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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60
Seite - 197 -
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Seite - 197 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60

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) Johann l97 a^ Johann oben etwas ausgehöhlten Stichblatte. AuS des Griffes Metallplattirung tritt ein ge» harnischter. mit der rechten Hand auf sein Schwert sich stützender Krieger von vortress» Ucher in Eisen getriebener Arbeit hervor. Die Klinge hat Oberst Wrang el aus dem dreißigjährigen Kriege nach Schweden ge« bracht, wo sie sich in dem von ihm nahe bei Stockholm erbauten Skog'Kloster in einem noch andere Kuriositäten enthaltenden Waffen» saale aufbewahrt befindet. — VI I . Die Trommel der Hussiten. Als Siöka dem Tode nahe war, bestimmte er, wie die Sage meldet, man solle nach seinem Hingänge die Haut von seinem Leide ablösen und aus dem zubereiteten Fell eine Trommel machen, solche dem Hussitenheere vortragen und jedes» mal bei Beginn einer Schlacht zu rühren anfangen. Diese Trommel soll später im Schlosse zu Altbunzlau aufbewahrt worden sein. Um diese immerhin mögliche Thatsache schlingt nun die Sage ihre Ranken, denn man erzählt ferner: wenn Krieg, Pest. Hungersnoth, ein hoher Todesfall oder ein anderes Unglück über Böhmen verhängt ge» ivesen sei. habe die Trommel nun selbst zu wirbeln angefangen. So oft sich dann dies zutrug, mußte der Schloßhauptmann solches allsogleich dem Burggrafen zu Prag an» zeigen, damit man gegen alle widrigen Zu» falle die nöthigen Vorkehrungen treffen konnte. <Ist beim Scheitern des Ausgleichs keine Kunde dem Prager Burggrafen zugekommen, daß die Trommel sich wieder selbst gerührt habe?) — VII I . iiikll-Feld. Die Stelle, wo 2!iäka in der Nähe von Pi-idislaw starb, ist durch einen Hollunderstrauch be< zeichnet. Dr. Julius Gregr hat das Stück Feld. worauf der Hollunderbusch steht, ge» kauft und dem Präger Sokol'Vereine zum Geschenk gemacht. DaS dieses Geschenk be« gleitende Schreiben nennt Ziäka „einen Feldherrn, der in seiner Genialität. Tapfer» keit und Uneigennützigkeit kaum in irgend einer Nation seines Gleichen hat, einen Feld< Herrn. der. weder persönlichen Ehrgeiz be» sitzend, noch selbst durch den Glanz der Königskrone geblendet, treu und wacker nur für die Wahrheit und das Recht seines Volkes kämpfte". Aber wie er kämpfte! Daß er maßlose durch nichts gerechtfertigte Grausamkeit übte. von den Martern, die Si^ka schonungslos an Alt und Jung .ausführen ließ, von den Haarstraubenden gegen alles Kriegsrecht geübten Greueln semer Kriegführung, die ihn als Dritten im Bunde dem Hunnen Att i la und dem Mon golen Dschingischan zugesellt, von dem allen berichtet Herr I)r. Gregr nichtä. — IX. iizka-Denkmal. Dasselbe wurde zu Pribiölaw am 2U, September 1874 unter großer Betheiligung der Iungäechen festlich enthüllt. Wenn man bedenkt, daß ^iöka's Grabmal auf kaiserlichen Befehl 1623 abge« brochen und feine Gebeine fortgeschasst wur« den. und man dem Unhold in unseren Tagen ein Denkmal errichtet, ist dies letztere immer» hin ein Zeichen der Zeit. — X. Bildnisse. I n öäslau, wo S i^ka begraben liegt, defano oder befindet sich noch unweit von seinein Grabe, neben Huh' Bildniß auch das seinige mit der Ueberschrift: „^am venit ». Luxoriü 1IUL5: <zuoä3i lurte isäidit SiökH, suus vinäex, impia NouiH eave." Als Kaiser Fer« dinand eines Tages, da er in der Kirche seine Andacht verrichtete, diese Worte las, soll er voll Unmuth ausgerufen haben: Lv?! Ns5ti2 !N0i-tu2, <1U2.6 otiain P05t eentliN 2NQ02 t6ll6t vivoL. Nachmals wurde unter X i 5 k a's Bildniß noch fol» gender Vers gesetzt: I'srrst pnst anuo« esutuin Y.U0HU6 mortua, vivos dostia. : A2K2.S lugisns nit Mo LüMiekra. — Ein echtes Bi ldn iß des Hussitenführers Ziöka von Trocznow will Professor 8embera, der bekannte öechische Literarhistoriker auf« gefunden haben. Der Custos Wusf in . seinerzeit an der Universitätsbibliothek in Wien angestellt, machte äembera auf« merksam: daß in einem zu Ende des 16. Jahrhunderts in Köln herausgegebenen Werke sich unter anderen eine Abbildung der Stadt öäslau und nebenan ein Bildniß be» finde mit der Unterschrift: Vsi-H e/ü^ies ^oQUQi2 A2K2. Nach Allem lasse sich ver» muthen, daß die Abbildungen der Städte von Reisenden mitgenommen wurden, welche man zu diesem Zwecke aussandte. Ein solcher abgesandter Zeichner kam allem Anscheine nach auch nach <5äslau, wo er daS Bildniß ZiHka's sah und dann abzeichnete. Das Bildniß stimmt mit, den alten Beschreibungen der Person Hi^ka's auffallend überein. Der Hussicenführer ist als kleiner Mann von untersetzter Gestalt dargestellt, ohne Bart, in polnischer Tracht, auf dem Kopfe eine pol» nische Mütze.. — Von Bildnissen Siökcl's sind mir bekannt: 1) Unterschrift-. „275k»«. I . Blaschke ao. (8".). auch in H 0 r» mayr's „Oesterreich Plutarch". — 2) Unter»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Band 60
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Zichy-Zyka
Band
60
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
430
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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