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i) Karl 423 i) Karl Theophil
seinem Bruder Andreas Chrysostomus
gerieth er bei König August in Verdacht
des Einverständnisses mit Schweden. Im
Jahre I7lu ward er Nojwode von Plock.
Franz vermehrte durch seine Heirat mit
einer Ausländerin ansehnlich seinen Besitz.
Er hatte sich nämlich mit Oorolyca, Tochter
des spanischen Vicekönigs von Murcia und
Valencia Juan d'Arschot oe la Riviöre.
vermalt. Dieselbe erbte als einziges Kind
nicht nur sämmtliche Besitzungen ihres Hauses
in Spanien, sondern auch die Baronie von
Confalize in den Niederlanden und die Titel
ihrcs Vaters, welche dann auf das Haus
Zatuski übergingen. Von nun an führt
der jeweilige Chef der älteren Linie den Titel
Marquis de la Riv iere und Grand von
Spanien, die Varonie Confalize verlieh ihm
überdies den Freiherrntitel. Ueber Franz
von Zaluski 's Nachkommenschaft, die im
Mannesstamme mit dem Grafen Roman
erlosch, fehlen unS zuverlässige Angaben,
daher wir dieselbe in der Stammtafel nur
punktirten. — F. Johann Prosper (gest.
l,n Februar 1745). ein Sohn Alexander
Josephs. Wojwoden von Nawa, und Bruder
der drei Bischöfe Andreas S tan is laus
Kostka, Mar t in und Joseph Andreas.
Cr wurde 1713 Starost von Zawichöw.
l?40 solcher von Chycin und erhielt in der
Zwischenzeit das Küchenmeisteramt des Groß«
fürstenchums Lithauen. Nach Zedler wäre-
rr am 52. November l?43 gestorben. Nach
der ^Qe^kloVsän'a, povä26owi2" (Band
XXVII I , S. 243). die sonst ziemlich gut
unterrichtet ist, ward er zu Sanok im Anfang
des Monats Februar «schlagen. Nach dieser
wäre seine Mutter eine geborene Wierz«
bowska, nach anderen Quellen heißt sie
Therese Witowska. — 6. Joseph An-
dreas Zatuski s^iehe die besondere Bio»
graphie S. 126). — 7. Joseph Heinrich
Vonaventura ^s. die besondere Biographie
2. 127). — 8. Irenäus Laurenz ^siehe
die besondere Biographie S. 128 j^. — 9. Kar l
Vernhard (geb. 20. August 1834). Ein
Bruder des als Bildhauer bekannt gewor»
denen und der in einem Duell empfangenen
Verwundung erlegenen Grafen Irenäus.
Er genoß 1846 — 1838 seine Ausbildung in
dec Wiener theresianischen Ritterakademie und
trat dann in der diplomatischen Sphäre in
den Staatsdienst, in welchem er 1876 Bot»
schaftsrath am kaiserlich türkischen Hofe zu
Constantinopel, 1879 außerordentlicher Ge< sandter und bevollmächtigter Minister am
königlich persischen Hofe und 1883 dasselbe
an den ostasiatischen Höfen von China. Japan
und Siam wurde. Nebenbei pflegt der Graf
mit besonderem Eifer die Tonkunst und hat
sich darin als Compositeur versucht. Von
ihm sind bei Wi ld in Lemberg und bei
Hasl inger in Wien mehrere Kompositionen
im Druck erschienen, und zwar bei Ersterem:
„6 ^U<i68"; — „4 Ä8,20Vj6NQ«8" UNi>
„Vai5o", alle drei im Jahre 1860; bei Letz»
terem «4 Zlk-oviennt»-" (l86l). — II). Kar l
Theophil (geb. zu Warschau 25. Jänner
j?!>4. gest. 28. November 1843). Gin Sohn
des Grafen Theophil Adalbert aus
dessen Ehe mit der verwitweten Mar t in
Fürst Lubomirski . die nach dem Tode
ihres zweiten Gatten, von dem sie geschieden
ward. den russischen General Grafen Ige l .
ström heiratete. Graf Kar l Theophi l , in
Krakau erzogen, trat bei der russischen Diplo»
matie in Dienste und bekleidete bei Auöbruch
der Revolution 1830 den Posten des Adels-
marschalls im Districte Upita. Er schloß sich
der Bewegung an und wurde, als im Monat
März 4831 zu Poniewicz das Banner der
Unabhängigkeit flatterte, Ptäsident der vrovi»
sorischen Regierung des Districtrs Upita. Als
solcher brachte er in wenig Tagen ein an.«
sehnliches Contingent Streitkräfte zusammen
und ward am 9. April trotz allen Sträu«
bens zum Commandanten der gegen Wilna
aufgebotenen Truppen erwählt. Als solcher
kämpfte er die unglückliche Schlacht bei
Przystowiany. Später legte er alle seine
Aemter nieder, focht als Freiwilliger in dl'r
Schlacht bei Wilna und in verschiedenen Ge>
fechten. Dann ernannte man ihn noch am
13. Juli zum Major im 12. Uhlanen>Regi.
mente. Als die Russen die heldenmüthige
Erhebung niedergeworfen und die Kriegs»
gerichte ihre HHätigkeit begannen, war der
Graf durch Krankheit seiner Gemalin gehin»
dert. nach Frankreich auszuwandern, und
suchte in der preußischen Stadt Memel seme
Zuflucht, wahrend ihn die Russen psr oon-
tumaoiKN zum Tode und zur Confiscation
seiner Güter verurtheilten. Der Graf war
mit Amalie geborenen Fürstin Vozielsk»
Vgiüzka verheiratet, auS welcher Ehe sechs
Söhne und drei Töchter entsprossen, die
sämmtlich aus der Stammtafel ersichtlich
sind. sStraszewicz (Joseph). Die Polen
und die Polinen der Revolution vom
29. November 1830 (Ttuttgart 1832—1837,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon