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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60
Seite - 75 -
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Seite - 75 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60

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Zierotin (Genealogie) Zierotin lm Felde im 15. Jahrhunderte sein Ende fand, während sein Wappen die Lobkowitz und Swihowsk? in das ihrige auf- nahmen. Die mährische Linie, von welcher sich im 17. Jahrhunderte die sch lesische ab" trennte, beginnt mit Zemislaw, dem Bru- der des Budisch. und zweigte fich in eine Menge Seitenlinien, die Prerauer. Lunden» burger, Großmeseritscher. Hustopetscher. Vuch- lauer, Strainberger, Neutitscheiner, Namiester Ullersdorfer, Schönberger, Wiesenberger u. a ab. Die sch lesische Linie, einen Zweig von der mährischen zu Meseritsch und Ullersdorf. gründete der berühmte Landeshauptmann und Beschützer der mährischen Brüder Kar l von Zierot in , der 1613 freiwillig ins Eril nach Breslau ging. Da er selbst leine Leibeserben befaß, erhielten seine Vettern in Mähren seinen Besitz und bildeten zwei Linien, und zwar die eine im Oppelnschen mit der Herrschaft Falkenberg, die andere im Münsterbergschen mit den Herrschaften Groß-Wilkau und Iohnsdorf. Als dann die Iohnsdorfsche ums Jahr 1<i80 ausstarb. erbte die Falkenbergsche die Güter. Der ungeheure Besitz, der sich in den Händen dcr Familie befand, ging zum großen Theil infolge der Unruhen und der Betheiligung vieler Sprossen aus dem Hause an der böhmischen Rebellion, in welcher Friedrich von der Pfalz von den Nebellen zum Könige von Böhmen ausgerufen wurde, nach Bewältigung des Aufruhrs verloren. Denn die Tdeilnehmer an dem Aufstande wurden zur (Confiscation der Güter und hohen Vermögens strafeGver' urtheilt, uno von diesen Verlusten konnte sich das Geschlecht der Z ierot in nicht wieder zur einstigen Größe emporschwingen. Die heute noch blühende mährische Linie hat zu ihrem Ahnherrn den Gemal der durch ihre Frömmigkeit und Demuth eüier Heiu'gen gleichgeachteten, Elisabeth Juliane geborenen von Eppersdorf, den Freiherrn Przimis- laus, von dem in gerader Linie die Stammes« folge bis in die Gegenwart reicht. Wohl spaltete sich mit seinen Urenkeln Ludwig Anton und Joseph Kar l noch einmal das Geschlecht in zwei Zweige, aber jener des Grafen Ludwig Anton erlosch schon in dessen Kindern männlicherseits noch im vorigen Jahrhundert (1774). weiblicherseits in unseren Tagen (1837). Die S tandes ' erhöhungen und A emte r der' männ- lichen Sprossen beschränken sich auf den Grafenti tel und das Erbkämmerer» amt in Mähren. Das letztere datirt aus dem Jahre 1337. Johann Zierot in der Aeltere wurde 1478 der erste aus diesem Geschlechte in den mährischen Herren stand aufgenommen, dann erfolgte die Crhrbuna in den Neichsgrafenstand am 18. September I7li<; und in den böhmischen Grafenstcuid mit 17, August 1?li und die Genehmigung zur Namens« und Wappenvereiniguug der Freiherren von Lilgenau am 2A. Februar 1743. Der heutige Besitzstand besteht aus der Fideicommißherrschaft Prauß. zu welcher die Rittergüter Prauß (444 Hekt.). Gorkau (143 Hekt.). Oollschau (2i>3 Hekc.), Klein« Iohnödorf (l6l) Hekt.). Mallschau (8? Hekt). Nothneudorf (282 Hekt.). Plottnitz (1?4 Hekt.) und Rauchwitz (124 Hekt). sämmtlich im Kreise Nimptsch in Preußisch'Schlesien ge« legen, gehören; ferner aus der Allooialherr» schaft Krumpisch mit Blauda und Wala- chisch-Meseritsch in Mähren. Die Sprossen des Hauses Zierot in dienten dem Staate im Heere und im Rathe des Fürsten und in den Landtagen dem Volke und dessen Stan« den; aber so sehr die Religion ihnen inmier Hauptsache gewesen, nie der Kirche. Denn seit Luther und Huß dem Glauben seine Unabhängigkeit von Rom zu wahren bestrebt, standen die Zierot in selbst in den Tagen der religiösen Verfolgungen für die Unab» hängigkeit in Glaubenssachen ein. und vor Allen stehen als leuchtende Beispiele einer ebenso freien Glaubensvereinigung als echten Religiosität Johann der Aeltere von Zie« rot in und sein berühmter Sohn Kar l da. Als Staatsmänner und im Rathe der Ärone wirkten viele Sprossen dieses Hauses, und von Anderen sind zu nennen Kaspar, Fried- rich, mehrere Träger des Namens Jo- hann, Johann Joachim, Joseph Kar l und der Feldmarschall Kar l , wie sein Vetter, der berühmte Landeshauptmann Kar l . Die Zierot in bekleideten die hoch» sten Aemter im Lande, so das des Oberst« landrichters, des Landeshauptmanns, kaiserl. Räthe, desDbersthofmeisters, Oberstkämmerers, der Appellationspräsidenten u. s. w., insbesoll» dere erschienen sie auf den Landtagen nicht als Jasager, sondern als Berather und Vertreter des Landes, wo ihre Stimme voll in die Wagschale siel und in entscheidenden Mo« menten über das Wohl, leider auch über daS Weh des Landes den Ausschlag gab. InS« besondere aber erscheint Einer als weiser Berather in schweren Tagen, der fest an den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Band 60
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Zichy-Zyka
Band
60
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
430
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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