Gehässigkeit,
die Berechtigung der nationalen Ent>
Wickelung vollkommen anerkennend, er«
blickte er aber in der deutschen
Sprache und Bildung die unab>
weisbar nothwendige Grundlage dec
Einheit, Macht und Wohlfahrt der Mon-
archie, und dies umso mehr, als ja die
ganze Cultur des Landes auf deutschen
Elementen aufgebaut ist. Auch auf
humanitärem Gebiete blieb er nicht un»
thätig. Nebst mehrfachen Spenden für
verwunde!e Soldaten errichtete er im
Kriegsjahre 1866 die .Kaiserin Elisabeth-
Invaliden- und Armenstiftung. 1878
trat er als Förderer ^em freiwilligen
Sanitätsdienste des deutschen Ritter«
ordens bei, der ihm in demselben Jahre
das Marianerkreuz verlieh. Diese Ver°
dienste nach verschiedenen Richtungen
fanden mehrfache Würdigung. Außer
der schon erwähnten Freihennwürde
erhielt er von Seiner Majestät dem
Kaiser 1868 das Ritterkreuz des Leo-
poldordens. 1833 ward ihm das Ritter-
kreuz des herzoglich Anhalt'schen Bären«
ordens verliehen. Der Fischerei» und der
Bienenzuchtverein in Krain ernannten
ihn zum Ehren« und die k. k. Landwicth«
schaftsgesellschaft in Wien zum correspon«
direnden MitZliede. Seit 28. October
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon