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Iichy-Mfonykeo. Eugen 1H Zichy»Vä,sonnkeo, Engen
„Der Tod des Grafen Eugen Zichy". --
Ors^ä^os NoQvsä naptllr (Pesth l869)
S. l3<): „ttr. 2icli/0<iöu Kivss02tets3slö1
röviä Icivonat is48 sept. 30".
Porträt, Kriehuber lithogr. (Wien 1849.
Neumann, Fol).
Zichy - Väsonykeo, Eugen Graf
(Staatsmann und Nationalöko-
nom, geb. zu Mihä ly 3. Juli 4837),
vom I. Zweige der K a r l s bürg er
Linie. Der jüngere Sohn des Grafen
Edmund s^S. <4^> aus dessen Ehe mit
Pauline Fürstin Odescalchi, wid«
mete er sich schon als Jüngling, entgegen
dem Dolos lar »iknts, dem sich ein
großer Theil unseres jüngeren seine wahre
Mission ganz verkennenden Adels hin>
gibt, mit großem Eifer den Studien,
vollendete mit Auszeichnung jene der
Rechte, erlangte daraus die Doctor-
würde, bildete dann weiter durch große
Reisen, auf denen er mit sehenden
Augen schaute, seinen Geist und diente,
heimgekehrt, dem Vaterlande, wo und
wie er konnte. Dem Studium der Volks«
wirthschaft hingegeben, nicht als Cava«
lier, unsicher hin und her taftend, alles ver-
suchend, doch nichts vollendend, sondern
als richtiger Volksmann, der die Bedürfe
nifse des Volkes und mit diesem jene des
Staates erkennt, agitirt er rastlos für die
gewerblichen Interessen, in deren Bele-
bung und Förderung er den wichtigsten
Factor einer gesunden das Wesen der
Allgemeinheit belebenden Volks- und
Staatswirthschaft sieht. Vollkommen un-
abhängig, weder eine Stellung erstre-
bend, noch um Gunst der Unteren buh«
lend, ist er doch der richtige Volksmann,
denn sein Name ist in sämmtlichen
Gauen Ungarns gleichbedeutend mit dem
eines Förderers der Volksintereffen und
eines wahren Volksfreundes. Bekannt
wurde sein Name erst durch den glän« zenden Erfolg der von ihm angeregten
und ausgeführten Stuhlweißenburger
Ausstellung. Von da ab nahm er aber,
allen Hindernissen, die sich ihm von den
verschiedensten Seiten entgegenstellten,
trotzbietend und sie energisch beseitigend,
alle gewerblichen Angelegenheiten Un-
garns in die Hand, und der Spitzname
„Industriegraf", den die Neider und
Widersacher für ihn erfunden hatten,
wurde für ihn bald ein Ehrentitel: denn
er ist nicht nur in Wirklichkeit der Patron
des ungarischen Gewerbes, er ist noch
weit mehr, er ist selbst ein Industrieller
in größtem Maßstabe. Seine in sieben
Comitaten gelegenen Besitzungen von
etwa 433.000 Joch besten ungarischen
Bodens bieten eine wahre Musterkarte
der verschiedensten Industrien, Dampf-
sägen, Schleppbahnen, Kalköfen u. s. w.
Um aber das Volk für seine Unterneh-
mungen, die demselben ebenso wichtig
sind, als ihm dem Privaten, zu inter«
essiren, es für Versuche empfänglich und
auf die noch ungehobenen Schatze, welche
das Land Ungarn in seinem Schoße
birgt, aufmerksam zu machen, arbeitet
er gleichzeitig mit der Feder, und behan»
delt und bespricht er in einer Anzahl
Brochuren die wichtigsten haus- und
volkswirtschaftlichen Fragen, wie Cana<
lisation, Eisenbahnen, Arbeiter» und ge-
werbliche Interessen u. s. w. Der Graf
ist bei seinen Bestrebungen mehr auf der
Eisenbahn als in seinen Schlössern, denn
er bereist alle gewerblichen Bezirke, um
theils Gewerbeschulen zu gründen, deren
bis um die Mitte der Achtziger-Iahre
nicht weniger als 86 aus seiner Initia»
tive hervorgegangen, theils aber, wenn
irgendwo große oder kleinere Ausstellun^
gen im Lande selbst oder außerhalb des«
selben stattfinden, zur Theilnahme an
denselben aufzumuntern. Auch fördert
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon