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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60
Seite - 194 -
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iiika, Joseph l94 und ihre Enkel Eugen und Stephanie Gräsin Braida." Die Grafenfamilie Braida ist im Besitze der Original- urkunden, welche auf die vermeintliche Abkunft der adeligen Familie Zi2ka von Tro tzenau von dem Hussitenführer Be> 'zug haben und auch interessante Auf- schlüsse über die letzten Mitglieder der genannten Familie geben. Ein Adels» diplom der 2i2ka von Trocznow gibt es in den Archiven nicht, wohl aber findet sich vor, daß ein Johann Maxi» mi l ian Zischka, fürstlich siechten- stein'scher Wirthschaftsrath, 1733 in den Reichsadelstand mit dem Prädicate von Troznau erhoben wurde. Ueber ihn und seine Nachkommen vergleiche die unten folgenden Nachrichten. Zur Genealogie Vcr Familie ii2ka von Trotzenan. Kaiser Kar lV I . ertheilte am 17. Fe> bruar l7U5 dem fürstl. L iecht enstein'schen Wirthschaftsrath Johann Maximi l ian Ziöka von Trotzenau ein Diplom, mit welchem demselben der ritterliche Adelstand und das bisherige Wappen (drei Lilien im blauen und ein nach vorwärts schreitender Löwe im goldenen Felde) bestätigt wurden, und zwar aus dem Grunde: „Wasmaßen seine Voreltern in Unserem Erbkönigreich Vöhmen beieits vor vielen hundert Jahren dzs Adelstandes sich zu erfreuen gehabt und alle demselben anklebende Vortheile ruhig genossen, gestalten die böhmische Chronika solches überflüssig bewahret; wie nun gedachte seine Voreltern nicht allein Unsern und Un- serer Vorfahren landesfürstlichen Diensten ihr Gut und Blut in allen Begebenheiten angesetzt und sein Großvater M a t t h i a s sammt dessen Bruder in kaiserlichen Diensten das Leben eingebüßt, sondern auch Er unter Unserem kaiserl. Pfalz-Neuburgischen Küras- sier»Regilnente durch 17 Jahre Dienste ge< leistet", 1. Derselbe Johann Max imi l ian Ziäka von Trotzenau starb am 6. Jän- ner 4754 im 73. Jahre seines Alters auf seinem Gute Weißohlhütten in Mähren und hinterließ einen Sohn: 2. Joseph, der zu jener Zeit im Negimente des Grafen Hadik als Rittmeister diente. Es ist derselbe, von dem AndreVs Graf Thürheim in seinen Xixka. Clementine „Gedenkblättern zur Kriegsgeschichte der k. k. österreichischen Armee" berichtet, daß er sich schon als Rittmeister im Feldzuge 1757 mehrmals ausgezeichnet und später. 1760, als Major in der Schlacht bei Torgau zu» gleich mit dem Obersten Sprung durch Tapferkeit besonders hervorgethan habe. In der Folge zum Oberstlieutenant vorgerückt, that er sich neuerdings bei der Belagerung von Glatz hervor und führte als Oberst 1762 das Regiment bei dem Neberfalle auf den feindlichen Cordon bei Meißen mit Ruhm an. Joseph starb im Schlosse Eisenstadc in Ungarn, das dem Fürsten Nicolaus Eszter« hazy gehörte, dem er einmal das Leben ge« rettet, nnd bei dem er seit jener Zeit leben mußte. Sein Leichnam wurde in Süttör bei Eisenstadt am 11. Juli 1778 zur Erde be< stattet. Joseph Ziöka hinterließ einen Sohn Franz, der 1828 als Schiffscapitän in Agram starb, und: 3. eine Tochter, die oben erwähnte Clementine Z i 2 k a von Trotzenau, welche am 16. Februar 1762 zu Prag geboren, am 26. Februar dieses Jahres daselbst in der Neustädter St. Stephanskirche getauft wurde und als verwitwete Gräsin Szluha von Ik lad am 16. März 1847 zu Gratz starb, wo ihr kind« liche Pietät im St. Peter < Friedhofe das erwähnte Grabmal mit der Inschrift setzte, welche in der Stelle, worin ihre Abkunft von dem berühmten Hussitenführer betont wird, der Berechtigung entbehrt. Daß die Gräsin Clementine wirklich die letzte der adeligen von Kaiser Kar l VI . mit einem neuen Adclsdiplome betheilten Familie der S i 2 ka von T r o h e n a u war, darüber waltet kein Zweifel ob. Nur die Ableitung der 2i2ka von Trotzenau von den Siöka von Trocznow lst Zu erweisen. Ueberdies besaß diese Familie noch ein anderes Diplom über ihren Adel, das von Mar ia The» resia am 23. November 1747 ausgestellt war und später auch in die mährische Land» tafel eingetragen wurde. Dagegen ist. wie gesagt, nicht sichergestellt, daß die Xi^ka von Trotzenau wirklich von SiZka von Trocznow abstammen, der überdies ein ganz verschiedenes Wappen führte, und ob« wohl verheiratet, doch keine nachweisbare Nachkommenschaft hinterließ. Immerhin aber ist es möglich, daß in spateren Jahrhunderten der Familienname des hussitische'n Feldherrn auf eine andere Familie übertragen wurde, wie dies bei verschiedenen Familien des
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Band 60
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Zichy-Zyka
Band
60
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
430
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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