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Zacharnjasiewic), Franz Xaver 76 ZacharMsiewic^ Franz Xaver
armenischen Kirche zur lateinischen über,
wurde zunächst Assessor und Referent des
erzblschöflichen katholischen Confistoriums
und 1816 Domherr des Lemberger katho-
lischen Erzbisthums, worauf er sein
kirchengefchichtliches Lehramt niederlegte
und die Oberaufsicht der Gymnasien in
Galizien übernahm, die unter seiner Lei»
tung nicht unwesentliche Förderung er-
fuhren. 1826 wählten ihn die Universität
zum Nector und die galizischen Stände
zu ihrem Referenten, in welch letzterer
Stellung er bis 1830 wirkte. 1831 zum
Propst des erzbischöflichen Capitels er-
nannt, legte er die Oberaufsicht der
Gymnasien nieder und übernahm 1832
das Directorat der theologischen Stu-
dien an der Universität. Als dann 1833
Erzbischof Ankwicz die erzbischöfliche
Inful in Prag erhielt, wählte das Lem»
berger Capitel Zacharyjasiewicz zum
Administrator der lateinischen Erzdiöcese,
welches Amt dieser auch dann führte,
nachdem Erzbischof Luschin um Ent>
Hebung von der ihm verliehenen erz-
bischöflichen Würde gebeten hatte. Als
dann l833 der Bischofsstuhl in Tarnüw
erledigt wurde, berief ihn der Kailer auf
denselben. I n seiner neuen Stelle hob
Zacharyjasiewicz das vernachlässigte
kirchliche Leben in dieser Diöcese und
führte in dem von ihm gegründeten
bischöflichen Seminar die philosophisch-
theologischen Studien ein. Nur fünf
Jahre hatte er auf diesem Posten gewal»
tet, als er !840 vom Kaiser zum Bischof
von PrzemrM ernannt wurde, wo er
bis an seinen im Alter von 73 Jahren
erfolgten Tod als Kirchenfürst und
Kirchenhistoriker wirkte. Mit Ueber«
gehung seiner zahlreichen Kanzelreden
und Hirtenbriefe nennen wir von seinen
wissenschaftlichen Arbeiten folgende:
oanoliworum eoelesias metro- p i s i L ad anno 1429
aä 1824 «kronoloFico oonLori^ta.",
das von Zacharyjasiewicz lange als
Handschrift im Pulte bewahrte Werk
übersetzte, vermehrte und berichtigte er
selbst, und es erschien unter dem Titel:
iH", d. i. Geschichte des Lem-
berger Metropolitancapitels in den Jahr-
gangen 1838 und 1839 der Zeitschrift
d. i. Der Freund christlicher Wahrheit;
>V6 I^vov/is", d. i. Die An»
fänge der römisch'katholischen Kathedral»
kirche in Lemberg in der Ossoliuski'-
schen Zeitschrift ^-asop'iL 1829, 4. Heft,
S. 78—90^; — „'WiHäollioso o 0i-
inyan8.ok n?olL<36^ d. i. Nachrichten
von den Armeniern in Polen (Lemberg
1842), auch in der Ossoliiiski'schen
Zeitschrift ^l842, Bd. Iy ; — „Vitas
opiLQoporuln I^i'6iiiiLi6N8iurü" (Wien
1844, 8<>.) und
?owok", d. i. Nachricht von
den ältesten Visthümern in Polen (3em-
berg 1830), nach seinem Tode erschienen.
Zacharyjasiewicz gehört nicht nur zu
den Auserwahlten seines (des armem»
schen) Volksstammes, sondern auch zu
den Zierden der Priesterschaft in Ga«,
lizien.
?oi8ov, d. i. Lebensbeschreibungen berühmter
Armenier in Polen (Lemberg l856. 8°.),
Seite 287.
Die Za charyj a siew icz sind eine alte ange»
sehene armenische Familie, welche, in Sta»
nistaw6w und Lemberg ansässig, ihren Ur»
sprung von Abgar S u t t a n o w i c z Za»
charyjasiewicz ableitet. Ihr alter Adel
ward mit Diplom ääo. 30. November I8l2
den fünf Enkeln desselben: FranzXaner,
Bischof von Przemysl, dessen Lebensskizze
odcn mitgetheilt wurde, Deooat, Kauf«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon