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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60
Seite - 157 -
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Zinka 137 Finke d orff. Liessnitzische Merkwürdigkeiten. I. Th.. S. 278 u. f. — Thebesius' Liegnitzische Jahrbücher. I I I . Theil, S. ttt». — Ge« lehrte Neuigkeiten Schlesiens i?4l, S. V3l.^l Zinka, Panna (Zigeunerin und Violinspielerin, geb. zu Gömör in Ungarn, wo sie im vorigen (18.) Jahr» Hunderte lebte, gest. ebenda 1772). Ein Zigeunerkind, lernte sie noch sehr jung die Violine spielen, auf der sie es zu großer Virtuosität brachte. Ihr Guts- Herr, Namens Langi, erkannte bald ihr ungewöhnliches Talent und ließ ihr zur rechten Zeit guten Unterricht ertheilen. Ihre Fortschritte entsprachen ihrem Ta» lente. Im Alter von 44 Jahren heiratete sie einen Zigeuner, der, wie auch seine beiden Brüder, Musiker war. Mit dielen im Vereine bildete sie ein kleines Fa> milienorchester, das sich bald eines vor- züglichen Rufes erfreute. Ihr Gutsherr erbaute ihr am Ufer des Sahaja ein wohl eingerichtetes Wohnhaus, das sie stets in bester Ordnung erhielt, aber nur in den Wintermonaten benutzte, während sie in Sommerszeit zu den Ihrigen ins freie Feld zog, welche in der Nähe des Hauses in Zelten, die am Flusse aufge- schlagen waren, wohnten. Welche Be> rühmtheit Zinka Panna im Lande besaß, zeigte sich/als sie 1772 starb; ihr Tod war ein Ereigniß, welches allgemeine Trauer verursachte. In ungarischen und lateinischen Versen rühmte man ihre Vorzüge als Künstlerin und ihre Tugen» den als Frau. Eine gute Anzahl dieser Gedichte, welche das Land bei der ersten Trauerkunde ihres Todes überfluteten, wurden für künftige Zeiten aufbewahrt. Von ihren — improvisirten — Compo» sitionen ist nichts erhalten; erstens ver- stand sie selbst nicht Noten zu schreiben, und zweitens pftegen die Zigeuner ihre oft merkwürdigen und herrlichen Impro- visationen wohl zu spielen, aber nie zu Papier zu bringen. Was überhaupt von Zigcunermusik in Noten gebracht ist, wurde von Anderen nachgeschrieben. Zinka Panna wird als von Gestalt haßlich — sie soll höckerig gewesen sein — als von dunkler Gesichtsfarbe, dazu von Blattern und einem mächtigen Kröpfe entstellt, geschildert. Das ur- sprüngliche Orchester aus ihr, ihrem Manne, der ein geschickter Bahgeiger, und dessen beiden Brüdern, von denen der eine Contraviolinist, der andere Cymbelschlager war, vermehrte sich nach ihrer Heirat um vier Sohne und eine Tochter, welche alle musicalisch waren. Von ihren Vorträgen wurden nicht nur das Volk, sondern wirkliche Kenner be- friedigt, und ihr Orchester holte man zu Hochzeiten und sonstigen Festen oft sechzehn bis zwanzig Meilen weit. Sa- phir verwerthete die berühmte Zigeuner- geigerin, deren Andenken noch heute in Ungarn fortlebt, zu einem seiner wirk- sameren Declamationsgedlchte. ^i'62t ^'>an^. Dü3 I5o!it!ini6N5 t^ t äo lern- MN»!<1N6 <2Q Ils'NFI-iL (1^1-13 t«5i), 8".) I). 292: lüXXIII. — Auch in deutscher Urbersetzung uon 3. Nalnonn (Leipzig 1883, Breitkopf und Hänel. Ler. 8".) 2. ^2ö. — (Hormayr's) Ärchiu für Geschichte. Statistik. Literatur und Kunst (Wien. 4".) t9. Iadrg. 1828. S. 5,23 im Artikel: „Unga- rische MisceUen aus Korabi nsky's ,Wander« buch- gezogen". Von I . K. Vöcos. Ziltke, I . W. fZeickner und Kupferstecher, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt), Zeitgenoß. Er lebte und arbeitete in Wien in den Fünfziger Jahren, und seine Blätter mit Ansichlen der Stadt Wien besitzen wegen ihrer großen Treue historischen Werth. Vor allem nennen wir sein Klein»Quer'Folio- Blatt: „Wirn und seine Umgebung", auf
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Band 60
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Zichy-Zyka
Band
60
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
430
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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