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Ziegesar 43 Ziegllwer voir Mmnenihal
j6 Jahre alt, in ein kaiserliches Reiter-
Regiment. Im Kriege gegen die Türken
focht er bereits als Rittmeister, im öster-
reichischen Erbfolgekriege 1740 — 1748
als Major. 4732 wurde er Oberstlieute-
nant und im Februar l738 Oberst in
dem spater reducirten Kürassier «Regi'
mente Benedict Graf Daun. Im sieben»
jährigen Kriege erfocht er sich die höchste
militärische Auszeichnung, das Maria
Theresienkreuz. Zuerst that er sich bei
Meißen 21. September 1739 hervor,
indem er unter Commando des Generals
Brentano eine auf dessen Corps un-
gestüm anrückende sechshundert Reiter
starke feindliche Abtheilung angriff, nach
dem er das erste Glied seines Regiments
hatte die Musketen abfeuern lassen, an
der Spitze der Seinen in die feindliche
Kavallerie mit allem Nachdruck einhieb,
zuerst diese, dann die ihr folgende In>
fanterie zersprengte und ihr vier Ge>
schütze abnahm. Eine nicht minder glän»
zende Waffenthat vollführte er bei Tor
gau, wo er mit seinem Regimente in
einem lebhaften Angriff die feindliche
Kavallerie, dann auch die Infanterie
zurückwarf, vollends zersprengte und
mehrere Geschütze wegnahm. Dann griff
er mit gleichem Erfolge die preußischen
von General Lewald befehligten Gre-
nadiere an. Bei dieser Gelegenheit am
rechten Knie durch einen Streifschuß ver«
wundet, lieh er sich nur seine Wunde
verbinden, dann aber kehrte er wieder an
die Spitze seines Regimentes zurück, mit
welchem er in dieser Schlacht mehrere
Fahnen erbeutete und 18 Officiere und
oOO Mann gefangen nahm. Zuletzt zum
Generalmajor befördert, starb Freiherr
Ziegesar in Ungarn im Alter von
64 Jahren.
Thürheim (Andreas Graf). Gedeneblätter
aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch' ungarischen Armee (Wien uno Teichen. Pro»
chaska. gr. 8°.) Vd. I I , S. 682. Jahr l?29.
Zieglauer Edler von Nlumenthal,
Ferdinand (Geschichtsforscher, geb.
zu Bruneck in Tirol am 28. Februar
1829). Ein Abkömmling der Tiroler
Familie Zieglauer, über welche die
Quellen unter Joseph von Zieglauer
I^S. 44^> Näheres melden. Er besuchte
das Gymnasium und die philosophische
Facultat der Innsbrucker Hochschule,
harte zum Theil an derselben, dann an
jener M Wen die Rechtswissenschaften,
trat aber, für das Studium der Ge-
schichte sich entscheidend, 1832 in das
von den Professoren Aschbach und Bo
nitz geleitete Seminar für allgemeine
Geschichte, in welchem er drei Jahre
blieb, und als 1333 ^das Seminar für
österreichische Geschichte errichtet worden,
wurde er einer der sechs Zöglinge des»
selben. Nachdem er das Doctorat der
Philosophie erlangt hatte, erfolgte
mit allerhöchster Entschließung vom
28. September 1836 seine Ernennung
zum außerordentlichen Professor der Ge-
schichte an der Rechtsakademie in Her«
mannstadt, seine Beförderung zum ordent»
lichen Professor an dieser Lehranstalt aber
mit ah. Entschließung vom 2. November
l862. Zur Zeit ist er mit dem Titel eines
Regterungsrathes Professor der öfterrei-
chischen Geschichte an der k. k. Franz«
Josephs»Universität in Czemowitz, außer«
dem Mitglied der Prüfunssscommission
für das Lehramt an Gymnasien und
Realschulen und der rechtshistorischen
Staatsprüfungscommisfion. I n seinem
Fache auch schriftstellerisch thätig, hat er
Folgendes durch den Druck veröffentlicht:
„Hkrtenlck, Grat im sächsischen Natian unk
die siekrnbnrgizchen Pürttikämpte »einer Seit.
5635—1705. Nach den chnellen ilr« ArchiyZ der
Hakknnzlei nnb l>e5
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon