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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wurmser-Zhuber, Band 59
Seite - 147 -
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Seite - 147 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wurmser-Zhuber, Band 59

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Zamoyski, Johann I. l47 Johann II. Eine jener mittelalterlichen Spielereien, an denen jene Zeit überreich. Als wirklich der schwedische Prinz S ig ismund 1380 als Sig ismund I I I . den polnischen Thron be< stieg, hielt Zamoysk i zu ihm, indem er ihm wider den Gegenkönig Mar imi l ian Erzherzog von Oesterreich, den er bei Bitschin (23. November 1388) gefangen nahm, sein Schwert lieh. Kon g S ig ismunds I I I . Zeit war eine kriegerisch bewegte, und sein Großfeldherr Johann focht in der Walachei gegen den Wojwoden Michael (l601)> dann gegen Schweden und Liefland (1602). Sein Krie^sglück schuf ihm Neider, welche ihm die Gnade seines Königs zu entziehen wußten, während er selbst zur Ungnade insofern Anlaß gab, als er gegen die C'ye des Königs mit der österreichischen Erzherzogin Constantia Widerspruch erhob. Er zog sich nun vom Hofe zurück und lebte bloß den Wissen» schaften, bis man ihn in seinem Schlosse Za« moisc am 3. Juni 1603 in seinem Armstuhl todt fand. Er war ein wirklicher Freund der Wissenschaften und hat 1393 zu Zamoisc die nach ihm benannte Akademie gestiftet, welche zu einigem Ruf gelangte. Aber so groß auch Johann dasteht in der Geschichte seines Vaterlandes, so darf dock nicht verschwiegen werden, daß er der Urheber des unheilvollen allgemeinen Stimmrechtes bei den polnischen Königswahlen ist. Seit König Ladislaus Iag ie l lo vereinigten sich beim Tode eines Königs nur die hohen Würdenträger dcs Reiches zur Herrscherwahl. Dies dauerte bis zum Tode Sig ismund Augusts I I . im Jahre 1372. Um aber den mächtigen Einfluß Zborowski 's beim hohen Adel Polens zu vernichten, stellte nun Zamoyski im Reichs- tage den Antrag, daß jeder Adelige Polens ohne Unterschied berechtigt sei zur Königs« Wahl. Der'Antrag ging durch, und mit ihm Hegannen dann i/ne blutigen Emmten und Kämpfe, welche mit jeder späteren. Königs« Wahl verbunden waren. Johann I. hat fol« gende Schriften im Druck veröffentlicht: „1)6 senatu i-omano lidri äuo" (Venedig '1363, 4".), welche Schrift von Einigen als " ?m Werk seines Paduaner Lehrers Sigo» nius angesehen wird; — „1>ill1oetio» Oki^- bi^pok"; — „s)lktio kä Henricum Vals- »Win" (1373) UNO 5,i8?Qtae;rQ2. ^^ porlocto tzMatol-e"; — „1>s ti-ausitu i'^rtiU'QZ-uili poi* I»ocutjHin anno 1393" ((?r2.covi2s 1394, 4".); — „P»ci5e2.ti<»niiz inter 6omuin an3tri20krn Ko rssssm ?a!0uill,O 6t oi-öiues lis^ni, trao- tatao" (1390, 4".); nach seinrm Tode er> schien: «I'eädamontum ^sou,nni» ^unlov^cn" ftIoFuncig,6 160«). Johann war viermal verheiratet: 1) mit Anna Gssolinälia,- 2) mil Christine geborenen Fürstin Vadziwill',- 3) mit Chr^solle lGriseldisi Valljoru, einer Nichte des Königs Stephan Bäthory. und 4) mit Barbara Gräfin Carnuwälia. Nur mit der Radz iw i l l hatte er e mn Sohn mir Vornalnen Thomas, s^och/«^/ ^ « a ^ . 1>)kc)sonar2 ue^on.voli I»ölHlc6>v, d. i. Lerikon gelehrter Polen (Lemberg 1833) Vd. I I I , 5. 388—393. — (^bra-ki Uy^orvc^no, d. i. Historische Bilder (Krakau 187<. 12".) 6. Heft. S. 32—63. — Nncvklop665-.il». po^'826okua, d. i. Allgemeine Encyklc»' pädie (Warschau. Orgelbrand, gr. 8°.) Bano XXII , S. 23<i—264. — Hsui/I.ou'H^i s'F^i^. IIi5wr^'2, litLi-atur? Volskiey, d. i. Ge« schichte der polnischen Literatur (Warschau und Wilna 1814. Zawadzki. 8".) Bd. I I , S. 591 u. f. — Uebrigens theilt Zedler's „Universal'LexikoH" im 6l). Bande, S. 13!« eine reiche Literatur mit, — Porträts, j) L. Olourtin äsl., (I. Meyer «a. (8°.) — 2) D. (5ustos »c. (4°.). — 3) H. U l. rich äc. (4".). ^- 4) D. Custos l>o., ganize Figur, gr. Fol. Ambraser-Sammlung.^ — 8. Johann I I . (geb. im Jahre 1626. gest. zu Warschau an? 2. April 1663), Ein Sohn dcs Großkanizlers Thol'ias aus dessen Ehe mit Katharina Fürstin von Ostrorog und ein Enkel des berühmten Feldherrn und Großkan;lers J o h a n n . Durch Erbschaft von Seite seines Vaters und seiner Mutter wurde er einer der reich» sten und mächtigsten Magnaten Polens. Als Kastellan uon Kälifch wohnte er <649 der Krönung Johann Kasimirs, zu Kcakau bei, zog mit ihm 1631 wider die Tataren und Kosaken ins Feld und' befehligt? in der Scklacht bei Berestezko den linken Flügel. Nun wurde er vom König, an dessen Seite er wider den'Schwedenkönig Gustav Adolf kämpfte, zum Wojwuden von Sandomir er> hoben und hielt die Belagerung seiner Veste Zamoisczie wider die Schweden aus. 1639 führte er eine eigene Armee in die Ukraine gegen den Czaren und war 166t) auf dem Reichs» tage zu Warschau einer jener polnischen Ma>i' naten, die den zwischen Schweden, dem Kaiser. Brandenburg und Polen am 3. Mai 1660 geschlossenen Frieden zu Oliva unter' schrieben. 1663 ael.ang es ihm. den Bischof von Cujawien Fürsten Lubomirski uM
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wurmser-Zhuber, Band 59
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wurmser-Zhuber
Band
59
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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