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Zamoyski, Andreas Arthur 144 Zanwyski, Andreas Arthur
dem Lande ein neues, den Verbältnissen und
der Zeit angemessenes Nechtsstatut zu geben,
wurde Zamonski mit Abfassung desselben
betraut. Awei Jahre arbeitete rr daran, dann
ließ er das Werk: ^bi.'»i- p^v saäovv^b.
ua niocx kolistitue) i r. 1776... utosonv i
il2, 8t,Ml r. 1778 pucianv", d, i. Sammlung
der Rechtsgesetze auf Brfebl der Constitution
l)Ml! Iadre 1??N angelegt und dem Reichs«
tage 1778 vorqelrgt (Warschau 1778. Gröll.
Fol) drucken. Die Aufnahme jedoch, welche
oon Seiten des Reichstages die Arbeit fand.
war eine ganz ungünstige. Während man
aber im sande dieses Werk vcrurtheilte, fand
eä im Auslande solche Würdigung, daß es
der Wolsteiner Pastor Gyjtfr. Nikisz ins
Deutsche übersehte und unter dem Titel:
„Sammlung gerichtlicher Oesetze für das
Königreich Polen" (Warschau I78l>. Gröll.
Fol.) herausgab. Der Kron>Großkanzler An»
dreas wurde von Kaiser Leopold I I . am
24. November 179l in den österreichischen
Grafen stand erhoben. Aus der Ebe mit
seines Neffen Clemens Witwe Constanze
geborenen Fürstin Czartoruska hinterließ er
eine Tochter Anna. später vermalte Ale»
rand er Fürst SapiebaKodenski . und
einen Sohn Stanis laus, welcher das Ge«
schlecht fortpflanzte. ^/wHMlecki s/Mae//^.
I)?ko5'on2.r2 uc2on>o^ rolaku-v?, d, i Le»
rikon gelehrter Polen... (Lemberg 1833.
Millikowski. 8<l.) Bd. I I I , S. 393. — ^snt-
/l?otozz:l ^Ftz/i^). HiLwl-^u, Iit67'2tu.i'5' p61-
»ki^'. ^V^LtN^ions. >? spiliie ä^iet ärukieni
QLloL-oii^ek, d. i. Geschichte der polnischen
Literatur. Dargestellt in einer Aufzählung
der durch den Druck veröffentlichten Schriften
(Warschau und Wilna 1814. Zawadzki, 8".)
Bd. I I . S. ist« u. f. — Lne?k io i>o-
äv^Ä. i>ovs82<z<:kn5, d. i. Allgemeines
(volnisches) Conoersations Lexikon (Warschau.
Orgelbrand, gr. 8".) Bd. XXI I (l868).
S. 268—278; eine sehr ausführliche quellen»
mäßige Biographie) -O 2. Andreas Arthur
Graf (geb. in Wien 2. April 1800. M .
29. October 1874). Ein Sohn des Grafen
Stanis laus aus dessen Ehe mit Sophie
Fürstin Czartoryska. verlebte er die erste
Jugend in Wien. dann kam er in das kaiser«
liche Lyceum zu Paris, oon dort auf die
Akademie in Oenf, später in das- polytech.
nifche Institut daselbst, wo Oberst Dufour.
der nachmalige Schweizer General, sein Lehrer
war. Zuletzt bezog er die Universität Edin»
bürg. auf welcher er insbesondere Ma» thematik, bürgerliche und Militär « Genie»
Wissenschaften und bei M a c < Cu l l och
Nationalökonomie betrieb. 183l) kehrte er in
seine Heimat zurück, wo er alsbald mit den
Verhältnissen derselben sich bekannt machte,
inö öffentliche Leben trat, verschiedene Aemter
übernahm und eine die Interessen des Landes
fördernde Thätigkeit entfaltete. Unter diesen
Bestrebungen brach die denkwürdige Erhrbunq
der Polen aus. an der sich Zamonski und
andere Mitglieder seiner Familie betheiligten,
bis die Niederwerfung des Aufstandes durch
russische Bajonnete die Betheiligten zur Fluctn
ins Ausland trieb. Auch Graf Andreas
flüchtete, kam nach mannigfaltigen Fährlich'
keilen unerkannt nach Wien. erlangte daselbst
eine Unterredung mit dem Staatskanzler Für»
sten Mettern ich, in welcker es ihm gelang,
denselben für die Interessen Polens zu ge«
winnen. aber zu spät. denn Frankreich und
England hatten es abgelehnt, die VerHand«
lungen über die zum Schutze Europas gegen
das immer mehr vordringende Rußland noth»
wendige Wieberherstellung Polens zu unter«
stützen, und das Projrct gänzlich fallen ge»
lassen. Im Jahre 1832 kehrte Zamoyski in
sein Vaterland zurück und widmete sich au
seiner Besitzung Klemensöw ausschließlich
landwirthschaftlichen Arbeiten und gemein»
nützigen Bestrebungen, wie er deren immer
schon lange vor Ausbruch der Neoolutlon
mit Energie und Erfolgen, selbst große Opfrr
an eigenem Vermögen bringend, betrieben.
So hatte er in Warschau großartige Dampf«
mühlenanstalten und Eisengießereien, dann
die polnische Dampfschifffahrtsgesellschaft ins
Leben gerufen, deren Schiffe nunmehr die
ungeheueren Mengen Getreide nach Danzig
schafften, wohin dasselbe vorher durch die
langsame und kostspielige Verftößung gebracht
wurde. Indessen lag die russische Hand schwer
auf dem Lande, in welchem es immerfort
Zährte. Als dann im Jahre 1863 während
der Graf in Paris weilte, aus seinem Pa»
laste in Warschau auf den General Berg
ein Schuß siel, wurde dieses Gebäude in
einer allen Gesetzen der Civilisation Hohn»
sprechenden.Weise auf Befehl Berg's durch
die russische Soldatesca vom Grund aus zer«
stört. Das inhaltreiche Leben des Grafen
fällt außerhalb des Rahmens unseres Lrri-»
kons. daher wir in dieser Hinsicht auf die
Quellen verweisen. Im Jahre 1862 schrieb
er. oon dem Großfürsten Konstantin dazu
aufgefordert, seine Ansicht über die Mittel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon