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Zierotin, Ernestine 79, Zierotin, Franz Ludwig
nere. E l isabeths von Oesterreich Gemal
starb lange vor ihr. 4374. Sie zog sich nun zu-
nächst zu ihrem Bruder Kaiser R u d o l f
zurück, verbrachte aber den Rest ihrer Tage
in dem von ihr selbst gestifteten Clarissinen«
lloster bei St. Maria der Engelkonigin, in
welchem sie auch beigesetzt wurde. Auf ihr
ausdrückliches Verlangen ward sie nicht ein-
balsamirt in einem hölzernen Sarge begraben
und ihre Ruhestätte mit folgenden Versen
bezeichnet.- „?6ec2ntsin i»6 yuotiäio et non
ine ;)0onit«Qteni. > liinor moi-tis eontlii-bKt
nie: (luia in inlsrno nulla. > l^ 8t Neäeinvtio,
iniserers msi vou« «t salva Ns." —
10. Grnestkne (geb. in Vlauda am l l . Juni
t844). Eine Tochter des Grafen Zdenko
aus dessen Ehe mit Gabriele geborenen
Almäsy deZsadänyi und TörökSzent«
Miklos und Schwester des Reichstags-
abgeordneten Grafen Kar l ^V. 97^. Ver,
fasser dieses Lexikons trat mit dieser Dame
um l874 in Correspondenz. um Aufschlüsse
über ihre Familie zu erhalten, da ja solche
in Urkunden im Familienarchiv, das im
Schlosse Blauda sich befindet, enthalten sein
mußten. Die Gräsin unterzog sich auch dieser
Arbeit, verfaßte Abschriften einzelner Nr»
funden, oder machte Auszüge aus denselben
und setzte den Herausgeber dieses Lerikons in
den Stand, seine biographisch «genealogische
Arbeit über diese in der Geschichte Mährens
und namentlich durch die beiden Kar l von
Zierot in, den General und den Landes'
hauptmann, so berühmt gewoldene Familie
in vorliegender, wenngleich zusammengedräng-
ter Vollständigkeit auszuführen. Denn' die
in diesem Werke wiederholt angegebene Nr»
sache, welche ihm Schranken in der Aus-
arbeitung auferlegt, gestattete es ihm nickt,
jrnen ausgedehnten Gebrauch davon zu
machen, wie er solchen wünschte. Die
Gräfin Ernestine ist auch eine gewandte
Zeichnerin, und Verfasser dieses Werkes ver-
dankt ihr die von ihrer eigenen Hand in
Farben streng heraldisch und künstlerisch aus»
gefühlte Abbildung des Wappens ihres
Hauses. Ueberdies wirkt sie noch nach huma-
ner Richtung als Präsidentin des Olmützer
Zweigvereines vom rothen Kreuze. Von
ihren Schwestern ist Gräfin Zdenka k. k.
Sternkreuz'Ordensdame und Assistentin im
k. k. theresianischen adeligen Damenstift im
Hradschin Zu Prag und Gräfin Emma
erterne Stiftsdame des herzoglich savoyischen
Damenstiftes in Wien. — j l . Franz Joseph Graf M)e die besondere Vio.
graphie S. ?3). — l2. Franz Ludwig
Graf (gest. 27. August l73l). Erbherr der
Herrschaften Meseritsch. Ro5nau. Falkenberg
und Tilowih, Oppelner und Ratiborer Land.
rechtsbeisitzer und Landeäältester im Fürsten«
thum Brieg. ist der Erbauer des neuen
Schlosses zu Mescritsch. das vordem größten'
theils aus Holz aufgeführt gewesen. Den
Trinitariern. einem zu End»' des l3. Jahr-
hunderts zur Befreiung der in den Kerkern
der Sarazenen schmachtenden Ehristensclaven
gestifteten Orden, übergab er die Kirche im
Dorfe Zaschau. dann einen Platz zur Er<
bauung ihres Klosters und dotirte sie für
ihren Unterhalt mit Abgaben von Naturalien
der Herrschaft Meseritsch. Graf Franz
Ludw ig hatte sich l?N mit seiner Base
Naria l^ uise Gräfin Zieralin vermalt, und im
Familienarchiv zu Blauda werden noch
darauf bezügliche Papiere: „Poetische Ge-
danken auf den Vermälungstag ". dann
eine „Lobrede auf die Vermälung des Grafen
FranciscuS Ludwig " aufbewahrt.
ferner die Leichenrede aus Anlaß des Todes
der Gräfin Mar ia Luise mit dem drasti-
schen Titel: „Die gute Endigung des Lebens
in Eil obne lange Weil", gesprochen bei den
Erequien u. s. w. Michter (Andreas Ant.).
Leichenrede auf Franz Ludwig Grafen Zie«
rotin (Troppau 1734. Fol.). — D'Elvert
(Christian Ritter). Not izenblat t der histo»
risch - statistischen Section der k. k. mährisch,
schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des
Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde,
1875. S. 77.- „Stiftung des Dorfes Karlo<
Witz u. s. w.) — l^ t. Friedrich. Ein Sproß
der Navajedler Linie, von welchem H o r<
mayr eine wahre Schauermähr erzählt.
Friedrich wartete mit Ungeduld auf den
Tod des ihm verschwägerten in kinderloser
Ehe lebenden Burgherrn von Buchlau
Heinrich Zdausky von Zastrzizl. der
gegen seine Unterthanen mit so unerbittlicher
Strenge vorging, daß sie in ihrer Empörung
über solches Gebahren ihn in seiner eigenen
Burg belagerten und aushungerten. Erst als
seine Noth aufs höchste gestiegen, schickten
ihm die Bürger von Hradisch durch die Lift
eines treuen Knechtes Wein und Brod.
Friedrich, der dem harten Manne längst
kalt gegenüberstand und sicl> zuletzt mit ihm
entzweite, verständigte fich mit dem von
Zastrzizl hart behandelten und dadurch
gereizten Knappen, um durch diesen an daö
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon