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Iamoyski, Thomas 160 i^ Thomas
1.'.. Stepban lebt? in der zweiten Hälfte
d?s jl». Iabtt'.uniertS. Welcher Linie dieses
Geschlechtes er angehört, wissen selbst die
rolmschen Zorsck^r nick: anzugeben. Er ist
v ellelcht — und drr Zeit nach wäre diese
Annahme nickt aan; unwahrscheinlich — der
Kastellan von Kiew und ein Bruder I o«
dann Zamoyskl's. Bischofs von Prze«
nn^l und Luc^k Stephan gab heraus:
^nHw«>t2, lai'üjuin votustoruiu st aliai-um
nl l'Hcil!. unli'lliilllMlu" (?lz,tavi20 1393) 8"),
wcläie 3chrifr Wolf^ang Laz ius in seinen
^('olilinon^rii 6<.' re^udlil a roina,na" (139g)
wil'dcr abgedruckt hat. ^Iöcher's Gelehrten'
^rrikon Bd, IV, Tp. 2li3/j — 17. Ste-
pkan, Tcdwertträ^er von Sieradz und Ca»
ftrllan oon Kiew. irbte um die Mitte des
1? Jahrhunderts. Als am 59. November
16^ der schwedische General Möl ler das
von König Wladis law IV. neubefestigte
(5'ystllchau mit einer Armee von 10.0lW
Schweden und zwei Regimentern polnischer
Grenzsoldaten, welche schon damals auf die
Seite der Schweden getreten waren, zu bela«
gern begann, vertheidigten der Pauliner
Prior Auguftin Kordecki und Stephan
Zamonski die Festung mit nur 130 Sol»
daten und 7t) Mönchen. Beide Führer, der
Mönck und der N'iter. leisteten an der Soitze
dieses kleinen Häufleins, von dem ein Dritt»
- tdeil nichts weniger als gewohnt war. mit
dem Schwerte oder überhaupt mit einer
Waffe umzugehen, den hcldenmüihigsten
Widerstand, jeder Einzelne Wunder der
Tapferkeit verrichtend. Bis zum 27. Decem«
ber dielten st? die Festung, an welchem Tage
Oeneral Möl ler , müde der stets zurück'
geschlagenen und mit großen Verlusten von
seiner Seite begleiteten Angriffe, die Bela«
gerung aufhob und abzog. Diese denkwürdige
Vertheidigung Z a m 0 usk l's und K 0 r«
deckl'ä lebt aber noch in dem polnischen
Spnchworte fort: „Das ist so schwer wie
Czystochau zu lnrcheidigen", womit man
Schwierigkeiten, die sich bei Ueberwindung
einer Angelegenheit entgegenstellen, bezeichnet.
— !8. Thomas, nach den Uebellieferungen
der Familie ein Enkel des als Stammvater
dieses Geschlechtes angesehenen Flor ian, ist
der Erbauer des Schlosses Zamosc. nach
welchem sich die Familie fortan nannte. Er
erreichte das Alter von 96 Jahren — nach
Anderen wäre er gar über <uu Jahre alt
geworden. Ueber seine Nachkommenschaft
fehlen alle Nachrichten, doch ist er mit dem berühmten Großkanzler der Krone Thomas
(geb. 1594. gest. 1538) nicht zu verwechseln.
— <9. Thomas (geb. im April <ö!>4. gest.
8. Jänner lti3«), der einzige Sohn des Hec>
mans und Kanzlers Johann aus dessen
vierter Ehe mit Barbara Tarnowska.
Die Freude über die Geburt dieses Sohnes
war in der Familie sehr groß. Der Kanzler
errichtete sofort zu Gunsten desselben ein
Fide!commiß und nannte eine in der Nähe
des Schlosses Iamoisc angelegte Stadt, die
anfänglich nach seinem Wappengeschlechte
Ielita Ielit6m hieß. nack dem Taufnamen
seines Sobnes Tomaszöw. l8 Jahre alt,
l6l2. beendete derselbe seine Studien, dann
nahm er unter drm berühmten Hetman 2o t»
kiewski Kriegsdienste und kämpfte in rühm«
lichster Weise gegen die Tataren. Bald darauf
wurde er zum Abgeordneten für da5 Tribunal
und dann zu Belz in den Landtag gewählt,
tlilö—l6l? ging er auf Reisen und lernte
auf diesen einen großen Theil Europas
kennen, kam auch nach Paris an den Hof
Ludwigs XII I . , nach Neapel, nach Rom,
wo er von Papst Pau l IV. ansehnliche
Privilegien für dle Zam oys ki'scke Akademie
erlangte. In Italien schrieb er auch sein
Werk über Befestigungskunst. Reich an Kennt«
nissen und Erfahrungen heimgekehrt, wuroe
er Wojwode von Poool en. im Alter von
24 Jahren Senator. Dann zog er neuerlich
in den Krieg gegen die Tataren, in welchem
er wieder mit Auszeichnung kämpfte, aber
auch wegen Eigenmächtigkeit in der Krieg»
fübrung Zurechtweisung von Seite seines
Oberfeldherrn nch zuzog. 16l9 wulde er
Wojwooe von Kiew. schloß im nämlichen
Jahre mit den Kosaken den Vertrag von
Raftawice und ging nun auf Brautschau.
Seine Wahl fiel auf Nalharina aus dem be«
rühmten Geschlechte der Gstrorog, mit welcher
er l62U die Hochzeit feierte. Nun folgten für
das Neich stürmische Tage. in welchen Za>
moyski ebenso Mannesmuth wie Staats»
klugheit bewahrte und ob seiner Treue im
Vertrauen seines Könias wuchs. Nachdem
er verschiedene Sendungen geschickt aus»
geführt hatte. 1622 als Deputirter zum Tri«
bunal, 1L23 als Commissär zu den Kosaken,
1626 in den Krieg gegen die Schweden,
überall sich durch Umsicht. Staatsklugheit
und Tapferkeit bewährend, wurde er zunächst
Vicekanzler und 1628 Starost von Krakau,
welches er sofort bei den obwaltenden Wirren
in Vertheidigungsstand setzte. 16Ü3 noch zum
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wurmser-Zhuber, Band 59
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wurmser-Zhuber
- Band
- 59
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon