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Zivny
^l'ischcy, in der B^cser Diöcese und zu
Pakratz entwtdl'r aufgelöst wurden, oder
>Mr nicht abgehalten werden konnten. Nur
die Diöcesanc von Ofen und Karlstadt hielten
die Eparchialoersammlungen ohne Störung
ab. In beiden Diöcesen wurde die baldige
Einberufung des serbischen Kirchencongresses
verlangt und gegen die ungesetzliche Verän«
derung im serbischen Patriarchat Verwah»
rung eingelegt. Am schärfsten lautete die Re«
soluiion der Karlstäoter Diöcese. an deren
Spitze eben Bischof Zivkoui^ steht. Nun
ist derselbe ein Bruder des Barons ^io-
kovi^ in Agram (Nr. 6), dcs Stellvertreters
des Bans, und man wollte daraus den
Sckluß ziedrn. daß Vischof ^ ivkoviü die
Aspiration habe. serbischer Patriarch zu
werden. l'Al lgemeine Zeitung (München.
Cotta. 4".) 21. October 1880. Nr. 295: „Aus
Südungarn j?. October".) — 5. Wasiley
^ ivkooic (geb. zu Pancsova öl. Jänner
1819). Er besuchte das Gymnasium und die
philosophischen Schulen, in welchen er sich
vornehmlich dem Studium der Naturwissen«
schaften zuwendete, in Karlowitz, Szegedin,
Pesth und Preßburg, und nachdem er sich
für den geistlichen Beruf entschieden hatte,
studirte er Theologie zu Werschetz. wurde
5843 zum Priester geweiht und 1846 zum
Pfarrer iu seinem Geburtsorte Pancsova
ernannt. Ziukooiü ist auch schriftstellerisch,
und zwar als lyrischer Poet und Uebersetzer,
thätig. Seine Gedichte sind in serbischen
schöngeistigen Blättern zerstreut gedruckt. Auch
hat er Mehreres von Kleist. Goethe und
Schil ler übersetzt, ^ l i r s k a äitü.nk2.
22 FOln^e ßilliu22j^s. KIu^i^Ä äruFH) d. i.
Illyrisches Lesebuch für Obergymnasien,
2. Bd., S. 356.^ — 6. Baron ^ ivkouiä
stand im österreichischen Staatsdienste, be-
kleidete viele Ichre lang das Amt eines
Sectionschcfs des Innern, des Stellvertre-
ters des Banus von Croatien Grafen Pe-
jacsevich und war zwölf Jahre hindurch
die Seele der croatischen Landesregierung.
Als die Frage des ungarisch<croatischen Aus»
gleichs 1883 wieder an die Tagesordnung
kam, überreichte er der croatischen Negnicolar»
deputation ein Promemoria, in welchem die
Punkte bezeichnet sind, auf welche es bei
Aufstellung dcs neuen Ausgleichs mit Ungarn
den Croaten ankommen soll. Indem der
Baron — nebenbei gesagt, ein leiblicher
Bruder des Karlstädter griechisch-orientali»
Bischofs Theophan Zivkovi<5 ^Nr. ^ — in seiner Denkschrift die staatsrechtliche
Einheit der Länder der Stephanskrone leug»
net, erkennt er keine Einhei t , sondern nur
eine Gemeinsamkeit zwischen Ungarn, Croa«
tien und Slavonien; — er bestreitet, daß
Croatien und Slavonien nur mit autonomen
Rechten ausgestattete Königreiche seien, und
betrachtet das Verhältniß beider Staaten zu
einander wie ein durch einen V e r t r a g
zu Stande gekommenes; — er reclamirt
infolge dessen ein separates croatisches
Staatsbürgerrecht: er verlangt selbständige
croatische Honvöds und die Reform des
Ludooiceums mit Berücksichtigung des croa»
tischen Staatsgedankens; — Bezeichnung
des obersten Rechnungshofes und des Ver<
waltungsgerichts als eine beiden Ländern
Ungarn und Croaiien gemeinsame Ein<
richtung und die Umwandlung des ungari«
schen Reichstages in einen gemeinsamen; —
or fordert die Trennung des croatischen vom
ungarischen Staatsbudget; der Charakter des
croattsch'slavonischen Bundesstaates verlange
auch, daß bei den zukünftigen internationalen
Verträgen nicht nur der Titel „König von
Dalmatien. Croatien und Slavonien" ange<
führt, sondern daß auch Verträge, sofern
deren Wirkung in den Bereich der croatischen
Landesautonomie fällt, nicht ohne Mitwissen
und Genehmigung der Agramer Landes-
regierung abgeschlossen werden sollen, und
daß dieses Verhältniß der Gleichberechtigung
durch die Bezeichnung Croatiens und Sla-
voniens als Bundesländer Ungarns (rsFN2.
socia) äußerlich zur Geltung und Anecken»
nung gelange. Welchen Herensabbath von
Spott und Hohn die Tifz a'sche Presse über
diese croatischen Aussprüche aufführte, braucht
nicht erst ausdrücklich bemerkt zu werden.
^Allgemeine Zeitung (München. Cotta)
17. September 1883. Nr. 238.- „Die unga«
risch«croatische Frage". Von A. v. R.)
ZiVNy, Karl (Publ ic ist, geb. zu
Loschttz in Mähren am i4. November
t838). Slave von Geburt, wie es schon
sein Name andeutet, kam er um die
Mitte der Siebziger»Iahre nach Wien,
wo er an der Hochschule die juridischen
Studien beendete. Nachdem er an der
Universität in Krakau den juridischen
Doctorgrad erlangt hatte, trat er zu
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon