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Zingerle, Pius Zingerle^ Pius
lichen Hause und habilitirtc sich endlich
im December 1881 an der Universität
Graz, an welcher er noch als Privat-
docent wirkt. I n seinem Fache schrift»
stellerisch thätig, hat er bisher veröffent»
licht: „Friedrich iwn Znunenburg" (Inns»
brück 1878)' — ^Trber eine HandZchritt dr5
Pll53ionlll5 nntl Nuches der Märtyrer" in den
„Sitzungsberichten der Wiener Aka»
demie" Bd. 103, S. 3 u. f.); — „Nie
Quellen ?um Alexander des Nudalt uon Gms.
Ilm Anhange die Hi8wl2ir äe preliis"
<Breslau 1883); — „Ftcljingtr Spiele nach
Aufzeichnungen des Vigil Ander" (Wien
1883); — „Ner Puradiesgarten der alt-
deutZchrn OeneZiZ" in den „Sitzungs-
berichten der Wiener Akad." Vd. 112,
S. 783 u. f.); — „Meitchlllüö II. Vrbare der
chrllt5chatt Tillll", I. Theil in den „L'on.ws
ikruni ^.U8tri2.o. Diplom. 6t ^.."
Bd. 43, I. Hälfte. Außerdem erschienen
von ihm Aufsäße, Mittheilungen und
Recensionen in der „Zeitschrift für deut-
ches Alterthum", für deutsche Philo<
logie, in den „Mittheilungen des In»
stituts für österr. Geschichtsforschung",
im „Anzeiger für Kunde der deutschen
Vorzeit", im „Anzeiger für deutsches
Alterthum" und in der „Deutschen Lite»
ratur-Zeitung".
Zingerle, Pius (gelehrter Theolog
und Orientalist, geb. zu Meran in
Südtirol am 17. März 180i, gest. zu
Marienberg bei Meran am 10. Jan»
ner 1881). Sein Taufname ist Jacob,
den er beim Eintritt ins Kloster mit dem
Namen Pius vertauschte. Der Sohn
des Kaufmanns und Rathsherrn zu
Meran Joseph Thomas f^iehe diesen
S. 130^, machte er seine ersten Studien
daselbst und zu Innsbruck, worauf er
4818, 17 Jahre alt, in das in der Nähe
von Meran gelegene Benedictinerstift Marienberg eintrat. In demselben been-
dete er die theologischen Studien lind
erlangte 1834 die Priesterweihe. Zu^
nächst wirkte er in der Seelsorge als
Cooverator zu Platt im Passeyerthal.
Aber schon damals versenkte er sich neben
dem Studium der classischen Sprachen
auch in jenes der orientalischen, und
zwar des Syrischen. Persischen und Ara
bischen. Aus der Seelsorge wurde er an
das von Benedictinern besetzte Meraner
Gymnasium berufen, an welchem er bis
1837 thätig war, worauf er wieder in
die Seelsorge als Vicar nach St. Martin
im Paffeyerthale abging. Von dort nach
zwei Jahren als Humanitätsprofefsor
nach Meran berufen, befreundete er sich
daselbst mit Beda Weber und Adalbert
Jäger. In dieser Stellung hatte er
ein Vierteljahrhundeit gewirkt, als er
1862 einem Rufe des Papstes Pius IX.
als Professor der orientalischen Sprachen
an der Zapisiixa. in Rom folgte. Spater
wurde er daselbst Consultor für orienta'
lische Angelegenheiten und Scriptoc der
vaticanischen Bibliothek. In derselben
entdeckte er viele wichtige syrische Hand-
schriften und Codices, welche in der ge»
lehrten Welt längst für verloren galten,
und über welche er 1863 im XVII. und
XVIII . Bande der von der deutsch-
morgenländischen Gesellschaft heraus-
gegebenen Zeitschrift berichtete, später
folgte seine Ausgabe der „HlonuNentI.
Z^rlaoa." und einer größtentheils bis»
herige Insäitg. aus römischen Hand-
schriften enthaltenden „Okrestomatkia
Z^riaLa". s^Eine Uebersicht seiner sammt»
lichen gedruckten Werke und Abhand-
lungen folgt S. 132 u. f.^> Das römische
Klima aber sagte unserem Gelehrten
! ganz und gar nicht zu, das Fieber wollte
! nicht weichen, kaum schien er davon
genesen, als es ihn wieder befiel' so
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon