Seite - 93 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wurmser-Zhuber, Band 59
Bild der Seite - 93 -
Text der Seite - 93 -
Zahn 93 Zahn
während er das Münz» und Antiken»
cabinet in andere Hände abgab. Neber
seine Thätigkeit in der Ergänzung der
Sammlungen geben die jährlich erschie-
nenen Ioanneumsberichte Auskunft, so
wie einzelne der unten angeführten archi«
vatischen Darstellungen. I n seinem neuen
Amte trat er in rege Beziehung zum
historischen Vereine, deffen Vorstand er
zu wiederholten Malen wurde, den er
auch zur Errichtung eines Ausschuffes
für Herausgabe steiermärkischer Ge»
schichtsquellen, dann zur Gründung eines
entsprechenden Organs dafür, nämlich
der „Beitrage zur Kunde steiermärkischer
Geschichtsquellen" bewog, und in welchem
er die Einrichtung der Ortschroniken, die
Einführung der Wanderversammlungen
mit Hilfe gleichgesinnter Freunde be-
gründete. Ebenso machte er es für die
Stellung des Landesarchivars zur Pflicht:
daß derselbe behufs Heranbildung archi»
viftischer Arbeitskräfte paläographisch»
diplomatischen Unterricht ertheile, und
wirkte in gleicher Richtung auch einige
Jahre als Docent an der Universität.
Bei der Wiener Weltausstellung 4873
trat von den österreichischen Archiven nur
das Landesarchiv von Steiermark mit
den lebhaft concurrirenden italienischen
in die Schranken und errang sich die
ah. Anerkennung und die Verdienst»
medaille, die beide dem Archiv des k. ?.
Ministeriums des Innern nicht hätten
vorenthalten werden können, wenn nicht
sein unvergeßlicher zu früh dahingeschie»
dener Organisator Alexander Gig l durch
seine Leiden verhindert gewesen wäre, sich
an diesem Wettbewerb zu betheiligen.
1873 wurde Zahn vom österreichischen
Minister für Cultus und Unterricht zum
Commiffär bei den Prüfungen am In«
stitute für österreichische Gcschichtsfor-
schung in Wien und zum Conservator der k. k. Centralcommission für Erfor-
schung und ErhaltunZ der Geschicbts-
denkmale (3. Sektion) ernannt, 1879
erhielt er vom steiermärkischen Landtage
den Titel eines Directors des Landes-
archives und von der philosophischen
Facultät zu Leipzig den Doctorgrad. I n
seinem Gebiete, dem historisch.paläogra-
phisch.diplomatischen, entwickelte er eine
rege Thätigkeit, welche lange noch nicht
abgeschlossen und aus den verschiedenen
periodischen Fachschriften kaum voll-
ständig darzustellen ist. Wir führen aus
seinen Arbeiten die wichtigsten'an: „Zur
Frage über die österreichischen Freiheits-
briefe", im „Anzeiger für Kunde der
deutschen Vorzeit" 1837; — „Hecken-
staller's ^ri8inF6ll.sia zu München", im
VI I I . Bande des „Notizenblattes der
k. k. Akademie der Wissenschaften in
Wien"; — „Das Privilegienbuch der
ehemaligen freisingischen Stadt Lack in
Kram", in den „Mittheilungendes histo»
rischen Vereines für Kram" XIV; —
„Niederösterreichische Banteidinge und
zünftige Satzungen", im „Archiv für
Kunde österreichischer Geschichtsquellen"
XXV; — „Der Patronatsstreit zwischen
den Bischöfen von Freising und Lavant
um die Pfarre St. Peter am Kammers-
berge in Obersteier", ebd. XXVI ; —
„Die freisingischen Sal-, Copial- und
Urbarbücher in ihren Beziehungen zu
Oesterreich", ebd. XXVI I ; — „Die
Feste Sachsengang und ihre Besitzer",
ebd. XXVI I I ; — „Die Leistungen der
freisingischen Unterthanen in Krain am
Beginne des 14. Jahrhunderts", in den
Mittheilungen des historischen Ver-
eines für Krain" 1861; — „Zur Ge-
schichte des österreich. Dichters Heinrich
des Arztes von Wiener»Neustadt", im
„Anzeiger für Kunde der deutschen Vor-
zeit" 1361; — „Die freisingischen Güter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon