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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60
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o.-!, Edwin Friedrich Freiherr Julius den Stammtafeln vertreten. ^H e l l b a ch (Ioh. Chr. v). Adelslexikon oder Handbuch über die historischen genealogischen Nach< richten vom hohen und niederen Adel beson» ders in den deutschen Bundesstaaten u. s. w. (Ilmenau 1826. B. F. Voigt. 3".) S. 829, mit Angaben zahlreicher Quellen. I I . Ginige denkwürdige Sprossen der Frei- herrensamilic Zobel. 1. Anna Freifrau von Zobel (geb. 1??0. gest. in Würzburg am 13. Jänner 1863). Eine Tochter des groß. ^ britannischen Obersten Lir Thomas Euans of Urel l , wurde sie schon am 5. Juni 1793 mit dem Freiherrn Johann Phi l ipp von Zobel vermalt. Sie verlebte ihre jugend« lichen Jahre ain Hofe der unglücklichen Königin Mar ia Antoi nette, da ihr Vater damakb der großbritannischen Gesandt» ' schaft am Hofe Ludwigs XVI . beigegeben war. Nach ihrer Verheiratung zog sie nach Weimar zu der Zeit. als die größten Kory» phäen unserer classischen Literatur daselbst die Welt mit Bewunderung erfüllten. Später theilte sie ihren Aufenthalt zwischen Würz» bürg und ihren Familiengütern Darstadt und Mespelhausen, wo sie ihre Tage im glücklichsten Familienkreise zubrachte. Sie war 33 Jahre verheiratet, und zwölf Jahre lebte sie im Witwenstande. Ihrem Gatten, der großherzoglich toscanischer Kammerherr und königlich bayrischer Generalmajor war, gebar sie acht Kinder, und zwar drei Töchter und fünf Söhne. Diese Letzteren dienten in Majors« oder Generalscharge in der k. k. Armee, der Zweitälteste war der berühmte Kaiser-Jäger »Oberst und nachmalige Feld. marschall'Lieutenant und Maria Theresien» Ritter Thomas Friedrich. Die Freifrau erreichte das selten hohe Alter von dreiuno» neunzig Jahren und wurde nach ihrem Tode in der Familiengruft zu Darstadt beigesetzt. Sie war in der Gegend, in der sie lebte, wegen ihrer Mildthätigkeit als Wohlthäterin der Armen allgemein geliebt und verehrt. Die Gemeindeverwaltung des Ortes Dar» stadt erbat sich, daß ihre Mitglieder die Leiche zu Grabe tragen durften, und zwei prote» stantifche und zwei katholische Geistliche be» gleiteten dieselbe zu ihrer letzten Ruhestätte, in welche sie nach protestantischem Ritus ge- bettet wurde. In einem ihr gewidmeten Nachrufe heißt es. ..die im Nestorsalter verstorbene Freifrau war nach Solon 's Spruch glücklich zu nennen". — 2. Gbwin Friedrich Freiherr von Z o b e l (geb,, 18. März 1796. gest. im Schlosse zu Mespel- hausen in Unterfranken am 9. Juli l86t). Ein Sohn des Freiherrn Johann Phi» l ipp aus dessen Ehe mit Miß Anna Evans d'Urell und Bruder des k. k. Zeldmarschall» Lieutenants und Maria Theresien»Ritters Thomas Friedrich. Damals, als ganz Europa, vornehmlich aber Deutschland unter dem Joche Napoleons seufzte, gelang es dem Vater, den Sohn. der entschlossen war, seine Iugendkraft der Befreiung des Vater» landes vom französischen Joche zu widmen, mit Hilfe einiger gleichgesinnten Freunde der Wachsamkeit französischer Grndaimen zu ent« ziehen und nach HZiag zu bringen, wo der» selbe als Cadet in die sich zum Kriege sam» melnde k. k. Armee trat. Nach der Schlacht von Dresden (26. und 27. August 1813) wurde Edwin zum Fähnrich, nach jener bei Kulm (29. und M. August d. I.) zum Lieu» tenani und nach der Völkerschlacht bei Leipzig (16.. 18.. 19. October d. I.) zum Oberlieu» tenant befördert. Er kämpfte auch noch die Schlachten im weiteren Verlaufe der Be< freiungskriege in den Reihen seines Regi> uienteä mit und kehrte nach Abschluß des Friedens als Hauptmann in seine Heimat zurück. Daselbst vermalte er sich am 22. Sep> tember 1829 mit Iosephim geborenen Freiin von Spelh-Zw^saflen, welche ihm drei Söhne und drei Töchter gebar. Von den Söhnen ist Freiherr Wi lhe lm Besitzer deS Majorats und Chef der I I . Linie Giebelstaor auf Darstadt und Mespelhausen; Freiherr Ludwig k. k. Kämmerer und Lieutenant in dcr Reserve bei König Franz I I . von Sici» lieN'Uhlanen Nr. 12 und Freiherr Heinrich Lieutenant in der Reserve des k. k. 27. Jäger Bataillons. Alle drei Brüder find vermalt, aber nur N i l Helm und Heinrich haben Nachkommenschaft, die aus der I I . Stamm» tafel ersichtlich ist. — 3. Hans Wilhelm von Zobel war in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kaiserlicher Oberstlieutenant im Spork'schen Regiment und Commandant zu Militsch in Schlesien. — 4. Jul ius (geb. 24. Juni 1843. gest. 23. Juni 187l). der jüngere Sohn des Freiherrn und Erbunter' kämmerers des Herzogthums Franken Franz aus dessen Ehe mit Luise geborenen Freiin von Stetten. war ein Vetter des Maria Theresien«Ritters und Feldmarschall.Lieute' nants Thomas Friedrich. Er trat m jungen Jahren in die kaiserliche Armee.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Band 60
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Zichy-Zyka
Band
60
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
430
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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