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Nothleidenden der Gegend, in der er
lebte, mit Geld und Nahrungsmitteln,
war der jederzeit bereitwillige Rathgeber
der Kranken, denen er auf seine Kosten
vorzügliche Aerzte ins Haus schickte.
Bekanntlich trieben in der Gegend, in
der er lebte, Räuberbanden ihr Unwesen
und bereiteten der rumänischen Bevöl-
kerung viel Unruhe. Nur der Bischvf
schien wie gefeit und hatte von diesen
Unholden nichts zu besorgen, da die»
selben nur zu gut wußten, daß sie, wenn
sie dem Bischof Böses zufügten, in der
Gegend nicht länger verbleiben konnten
und sich das ganze Landvolk in solchem
Falle zu ihrer Ausrottung erhebeil würde.
In der Nähe des in modernem Styl er-
bauten Schlosses Naszöd, in welches der
Bischof nach Niederlegung seiner hohen
Kirchenwürde sich zurückzog, befindet
sich ein aus hübschen Holzhausern be>
stehendes Dorf Namens Meiern mit
einer auffallend schönen rumänischen
Kirche, welche der katholische Bischof
Graf D o m i n i k Z i ch y der Ge-
meinde hatte erbauen laffen. Des Grafen
Todesjahr kennen wir nicht, 1879, da-
mals 71 Jahre alt, lebte er noch, 1883
nicht mehr.
Kleines biographisches Lexikon, ent-
haltend Lebensskizzen hervorragender um die
Kirche verdienter Männer (Znaim <862,
Lenck. 8",) Seite 233. — .Vu^</ ^/vci,^.
nem26klenäi täblliklcül, d. i. Die Familien
Ungarns mit Wappen und Stammtafeln
(Pesth 186«, Moriz Mth. 8".) Vd. XI I ,
S. 39l sauf der Stammtafel daselbst S. 373
ist die irrige Angabe des Geburtsdatums
2l. Juli l838. statt
Zichy - 352.sonl)keö, Edmund Graf
(Staatsmann, geb. in Wien am
19. Juli 1811), vom I. Zweige der
Karlsburger Linie. Ein Sohn des
Grafen Franz aus deffen zweiter Ehe mit Maria Dominica geborenen Grä-
fin 3odron-Laie rani, erhielt er den
ersten Unterricht in Wien, besuchte drei
Jahre die therefianische Ritterakademie
daselbst, kam dann zu weiterer Ausbil»
düng in das Kloster zu Totis und zur
Vollendung seiner Studien nach Preß-
bürg. Im Jahre 18 l8 trat er in die
österreichische Armee, verließ aber dieselbe,
als er 4832 sich verheiratete. 1840
bis l843 unternahm er große Reisen
nach dem Orient, nach Spanien, Frank«
reich und Italien und als 4846 der Auf»
stand in Galizien ausbrach, nahm er den
militärischen Dienst wieder auf und eilte
nach Krakau, wo er als Rittmeister und
Adjutant des FeldmarschalbLieutenants
Grafen Wrbna in Verwendung kam.
1847 zum Oberststallmeister-Stellvertreter
von Ungarn ernannt, trat er bei Aus-
bruch der Märzbewegung in einem ge-
schichtlichen Momente des Jahres 1848
in den Vordergrund. Es war der
l3. März. Die Nachrichten von der
Wiener Erhebung waren bereits in Pesth
eingetroffen. Der Erzherzog Palatin
Stephan, von allen Seiten bedrängt,
hatte nicht geringe Mühe, sich der an
ihn gestellten, sich oft kreuzenden For»
derungen der verschiedenen Parteien zu
erwehren. Indessen stieg die Aufregung
unter der Bevölkerung, namentlich unter
der Jugend in bedrohlichster Weise. Von
Seite der Preßburger Stadthauptmann-
schaft und der Bürgerwehr liefen von
Minute zu Minute die besorgnißerregend»
ften Nachrichten ein, und es war jeden
Augenblick zu befürchten, daß die bisher
mit allen möglichen Mitteln einge»
dämmte Bewegung aus ihren Schranken
treten werde, wenn nicht die entschieden-
sten Gegenmaßnahmen ergriffen würden.
Am Nachmittag des 13. März eilte dem»
nach Graf Edmund zum Erzherzog-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon