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ZimmermanN) Johann Aug. Zimmermann^ Johann Wenzel
dessen Vollendung wohl aus diesem
Grunde unterblieb. Ein die Legende des
vorgenannten Heiligen behandelnder
„Nllmllnzenkranz" erschien im Jahre 1829
selbstständig mit Illustrationen von
der Hand seines Bruders Kar l , des
Historienmalers f^iehe diesen S. 12
Auch Volkslieder aus dem Üechischen
hat Z immerma n n übersetzt, die
zum Theil mit Musik von I . W. To-
maschek selbständig, zum Theil in
John Bowring'ä bekannten ^L^visn
melodiös" abgedruckt sind. Von seinen
gedruckten philosophischen Arbeiten
ist außer einer ausführlichen und vor»
trefflichen Recension der Geschichte der
Philosophie von. Kant bis Hegel von
Chalybaeus („Ost und West" 1837)
und einer ebensolchen der Schrift von
Tafel „Supplement zu Kant's Biogra»
phie" in Schmidl's „Oesterr. Blattern
für Literatur und Kunst" (1847), beson-
ders seine zur Vertheidigung Bolzano's
gegen des Leipziger Professors Krug
Angriffe verfaßte Schrift: „Rrng und
Blllzana" (Sulzbach 1839) zu nennen.
Das Wort Schelling's über Baader:
„er theile geistige Almosen aus", paßt
auch auf I o h. Aug. Ziinmermann,
dessen Zimmer nie leer wurde von Dich»
tern und Schriftstellern, jüngeren und
älteren, die seinen Rath und sein Urtheil
suchten, aus seinen freigebig ausgestreuten
Goldkörnern Münze schlugen und da-
durch ihm selbst die Ieit zum Arbeiten
raubten. Sein reicher poetischer und ins»
besondere philosophischer Nachlaß, da>
runter eine Reihe von Sonetten zum
größten Theil politischen Inhalts, zu
denen ihm die Zeitereignisse Stoff genug
boten, und Anderes, meist aus der Muße
seines Lebensabends stammend, ist bisher
ungedruckt geblieben. Im November
1823 vermalte er sich mit Francisca, Tochter des obgenannten Advocaten
Dr. Franz Pistl, aus welcher Ehe drei
Söhne: Robert j^ siehe die besondere
Biographie S. 13l^j, Winfried (Archi-
tekt, gest. 1881), Ottokar (lebt als
k. k. Bezirksrichter zu Katharinaberg im
Erzgebirge) und drei Töchter stammen,
von welchen die jüngste, Francisca
(geb. 1842), sich gleichfalls schrifstelle-
risch bekannt gemacht hat. I in Jahre
1841 erwählte ihn die königl. böhmische
Gesellschaft der Wissenschaft zu ihrem
Mitgliede.
Mittheilungen des Vereines für Geschichte
der Deutschen in Vöhmen Redigirt von
Dr. Ludwig Schlesinger (Prag, Ler. 8".)
X. Jahrg. (187l). S. 204—215: „Ioh. Nep.
Aug. Zinnuermann". Von Clemens Ritter
von Neyrother. — Scidlitz (Julius).
Die Poesie und die Poeten in Oesterreich im
Jahre l83a. Bd. I I , S. 44. — „Meyer's)
(wnvel-sations'Lerikon. I I I . Aufl., lo. Band.
Zimmermann, Johann Wenzel
(Schriftsteller, geb. zu Tomitz in
Böhmen 4., nach Anderen 3. Mai 1788,
gest. in Prag an der Cholera 27. August
1836). Er erscheint auch mit den Vor-
namen Johann Nepoinuk. Nach
beendetem Gymnasium bezog er die
Prager Hochschule und trat 1808 in den
Orden der Kreuzherren mit dem rothen
Sterne, in welchem er an der Universität
die theologischen Studien beendete. 1812
erlangte er die Priesterweihe und wirkte
einige Zeit in der Seelsorge als Caplan
der Kreuzherrenpfarre in der Prager Alt-
stadt, wurde aber dann dem hebräischen
Censor Fischer zur Seite gegeben. 1813
rhielt er die jüngste Scriptorftelle an
der Prager Universitätsbibliothek und
rückte bis zur ersten vor, in welcher er
1836 an der Cholera starb. In der
Zwischenzeit wurde er auch 1820 gls
'. k. Büchercensor angestellt. Von ihm
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon