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Jigno, Achilles 99 Zigno, Achilles
reits 1801 zum Hersten befördert, über-
nahm er nun als solcher das Commando
der Wiener Landwehr. Aber noch im
nämlichen Jahre ereilte ihn der Tod.
I n der 23. Promotion (19. Jänner
1790) war Ziggan mit dem Maria
TheresieN'Orden ausgezeichnet und 1795
den Statuten gemäß in den Freiherrn-
stand erhoben worden.
Hirtenfeld (I.)> Der Militär.Maria Thr«
resien - Orden und seine Mitglieder (Wien
1837, Staatsdruckerei, kl. 4°.) Bd. I, L. 303;
Bd. I I , S. l734.
Zigno, AchNes Freiherr (Mi tg l ied
des verstärkten Reichsrathes 1860, geb.
in Padua Der Sproß einer
alten paduanischen Familie, vollendete
er an der Hochschule seiner Vaterstadt
seine wissenschaftliche Ausbildung, in
welcher er sich vornehmlich der Natur»
Wissenschaft und in dieser der Zoo- und
Geologie zuwendete, so daß er bald als
Naturforscher in wissenschaftlichen Kreisen
Italiens eines guten Rufes genoß. Dabei
unterließ er es nicht, sich auch sonst im
Gemeinwesen nützlich zu machen, und
wurde, da er sich in dieser Richtung das
Vertrauen der Bevölkerung erworben,
zum Podeste von Padua erwählt. I n
der Folge wirkte er noch als Deputirter
der venezianischen Centralcongregation
und wurde, nachdem mit kaiserlichem
Patent vom 3. März 1860 eine Verstär-
kung des Reichsrathes angeordnet wor-
den, für das lombardisch-venetianische
Königreich zugleich mit Philipp Grafen
Nani'Mocenigo in diese Körperschaft
berufen. I n derselben sprach er in meh-
reren wichtigeren das Land Venedig be-
treffenden Fragen, so über die Gebarung
mit dem venetianischen Landesfonde, den
Steüerzuschlag; trat für die geologische
Reichsanstalt energisch ein, als dieselbe
nach dem Antrage des damaligen Mini» sters des Innern, Grafen Agenor Golu
chowski, der dem neu geschaffenen seine
Aufgabe so ehrenvoll lösenden Institute,
wie Allem, was einen wissenschaftlichen
Charakter hatte, feindselig gegenüber
stand, in der Dotation Einbußen erleiden
sollte; und als gar eine Vereinigung des
Institutes oder vielmehr ein Aufgehen
desselben in der kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften geplant wurde, sprach
er sich ganz entschieden dagegen aus,
indem er ebenso die Nothwendigkeit Nie
das Bedürfniß einer solchen Vereini-
gung bestritt und auf England hin-
wies, wo gleichfalls beide Körperschaften
getrennt bestehen. Glücklicherweise ging
auch dieser Antrag durch (wäre doch da-
muls auch anderen Plänen und Ver-
fügungen des sarmatischen Ministers das
polnische nis xo2>vZ.Ig.m entgegengerufeu
worden, es würde Manches anders und
besser stehen, als es zur Zeit der Fall ist).
Auch befürwortete Baron Zigno zu»
gleich mit seinem Collegen Grafen Nani»
Mocenigo das Gesuch der Sötte Co>
muni um das Privilegium der Tabak»
Pflanzung, welches dieselben schon unter
der venetianischen Republik besessen
hatten. Da der Freiherr der deutschen
Sprache nicht mächtig war. so verdol-
metschte Reichsrathsabgeordneter u. Sal-
vott i dessen Antrage und Reden. Werfen
wir noch einen kurzen Blick auf den
Naturforscher Zigno, so haben wir
seiner Arbeiten über die fossilen Fische
des Monte Bolca, über die geschichteten
Gebirge der venetianischen Alpen, über
außereuropäische Oolithgebilde, über fos-
sile Pflanzen der venetianischen Alpen
und schließlich seines selbständigen Werkes
über die Oolithflora zu gedenken. Auch
sind von ihm in den „Usmorio
VsnOto" abgedruckt:
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon