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Zamara (Kiwstlerflnnilie) 13 l Zamara (Künstlerfamilie)
Franciscaneriuönch und gelehrter Tl-eolo^,
drr durch mehrere Jahre die Aufsicht über
die berübnne Bibliothek des Un^arkönigs
Matth ias Coruinus führte und so doch
in Gunst bei diesem Herrscher stand, daß idn
derselbe ;um Bischof einer Diöcese in Un<
gärn ernannte, doch soll Zamaqna vor
Antritt dieses Bisthums gestorben scin. Nach
Anderen wäre er Vischof von Stac,no
wesen. ^/'aöi'aiii'c^ ^Ooilaio ^ . 8to?ik üei
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^ionv in Dklinasia, 6 Vagnig. Kno ai ^iarn
naätri (^irra t864, I^ktelü IZaNarg., qr. 8".)
Välts I I , p. l»>3.^ — 7. Savino Maria
(ssest. um j?ö0). ein ebenso ausgezeichneter
Rechtsaelehrtcr. wie trefflicher lateinischer und
griechischer Dichter. Seiner Gesekeökenntnitz
wegen stand er bei dem Ministerium in
Neapel, wo er lebte, in hohem Ansehen. Man
erzählt von ihm, daß er den ganzen Homer
auswendig herzusagen im Stande war. Viele
gelehrte Akademien erwählten ihn zum Mit»
gliede. ^O/ilcbi'eH eit 6Vtt« vsacüia ^simsons
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Zamara, die Kunstlerfamilie. Alfred
Zamara (geb. in Wien 1863). Aller
Wahrscheinlichkeit nach ein Sohn des be-
rühmten Harfenspielers Anton s^iehe
den Folgenden^. Er bildete sich gleichfalls
in der Musik aus und wendete sich der
Operncomposition zu. Zur Zeit bekleidet
er die Professur des Clavierspiels am
Confervatoriucn in Wien und ist Mit-
glied der k. k. Hofmusikcapelle. Von
seinen Operncomposttionen sind bisher
zur Aufführung gekommen: „Ner Zängcr
nunPülermll", Text von B. Buchbinder,
im Carl'Theater; — ,Ner Doppelgänger",
Text von V. Leon, im Theater an der
Wien im October 1887; — „Nie Königin
uanArrejll", Text von Läon; —und „Nrr
Herr Abbö", Text- von Löon und Franz
Ios. Brackl, im Theater am Gärtner»
platz in München am 10. August 1889.
— Anwn Zamara (geb. irr Mai land
3. April 1823) erlangte seine künst- lerische Ausbildung im Harfenspiel zu
Mailand und kam dann nach Wien, wo
er Anfang der Vierziger.Iahre Harfen-
concerte gab, die er in spateren Jahren
wiederholte. Seit 1. April 1842 ist er
Mitglied des k. k. Hofopernorchesters
und k. k. Kammervirtuos. Er hat Einiges
für sein Instrument geschrieben, davon
ist unter Anderem im Druck erschienen
(Wien, Haslinger); — „
tieltn ni^ock/ss" (ebd. 1862), auch mit
Begleitung des Pianoforte oder Harmo«
niums; — „Mzchied. Melodische Ftndie tn'r
" (Wien l863, Spina);
0p. 2 l (ebd. 1864). Der Ge>
nannte dürfte der Vater des Opern»
componisten Alfred ^s. den Vor.^ > sein,
und — Therese Zamara (geb. 1839)
ist seine Tochter. Den ersten Unterricht
im Harfenspiel ertheilte ihr der Vater,
im Clavierspiel Professor. Romcsch,
dann besuchte sie mehrere Jahre das
Wiener Conservatorium, das sie, mit
Diplom und der großen Vereinsmedaille
ausgezeichnet, 1873 verließ. Schon im
Alter von 13 Jahren trat sie öffentlich
auf, und zwar im Theater an der Wien,
bei einer Patti-Vorstellung. Dann machte
sie mehrere Kunstreisen, spielte wieder-
holt bei Hofe, vor gekrönten Häuptern
mit großen Erfolgen. Auch folgte sie der
ehrenden Einladung der.Direction der
Leipziger Gewandhaus-Concerte, was
mehr sagt als ein halbes Hundert Kri»
tiken. Wenn sie nicht eine Concerttour
macht, lebt die Künstlerin gewöhnlich in
Wien. Sie zahlt zu den ersten Kunst»
lerinen ihres Instrumentes in der Ge.
genwart.
Das geistige Wien. Von 3udw. Eisen,
berg und Richard Groner (Wien 1889,
8",) S. 21). — Neue Freie Presse,
" 9 .
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon