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Mutky, Michael 34 ) Michael
lerisch thätig und lebte theils vom Erlös
seiner Bilder, theils von den Interessen
eines Capitals von 40.000 st., welches
ihm sein Stiefbruder Abbö Neumann,
Director des k. k. Münz- und Antiken»
cabinets, testamentarisch legirt hatte.
Wutky hat viel gemalt, und seine Bil>
der finden sich ziemlich häusig in öffent»
lichen und privaten Sammlungen. I n den
Iahresausstellungen der k. k. Akademie
der bildenden Künste bei St. Anna in
Wien waren von seinen Bildern zu sehen
1820' eine „Tandschakt bei Sannenanfgang";
— „H.'llild5chllft bei Mandbelenchtnug" ; —
„Landschaft dli Gewitter"', — „^antlschaft bri
Sunnrnnntergang" ; 1822: „Oegenü bei
Tinüli": 1824: „Ansicht deg VeZnu"; —
„Ansicht des Ponte malle bri Nom"; — „Nas
Chlll SoIMara bei Neapel": — „^ andschntt
mit VasZerfall": — in der k. k. Belvedere-
galerie befanden sich früher zwei schöne
Beleuchtungsprospecte, zur Zeit ist in der
modernen Abtheilung derselben nur ein
Bi ld : „<Oegrnt> au der Tiber bei Nlandbelench-
tnng lnit Staffage" zu sehen; die siechten»
stein»Galerie besitzt von dem Künstler
zwei „ZbrndlanüZchaften". eine mit tiefer
Perspective und rechts mit Ruinen; die
zweite mit einem Schloß auf Hügeln,
mit Staffage von, Hirten und Wan»
derern; — in der Galerie des Grafen
Harrach in Wien befinden sich: „Au8-
brnch des Ieänn van Neapel ans gesehen" und
„Der Aurrnzr Fee bei Neapel"; — in der
Galerie der Gesellschaft der patriotischen
Kunstfreunde in Prag: eine „Italienische
H.'anbLchllt't mit zerfallenem Knnugrnaube"; —
in der Sammlung des Tiroler Museums
Ferdinandeum: „Sivri kleine Landschaften",
eine davon mit Vieh staffirt; — im
Chorherrenstift St. Florian in Nieder-
österreich im sogenannten rothen Zimmer:
„Ner flammende Dulran in Mandbelruchtnng"
und das „Vi!bni35 des Abbe Nenmann", Directors des k. k. Münz. und Antiken-
cabinets; — im Besitze des Sohnes des
ehemaligen Cabinetsdieners Pacholik
im k. k. Münz» und Antikencabinet waren
noch zu Ende der Fünfziger-Iahre zwei
große italienische Landschaften, welche
seinerzeit Lord Br istol um 4200 Stück
Ducaten bei dem Künstler bestellt hatte.
Da aber der Besteller vor ihrer Voll«
endung starb, so blieben sie dem Maler,
dem sie Director Neu mann um !000
Ducaten abkaufte; nach dessen Tod
gingen sie an den Cabinetsdiener Io-
hann Pacholik und dann an dessen
Sohn über. Das eine der außerordentlich
schönen Bilder zeigt einen „Zunnenmiter-
gang", im Vordergrund einen heimkehren»
den Hirten mit seiner Heerde; das andere
stellt ein „Gewitter" dar, ein Blihstral>l
spaltet eben einen Baum, neben dem ein
Reiter auf der Straße vorbeizieht; — in
der Sammlung des Fürsten Kaunitz
befand sich seinerzeit ein anderes schönes
Bild unseres Künstlers: „Ner Oo!k nun
Balerna bei Manübelenchtnug". welches später
in den Besitz des königlich bayrischen
Hofrathes A d a m o v i c S gelangte.
W u t k y ward seinerzeit als Maler
hochgehalten, seine Bilder wurden ihm
gut bezahlt, und er war viel beschäftigt.
Seine Beleuchtungseffecte, zu welchen er
die Ausbrüche des Vesuv oder über-
Haupt Vulcaneruptionen, durchbrechende
Sonnenstrahlen, Mond« und Sonnen-
beleuchtung, letztere in den künstlerisch
am leichtesten auszubeutenden Auf» und
Niedergängen, in allen möglichen Varia»
tionen, leider oft gegen die Wahrheit der
Natur, benutzte, fanden Bewunderung,
und da er sehr gesucht, seine Bilder sehr
begehrt waren, so malte er fleißig darauf
los, mehr um damit eine schlagende Wir»
kung zu erzielen, was ihm auch meistens
gelang, als die Natur in ihrer herrlichen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon