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Zimmermann, Iohmm Wenzel 124 Iimmermann^ Johann Wenzel
sind im Druck erschienen:
/''eT'^^tttt/l^H/.", d. i. Begebenheiten
des Königreichs Böhmen, die sich unter
der Regierung Ferdinands I. zuge-
tragen, 2 Theile (Prag 1820. 8«.); —
/.tt 6?'6iVo ?'//c?«/^ d. i. Abge»
kürzte Chronik des Benesch von Horzo»
vic oder die im Böhmerlande von 189!)
bis 1470 vorgefallenen Begebenheiten
zum eisten Male ans Licht gestellt (Prag
Haase, 80)-. —
^?mz//a7i<2 ^/.", d. i. Begebenheiten
des Königreichs Böhmen unter der Re>
gierung Maximil ians I I . (Prag 1822,
8l>) I/^ ^ / ^ ^ '
«, d. i. Des W. T. Cicero Lae»
lius oder von der Freundschaft, zugleich
mit lateinischem Texte (Prag
^, d. i. Des Job. Iov. Ponta-
nus Buch von der Tapferkeit, aus dem
Lateinischen (Königgrätz 18l9, 8^); —
c» ,^ d. i. Andenken
der hundertjährigen Heiligsprechung des
Johann Nepomuk (Prag 1830, 8".); —
^Varblltl rinrr ^ebenzgezchichte Ke5 h. Icihllnn
van Nepllmnk" (Prag 1829, 8". ) ; —
d. i. Lebensbeschreibung des h. Johannes
Nepomuk, des Beichtvaters der Königin
Johanna u. s. w. (Königgräh 1829,
mit K., 12^.); — ^
d. i. St. Iohannespalme oder Gebete zur h. Maiandacht u. s. w. (Königgrätz
1880, 12".). Ein Jahr nach Zimmer
mann's Tode gab Dr. Legis Glück»
selig aus dessen Handschrift heraus:
„Diplomatische Geschichte der aufgeho-
benen Klöster, Kirchen und Capellen in
Prag" (Prag 1837, 8"., XI I und
246 S., Urkunden 548 S.), wovon aber
schon 1831 die ersten zwei Hefte erschie-
nen waren. Auch soll Zimmermann
noch andere didaktische und geschicht»
liche Werke herausgegeben haben,
deren bibliographische Titel ich aber nicht
auffinden konnte, so eine Tugendlehre,
eine Uebersetzung des Buches von der
Negierung Böhmens von Bohuslaw
von Lobkowitz, etliche Fragmente aus
den Werken Cicero's und Anderes. Es
erscheint dies Alles als eine verdienstliche
, und anstandige schriftstellerische Thätig-
! keit, aber wie ganz- anders stellt sich der
Werth dieser Schriften dar, wenn man
aus den über sein Leben und Wirken
vorhandenen Nachrichten erfährt, daß er
als Priester ein Zelot, als Censor ein
Idiot, als Gefchichtsschreiber ein Fälscher
und Verstümmler uon Handschriften war.
Ueber seine haarsträubenden Striche als
Censor vergleiche man S. l 23 die Quellen.
Nur ein Wort wollen wir beisetzen über
seine Verbrechen als Fälscher und Ver>
stürnmler von Handschriften. Dr. Ha»
liug, 'Universitätsbibliothekar in Prag,
fand bei Gelegenheit, als er einen neuen
Bücherschrank aufstellen wollte und des-
halb eine hinderliche Verschalung weg»
räumen mußte, hinter derselben unter an»
derem Gerumpel herausgerissene Blätter
und verstümmelte Reste einer alten Chro-
nik, die man schon längst vermißte, und
die nun in diesem argen Zustande sich
vorfand. Die gewissenhaftesten Unter?
suchungen und Forschungen über den
Urheber wiesen unwiderleglich auf Zim»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon