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Zatuski, Andreas Cyrysostomus 122 i^ Franz
mäne Iwonicz mit dem gleichnamigen Mineral»
bade in der Bezirkshauptmannschaft Krosno
lind die Herrschaften Demblin und Siedliszv'
wice in der Bezirksbauptmaunschaft Dom»
drowa.
l l. Denkwürdige Sprossen des Vrafengeschlecht«
Zalnski. 1. Alexander Joseph (gest. im
December l?26). Ein Bruder des An»
dreas << hrysostom us. wurde er 1683
Kastellan von Nawa und erhielt nach dem
Tode seines Vaters 1693 die Wojwoden«
würde, welche er 1720 niederlegte, worauf er
sich in die Einsamkeit zurückzog. Auf seinem
Dorfe Wllköw erbaute er sich neben der
Pfarrkirche eine Einsiedelei, in welcher er mit
Gebeten und Kasteiungen in strengster Ent»
daltsamkeir seine letzten sechs Jahre verlebte.
Von den Kindern seiner zweiten Ehe mit
Therese pollianska erlangten nicht weniger
denn drei die Bischofswürde. sNüoyklo-
puä^a, pa^L-eobn», d. i> Allgemeine
(polnische) Real» Encyklopädie (Warschau. !
Trgelbrand. gr. 8".) Bd. XXVIII , S. 24u^.
— 2. Andreas Ehrvsostomus (geb. i«3o.
gest 1 Mai 1711). Ein Sohn des Woj»
woden von Rawa Alerand er aus dessen
dritter Ehe mit Katharina Olszowsla.
einer Schwester des damaligen Primas von
Polen Andreas Olszowski. dessen Ein«
fluy die Stellung der Zatuski mäcktig för»
derte. besuchte er d<e Iesuitenschule, ging i
dann nach Wien, wo er bei dem Orirnta» !
listen Meni i ist i orientalische Sprachen be»
trieb, und darauf nach Gratz, Nach einer
längeren Reise in Europa erhielt er «674 ein
(5anonicat in Krakau. Nun wurde er viel zu
diplomatischen Missionen verwendet, zunächst
an die Höfe von Portugal und Spanien, um
Hilfe wider die Türken zu erlangen, in
welcher Richtung er aber nichts Erfolgreiches
auswirkte; dann nach Frankreich, um die
Nachricht von der Wahl Johann So
bieski's zum Könige zu überbringen. In
der Folge betraute ihn die Königin mit dem
Amte ihres Kanzlers, welches er, nachdem er
1683 Bischof von Kiew und (5zernich<5w ge.
worden, im Jahre 1687 niederlegte; 1691
wurde er Bischof von Polock; 1698 aber
Bischof von Ermeland. Zaiuskl . ein treuer
Anhänger des Königs Johann I I I . , spielte
während dessen Regierung bis zu dessen am
l7. Juni 1696 erfolgten: Tode eine einfluß.
reiche und bei den damaligen Verwicklungen
im Lande und am königlichen Hofe vermit. j telnde Rolle. Auch der neue König August
wandte ihm seine Huld zu. Nach dem Tode
Tarlo's ernannte ihn der König 1702 zu
seinem Großkanzler. In dieser Stellung,
welche Zaluski qanz und qar nicht anae«
strebt hatte, wie überhaupt sein ganzes Leben
hindurch war der Kirchenfürst nicht auf N^sen
gebettet und fiel bei König August sogar in
Verdacht, ein Staatsverräther zu sein. Writ
entfernt, dies zu se^ 'n, war er ein aufgeklärter
geistvoller Staatsmann, welcher nur das
Beste seines Volkes wollte, in dem von Par-
teien zerrissenen Lande aber wie Jeder, der
das Volkswohl anstrebt, Widersacher hatte.
Seine „NpiLrola,«, Iiistorioo - kainiliars«",
toini Vl (Braunsberg 1709), über welche
Ehooynicki die genauesten bibliographi»
schen Nachrichten gibt. sind eine reiche Quelle
der polnischen Geschichte. Den ausführlichsten
deutschen Artikel über Zaiuski und dessen
ganzes Wirken findet man im 6l>, Bande des
Zedler'schen großen „Universal - Lexikons"
Sp. l4A7—l433. Im Uebrigen, da wir hier
nur seine einzelnen Lebensmomentc andeuten
können, verweisen wir auf die nachstehenden
Quellen, ^ k v is ä'^.nclr6 ('l irvgnLt.
^».tuslci, 6v6<iu6 clü Varmi« etc. im
l8. Bande der „V
r^bv ick 2?llia. i r. cl., d. i. Lerikon der
gelehrten Polen, enthaltend ihre kurzen Lebens»
beschreibungen... (Lemberg l833, Milikowski,
8".) Bd. I I I , 3. 372—377. — Nnoz'Icio-
^eä^'g. po-<?82sokna,, d. i. Allgemeine
Real-Encyklopädie (Warschau 1868. Orgel»
brand. gr. 8°.) Band XXVlI I , Seite 237
u. f. — i<etoloski ^ueiiol/l^. Iva.tHlo^
bii»kuv6vv, ^»i-Kt2,to^ i K2nonik6vs Krakow-
Ll^icti, d. i. Verzeichnis der Krakauer Ni<
schöfe, Prälaten und Domherren (Krakau
1833. Universitäisdruckerei. gr. 8".) Bd. IX',
S. 261—278. — Porträts. 1) Unterschrift
auf einem das Wappen einschließenden
Schilde: „.^u6i'6li 6. äs 2a.Iu8ki > NMeop.
V2.rmien2. 6t isamdisnö. j 8. l i . I. rriucsvi.
öuprslu. üßZni > I»a!ai!i26 ('ancslwriu«
6tc. z 1709". I . E. Krauß se. I^i^g. (8".>.
— 2) B e r n i g e r o t h 8e., Kniestück
(kl. Fol).^l - 3) Andreas Stanislaus
Kostka l^ sieke die besondere Biographie
S. 120). — 4. Franz (gest. 17. November
1733). Auch ein Sohn ors Grafen Ale ran«
der. Vr wurde Ist9i Kastellan von Wojnicz
und 1693 Wofwode von (!;zernickow. Gleich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon