Seite - 86 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wurmser-Zhuber, Band 59
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Zigonyi 86 Faguri
familie, trat er bei Ausbruch der unga-
rischen Rebellion 1848 als Gemeiner in
die Honoedarmee, in welcher ec während
des Feldzuges 1849 zum Oberlieutenant
befördert, dann aber von den Russen ge-
fangen genommen wurde. Durch Flucht
entzog er sich der Haft, entkam nach
Croatien, von dort nach Bosnien und
ging dann l830 ;u Fuß über den Balkan
nach Schumla. Daselbst als Flüchtling
wieder ergriffen, fand er Gelegenheit,
neuerdings zu fliehen und nach Varna
zu gelangen. Dort nahm er den Schutz
des piemontenschen Consuls in Anspruch,
der ihn glücklich nach Constantinopel
brachte. Daselbst wurde er auf Betreiben
Oesterreichs abermals verhaftet, auf ener-
gisches Verlangen Englands aber frei»
gegeben, worauf er nach der britischen
Insrl sich einschiffte. Von da auS verließ
er den Continent, wanderte nach Amerika
aus und lebte dort die nächsten zehn
Jahre als Taglöhner, Handlanger,
Karrenschieber. Als dann im Jahre 1860
der amerikanische Secessionskrieg aus»
brach, trat er in die Armee der Nord-
staaten und machte sich bald so bemerk»
bar, daß er 1861 in den Generalstab
Fremonts kam und Oberstwachtmeister
wurde. Bei Springsield am 23. October
hatte er seinen Ehrentag: mit einer Ab»
theilung von nur anderthalb Hundert
Mann griff er eine feindliche 2200 Mann
starke Truppe an und schlug sie i^ t die
Flucht, dadurch erwarb er
sich den Ehren«
uamen des „Helden von Springsield".
Nun wurde er amerikanischer Oberst und
trat nach beendetem Kriege 1869 in
Disponibilitat. Seine ferneren Schicksale
sind uns unbekannt.
H ertbeny (K. M). Die Ungarn im Aus.
lande I. Namensliste ungarischer Emigra»
tion feit t849. 2W0 Nummern mit biographi«
jchen, Signalement (Brüssel und Leipzig 18K4. .. 8".) S. 77, Nr
! d, i. Die Familien Ungarns mit Wappen
> und Stammtafeln (Pesth l86ö. M. Rnth.
gr, 8«.) Bd. XII, S. 292.
Zagorski. Dieses Namens bediente
sich auch der Emissär und Revolutionär
T h e o p h i l W i s u i o w s k i , dessen
Lebensskiz;e im 37. Bande, S. 130 u. f.
mitgetheilt ist. — Noch ist eine galizische
Adelsfamilie dieses Namens, die Ritter
von Zag6rski , bekannt, über welche
das „Genealogische Taschenbuch der
Ritter- und Adelsgeschlechter" (Brunn,
Buschak und Irgang, 32^.) IV. Jahrg.
(l879), S. 696 Näheres enthält.
Zllguri, Pietro Marco (Bisch of von
Vicenza, geb. in Venedig 1738, gest.
zu Vicenza 12. September 1810).
Einer der edelsten Kirchenfürsten seiner
Zeit, ein Wohlthäter der Armen ohne
Gleichen Schon 1777 von Papst
Pius^ VI. auf den Bischofssitz von
Ceneda berufen, kam er von dort 1783
auf das reichere Bisthum von Vicenza.
Er war ein ausgezeichneter Homilet, wie
es seine zahlreichen zum Theile gedruckten
Kirchenreden beweisen, und ein tiefer
Denker, wie es sein
1776) bekundet, von.
welchem Werke noch zu Lebzeiten des
Autors fünf Auflagen erschienen. Papst
Pius VI I . that, als auf Bischof Za-
guri die Rede kam, den denkwürdigen
Ausspruch: Nässre 11 Vssoovo <1i Vi-
dslla OlliOIH) in
ÄKments 6g. Dio
Zaguri 's Ernennung zum Cardinal
vereitelte der Tod; seine von Kaiser
Franz I. beabsichtigte Berufung auf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon