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Ziernfeld, Balthasar 72 Ziernfeld) Bülthasar
Zierer, Franz, siehe: Ziehrer, Ka
Michael sS. 63, in den Quellens.
Zikringer, Franz Xav. (Bi ldhaue
Ort und Jahr se'mer Geburt unbekannt
Zeitgenoß. Er arbeitete in den Fün
ziger-Iahren in Wien, wo er 1838 un
1839 einige seiner Arbeiten ausstellt,
und zwar 1838 im Juni: „Gin Kind m
einem Vogelnest", nach Raphael Donner,
aus Holz geschnitten (30 ft. B. V.); im
November: „Ein Ninü mit einem Fisch"
gleichfalls aus Holz geschnitten (30 ft
o. W.): 1839 im März „Eine Bacchantin
Gypsgruppe s23 ft. C. M.>.
U Dnats Verzeichnisse des österreichischen
Kunstvereines in Wien 1838 Juni und No
oemder; l839 März.
Hiernfeld, Balthasar Edler von
(Staatsbeamter, geb. zu Reschen
in der Pfarre Graun im Obervintschgau
am 11. August 1734, gest. zu Ci l l i in
Steiermark am 19. Jänner 1846). Die
Mittheilung des k. k. fteiermärkischen
Guberniums, mit welcher dasselbe die
Versetzung des in Rede Stehenden in
den erbetenen Ruhestand begleitete, ent
hält die Worte: „daß Kreishauptmann
von Ziern feld eine Zierde unter den
höheren Beamteten in Steiermark war
und sich für immer ein ehrenvolles An-
denken gesichert". Das war er auch: ein
wahres Musterbild des vormarzlichen
Beamten. Er besuchte das k. k. Gymna«
sium in Meran und beendete 1779 die
Rechtsstudien an der Universität Gratz.
Der Sohn eines vermögenlosen Land«
mannes, bestritt er vom Unterricht-
ertheilen seinen Lebensunterhalt. Nach»
dem er etliche Jahre Privatsecretär des
Grafen Gundakar Thomas von Wurm»
brand gewesen, trat er 1784 als Prac-
ticant bei dem k. k. Kreisamte in den
Staatsdienst. Stufenweise vorrückend, wurde er 1796 Kreisamtssecretär in
Gratz, im folgenden Jahre Kreiscom»
miffär in Iudenburg. Im October 1801
kam er nach Cilli und wirkte daselbst in
verdienstlichster Weise in schwerster Zeit.
Am 13. Juli 18l4 wurde er zum Kreis-
hauptmann des nach Auflösung des von
den Franzosen gebildeten Königreichs
Illyrien wiedergewonnenen Adelsberger
Kreises ernannt und im November 1816
auf seine Bitte in gleicher Eigenschaft
von Adelsberg nach Cilli versetzt. Im
April 1836 trat er nach 32jähriger
Dienstzeit im Alter von 82 Jahren in
den Ruhestand, und zwar mit oben an>
gedeuteter amtlicher Ehrung. Er genoß
denselben noch ein Iahrzehent. Ziern»
feld war ein Beamter, der in schwerer
Zeit seines verantwortlichen Amtes mit
einer Umsicht und Würde zu walten v,er>
stand, wie Wenige. I n dem von Berg»
mann ihm gewidmeten Nachrufe wird
sein segensvolles Wirken in ausführlicher
Weise geschildert. Der Schutz, den er den
Unterthanen gegen Bedrückungen des
Feindes zur Zeit wiederholter Inva-
sionen leistete, die Aufrechthaltung der
Ordnung, da in den revolutionären
Tagen Alles aus Rand und Band ging,
vie Aufstellung einer Fuhrwesensbrigade
im Cillier Kreise im Jahre 1809, seine
Umsicht und Klugheit bei Gelegenheit
des Durchmarsches der russischen Marine»
ruppen 18l0, seine Oberleitung der
Civiladminiftration des Cillier Militär,
spitals in den Jahren 1804 und 1817,
)ie Durchführung des verworrenen
!ieferungsgeschäftes bei 14 Landesliefe«
ungen und Stellungen aller Art im
Hahre 1814, die Abwickelung der ver»
'chiedensten Geschäfte wahrend der feind«
chen Invasion, wobei er nicht selten
sein Leben aufs Spiel setzte, dann die
Umsicht bei Organisirung der Sanitäts«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon