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Wydra 40 Wydra
würde. In seinem Lehramte bewährte
er sich so tüchtig, daß er auch nach Auf-
Hebung seines Ordens 4772 in seiner
Stellung belassen ward, in wacher er
bis zu seiner 1803 erfolgten völligen
Erblindung blieb. Ueber 30 Jahre hatte
er seines Lehramtes gewaltet, nur noch
kurze Zeit war ihm zur Ruhe gegönnt,
da er schon Ende 1804, in den letzten
Monaten von einer täglich
sich steigern-
den Schwäche befallen, seinem Leiden
erlag. Wydra war als Schriftsteller
vorherrschend in seinem Fache, aber auch
in anderen Disciplinen thätig, wie es seine
daneben angeführten Werke bezeugen.
Als Lehrer vorzüglich und seines klaren,
leichtverständlichen und anregenden Vor-
träges wegen allgemein gerühmt, hat er!
wahrend seiner pädagogischen Laufbahn -
über 40.000 Schüler in der Mathematik
und den ihr verwandten Wissenszweigen !
herangebildet, und finden wir unter seinen
Schülern Namen, die in den genannten
Wissenschaften glänzen, wie Thaddäus
Haenke Md. VII, S. 478^, 3. Jan-
dera Md. X, S W^j, der seinem Lehrer
bei Aufstellung des Brustbildes desselben
in der Prager Universitätsbibliothek die
Denkrede gehalten- A. Bittne.r Md. I,!
S. 414), Ios. Havle Mand VII I , !
S. 97^, beide Gerftner Md. V, S. 460
u. f.^. Sein Interesse für die mathema«
tischen Wissenschaften machte ihn nicht,
wie das bei Männern dieses Faches so
häufig der Fall, theilnahmslos und gleich»
giltig gegen andere Wissenszweige-, im
Gegentheil er unterhielt lebhaften Ver<
kchr mit den Gelehrten seines Vater«
landes, welche auch andere Wissen»
schaften pflegten, wie Hnevkovsky,
Iungmann, A. Marek, die Gebrüder
Nejedli, I . Nulik, Pariiek, Rau-
tenkranz, Ziegler, und war, wieseine
Epigramme und feine Biographie Bal- b in's bezeugen, auch in nichtmathemati»
schen Gebieten schriftstellerisch thätig. Eilt
besonderes Verdienst Wydra's besteht
aber noch darin, daß er die Uebertragung
von Lehrbüchern der Mathematik und
ihrer Nebenwissensckaften, welche bisher
nur in der lateinischen Sprache vorge-
tragen wurden, in die deutsche Sprache
übernahm und diese im Hinblick auf die
technischen Ausdrücke nicht eben leichte
Aufgabe mit ebenso großem Verständniß
als Glück löste. Die Titel seiner Scbrif-
ten sind in
chronologischer Folge: ^/>/mas
ei «'«/s^-a^zs not/o-
1774. 8".), wurde l?83
wieder unter dem Titel:
ausgegeben; —
" (ib. 5774, 80.); —
e'ns" (ib. 4774, 8".); —
(tb. 1776); —
ls ckeia" (ib. !»778, 8").; —
6/
(id. 1779, 8".); — ^7-a^o aci
(id. t780, 80.); — „Oa/io
s ab
" (ib. 1780); — .Dbrn
Valbin's t>rr <Oe5ell5chalt Irön in Rö
an« Whmen" (Prag 1788); —
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon