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Zaccaria^ Frmiz Anton 67 Zaccaria^ Franz Anton
zum Bischof B e l i k. Nun wurde er
(5hrendomherr und Pfarrer zu Iglo in
Ungarn und am 4. April 483t) Bischof
in der Zips. Schon als Pfarrer erwarb
er sich zur Zeit der Municipalität und
als ausgezeichneter Kanzelredner hohes
Ansehen im Lande. Besonders aber
machte er sich durch sein energisches Auf-
treten bemerkbar, als durch Abschaffung
des Zehents der Clerus in der Zips der
Haupteinnahme zur Bestreitung seines
Lebensunterhaltes verlustig ging und so
in eine sehr mißliche Lage gerieth. Um
die gerechte Bitte zur Abhilfe vor dem
Thronc des Kaisers zn unterbreiten,
ward Bischof Zadoysky gewählt. Da-
mals sprach der greise Kirchenfürst vor
dem päpstlichen Nuntius Viale Prela.
die denkwürdigen Worte: nicht früher
den bischöflichen S tuh l betreten
zu wol len, als bis die Geistlich»
keit gehörig versorgt sei, widri^
genfalls er es vorziehe, ferner-
hin ein 8ooiuL äalnruin seiner
Mi tbrüder zu bleiben, als daß
er, ein versorgter Bischof, die
leidenden Brüder mit immer»
wahrend beunruhigendem Mit«
leidsgefühle leiten müsse. Und er
hat Wort gehalten und hat die Ange-
legelcheit zum Besten seines Clerus durch»
geführt.
Kleines biographisches Lerikon. ent«
haltend Zebensstizzen hervorragender um die
Kucke verdienter Männer (Znaim 4372.
M. F. Lenck. br. t2°.) S. t6t. — Katho-
lisch es B la t t aus Mähren (Brunn. 4°.)
l83l. Nr. 32: „Ladislaus Zaooysky, Bischof
in der Zips".
Zaccaria, Franz Anton (gelehrter
Theolog, geb. nach Einigen in Mai»
land, nach Anderen in Venedig am
27. März 4714, gest. 40. Oclober 4793).
In den Schulen der Jesuiten gebildet, hegte er den Wunsch, in deren Orden
einzutreten, und als sich ihm in der
Heimat Hindernisse entgegenstellten, seine
Absicht auszuführen, ging er nach Wien
und trat dort im Jahre 4734 in den-
selben. Das Noviciat beendete er in
Görz, wo er gleichzeitig im Lehramte
thatig war; dann begab er sich nach
Rom, empfing dort die Priesterweihe und
wirkte einige Zeit im Misfionsdienste zu
Ancona, Fermo, Piftoja, an welch letz»
terem Orte er auch Vorlesungen hielt.
Einen Antrag des Cardinals Querini,
die Präfectenstelle an der Bibliothek in
Brescia zu übernehmen, lehnte er ab,
nahm aber zwei Jahre spater den Pra>
fectenposten an der herzoglichen Biblia
thek in Modena an. Bis 4768 wirkte er
in dieser Stellung, als er dieselbe plötzlich
auf Befehl des Herzogs verlor. So krän-
kend diese Maßregel für ihn war, sie
wirkte doch nicht weiter nachtheilig auf
sein Fortkommen, denn er wurde bald
darauf Bibliothekar des Profeßhauses
seines Ordens in Rom. Die Päpste Cl e«
mens XIII. , Clemens XIV. und
Pius VI. wendeten ihm ihre ganze Huld
zu und erhöhten seine Bezüge. Letzterer
ernannte ihn zum Präsidenten der Aka-
demie für Kirchengeschichte und zum Pro»
fessor dieses Faches am Gymnasium der
8a.pi6n.2g.. Bei vorgerücktem Alter ward
Zaccaria vom Papste mit vollen Be-
zügen in Ruhestand gesetzt, den er bis zu
seinem mit 8l Jahren erfolgten Tode
genoß. Groß ist die schriftstellerische Thä-
tigkeit dieses gelehrten Theologen, welche
in Cuccagni's „MoKio" ausführlich
dargestellt sich sinoet. Indem wir der-
selben im Allgemeinen gedenken, erwäh-
nen wir seine: „Kion'a ^s/^-a^la ci'/^a-
?2'a" und „I/^nih/eöT-onz'o^ durch welche
zwei Werke sein Name wohl am bekann-
testen geworden, dann die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon