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Franz Joseph 73 Franz Joseph
anftalten bei Ausbruch der Cholera; dies
Alles und noch mehr sind nur Momente
seiner von den schönsten Erfolgen beglei»
teten segensvollen Thätigkeit. Der Mon
arch ehrte den verdienstvollen Staats
beamten am 23. April 4822 durch tax
freie Erhebung in den Adelstand des
Kaiserstaates, durch Verleihung des
Ritterkreuzes des Leopoldordens an
läßlich der Versetzung Ziernfeld's in
den Ruhestand, und die Stadtgemeinde
Cilli überreichte demselben als Beweis
ihrer langverdienten Verehrung am
2. Juni 1836 das Ehrenbürgerdiplom
ihrer Stadt.
Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar
1848. Voigt. 8".) XXIV. Jahrgang (i846),
2. Theil. S. 877. Nr. 247. — Wiener
Zeitung vom 7. April 1846: „Nekrolog".
Von Joseph Bergmann. — T i r o l e r
Bo te , 1846, Nr. 23 und 24: „Nekrolog"
sauch im Sonderabdruck).
Ja keinem Zusammenhang mit obigem Bal»
thasar Edlen von Ziernfeld steht die
steirische Frciherrenfamilie Z ie ren fe ld .
welche die Güter Friedhofen, Stibichhofen
und Zmell in Steiermark besaß. Ka r l
öudwig von Z i erenfe ld wurde am
22. März 1690. Georg Joachim am
10. März 1738 in die stemsche Landmcmn»
schaft aufgenommen. Leopold Mar ia Edler
von Zierenfeld auf Stibichhofen und
Friedhofen ward mit Diplom cläo. Wien
21. April 1787 von Kaiser Joseph in den
Freiherrenstand erhoben. Franz Leopold
Zierenfeld war 17l)9 innerösterreichischer
Hofkammerrath und Kammergraf in Eisenerz.
Zierotill, Franz Joseph Graf (Hu-
manist, Forst- und Landwirth, geb.
in Mähren 6. April 1772, gest. in
Brunn 30. Mai 4843). Einer der
edelsten Humanisten und einflußreichsten
Förderer der Forst- und Landwirthschaft
im Lande Mähren. Er ist ein Sohn des
Grafen Joseph Karl (gest. 4818) aus
dessen Ehe mit Johanna Gräfin von
Schrattenbach. Bald nach Antritt seines großen Grundbesitzes — vorher
stand er im kaiserlichen Staatsdienste,
zuletzt als Gubernialrath — erkannte er
die Gebrechen und Nachtheile des mangel»
haften Forstbetriebes. Rasch diese An»
gelegenheit vom praktischen Gesichts-
punkte regelnd, berief er sofort theils
aus Maria-Brunn, theils aus Privat-
anstalten tüchtige Zöglinge, welche sich
zunächst einen Ueberblick der Wälder zu
verschaffen und alsdann die Forstein,
richtung derart zu treffen hatten, daß aus
der fortschreitenden Bewirthschaftuiig und
Controle. zum Beispiel durch ein Jahr-
zehnt, Besitzer und Tararor in jeder
Periode den Stand der Beforstung
ganz zu überblicken und zu berechnen
im Stande waren. In solcher Weise
begann der Graf und leitete persönlich
mit scharfem Blicke diese fruchtbringende
Forfteinrichtung der Reihe nach auf
seinen Herrschaften und Gütern Blauda
im Olmützer, Meseritsch im Prerauer
Kreise und Prauß in Preußisch-Schlesien.
Alles, was zum Behufe und zur Förde-
rung einer guten Forsteinrichtung und
wissenschaftlichen Ausbildung nöthig
war, Instrumente, Bücher, Zeitschriften,
wurde angeschafft und unter die ver-
antwortliche Aufsicht des Forstpersonals
gestellt. I n gleicher Weise aber wie die
Forstwirthschaft förderte der Graf auch
die Landwirthschaft. Als mit ah. Ent-
schließung vom 48. April 1826, nachdem
alle seit 1798 vorgenommenen Versuche,
dem Brandunglücke auf dem Lande zu
steuern, sich als fruchtlos erwiesen hatten,
die Statuten der wechselseitigen Brand»
schaden-Versicherungsanstlllt für Mähren
bestätigt wurden, bildete sich dieselbe
zunächst unter dem Vorsitze Zierotin's,
begann dann am 1. Juni 1830 ihre
Wirksamkeit und wählte den Grafen,
der schon provisorisch die Direction
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon