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ZacharyMfiewic)/ Nicolaus Angelus Zachary^afiewic)) Johann Baptist
mann, Anton, Adoocaten in Ttanislawow
Joseph Gregor, Appcllationsrath in Lem»
derg, und Cajetan bestätigt. Die Familie
hat mehrere denkwürdige Sprossen in ihren
Reihen zu verzeichnen, so 1. Dominik An-
gelus (gest. in Lemberg 5. December 4737).
Derselbe war ein reicher Kaufmann und
Aeltester der armenischen Gemeinde in 3em«
be^g, und sein Andenken lebt in zwei Stif«
tungen fort. in einer von 3646 poln. Gulden
für den Bau der Domicanerkirche in Lem>
berg, und in der zweiten von 2000 poln.
Gulden für die Bruderschaft der ah. Drei«
faltigkeit daselbst. — 2. Grego« (geb. in
Lemderg 1740. gest. zu Warschau 14. Mai
I8i4). Er trat in den Orden der Gesellschaft
Jesu und bekleidete nach Aufhebung desselben
verschiedene höhere Kirchenwürdcn, zuletzt die
eines Suffragans von Lowicz, eines Weih«
bischofs ^ind Viceadministrators der War«
schauer Diöcese. Ein ebenso tüchtiger Kirchen«
fürst, als trefflicher Kanzelredner. genoß er
das volle Vertrauen des Erzbischofs Ra»
czyllski. den er mehrere Jahre lang in den
Geschäften der Diöcese vertrat. Außer dem
aus dem Französischen übersetzten „Krötki
2bi6r «tkro^tQ^oli morkIiLtc^v^, d. i. Kurze
Auswahl älterer Moralisten, 5 Bände (Lo>
wicz l784—1787, 8"). worin Fragmente der
Ttoiker, vornehmlich Epiktet 's, dann der
chinesischen Philosophie, und zwar moralische
Aphorismen des Confucius. Leben uno
Sittensprüche Cicero's, die Charaktere des
Theophrast mit Auszügen und Gedanken
seiner Philosophie und der seines Schülers
Menander mitgetheilt sind, kamen noch eiue
qrößere Predigtsammlung in zwei Vänden
und viele einzelne Fest» und Gelegenheits-
reden von ihm im Druck heraus. sNno?-
k lo^sä^ 'a , xov?s26<:IiQa, d. i. Pol-
nische Real»Encyklopädie (Warschau. Orgel»
brand. Ler. 8".) Bd. XXVI I l , S. l?4.) —
Nicolaus Angelus, der zu Ende des
17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahr«
Hunderts lebte. Director des armenischen
Rechtes in Lemberg war und im Jahre 1728
die Bruderschaft zur ah. Dreifaltigkeit an der
erzbischöflichen Kathedrale gründete und mit
9000 poln. Gulden fundirte. Ueber alle die
vorgenannten und andere Träger dieses
Namens gibt ausführlichere Nachrichten Sadok
Baracz in dem bei Franz Xav, Za-
charyjasiewicz angeführten Werke über
die berühmten Armenier in Galizien, S. 378
bis 393. Zacharyjasiewicz, Johann Baptist
(Schriftsteller, geb. zu Radymuo
im Przemysler Kreise Galiziens 1823).
Die unteren Schulen besuchte er in Ra»
dymno, das Gymnasium in PrzemrM.
welch letzteres damals wegen der treff-
lichen Lehrer sich eines besonderen Rufes
erfreute. Während dieser Studienzeit be-
freundete er sich mit mehreren später
berühmt gewordenen Collegen, so mit
Siegmund Ka czkowski, Johann Do«
brzanski, Franz Abancourt, der
unter dem Pseudonym Budomir Socha
schrieb, Heinrich Nowakowski, Leon
Korecki, Felician ^.obeski und An-
deren. Die Absicht seines Vaters, ihn die
Beamtenlaufbahn betreten zu lassen,
durchkreuzend, verband er sich frühzeitig
mit den damals durch ganz Galizien und
das benachbarte Congreßpolen verbrei-
teten geheimen Gesellschaften zur Be-
freiung Polens, wurde verhaftet und
1840 auf die Festung Spielberg gebracht,
wo er sich mit der deutschen und auch
mit der französischen und italienischen
Literatur bekannt machte und in deutscher
Sprache zu schriftstellern begann. Aus
der Haft entlassen, schrieb er aber fortan
nur in polnischer Sprache. Zunächst
begab er sich nach Lemberg, wo er die
Universität besuchte, Gedichte u. dgl.
schrieb, über welche sich aber Vincenz
Pol wenig günstig äußerte. Von dem-
selben aufgefordert, eine andere mehr
wijsenschaftliche Richtung einzuschlagen,
schrieb er die Geschichte der ägyptischen
Architectur, welche in der Ossoli^ski'-
schen Zeitschrift zum Druck gelangte.
Wahrend ihm aber diese Richtung nichts
weniger als zusagte, förderte ihn der
Verkehr mit Mannern wie Bielowski,
Klodzii iski, Szlachtowski, Szaj-
nocha, und durch seine Betheiligung an
der Redaction der Lemberger politischen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon