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Zobel, Sophie Freifrau von 2 l 6
wurde Oberlirutcnant bei Hessen «Infanterie
Nr. l4. wap ein tĂĽchtiger Officier, mehrfach
mit Orden ausgezeichnet, im Regiment bei
seinen Kameraden sehr beliebt. In einem Än-
fäll von Schwermuth machte er in dem
unweit Linz gelegenen Stahlbade Darberg
durch einen SchuĂź aus seinem mit Wasser
geladenen Jagdgewehre seinem Leben ein
plötzliches Ende. l^eue Freie Presse,
28. Juli I87l, Nr. 2486 in der „Kleinen
Chronik".^ — 5. Melchior Zobel von
Guttenberg (geb. 1303. gest. in Würz«
bürg 15. April 1338), gehört derselben Fa<
milic wie die Zobel oon Giebelstadt,
nur einer anderen Linie an. Am 19. August
1544 wurde er vom WĂĽrzburger Domcapitel
zum Bischof von Würzburg gewählt, welche
KirchenwĂĽrde er durch 14 Jahre bekleidete,
dis er, ohne selbst einen eigentlichen AnlaĂź
gegeben zu haben, während der Grumbach'-
schen Händel, welche damals Franken in
schwere Wirren verwickelten, inmitten eines
Haufens Raubritter, an deren Spitze ein
Zedtwitz stand, von diesem in grausamster
Weise ermordet wurde. Den Mörder und
seine Spießgesellen ereilte später die rächende
Nemesis. Der Herzog Johann Friedrich
oon SachseN'Gotha. weil er den Mörder in
Schutz genommen, ward in die Reichsacht
gethan, seines Herzogthums verlustig erklärt
und auf einem offenen Wagen, mit einem
Strohhut auf dem Kopfe, gefangen nach
Wien geführt und von da nach Wiener«
Neustadt, endlich nach Speyer in ewige Ge«
fangenschaft gebracht. Er starb erst 1593.
Seine Gemalin begab sich aus freien StĂĽcken
zu ihm ins Gefängniß und theilte die Haft
mit ihm. Unser Würzburger Bischof Mel»
chior Zobel ist nicht mit dem gleichzeitigen
WĂĽrzburger Rcchrsgelehrten Melchior Z o>
bel (geb. 1499, gest. 1360) zu verwechseln,
der vornehmlich dadurch bekannt geworden,
daß er das sächsische Land», Zehen« und Weich«
bildrecht aus dem altsächsischen in den hoch»
deutschen Dialekt ĂĽbersetzte und sie so den
Rechtsgelehrten zugänglich machte. ^Din?ls^
delii Ilerdipoltmsig epiLeo^i et oeciclsn-
talilz k'ralieiae äueis (8k8il. 1361, 4".). —
/)otiek ^si.> vs caeäs ^odslii (1571). —
Zedler's Universal'Lerikon gibt im 63. Bande,
Sp. 31—33 eine reiche Literatur über Bischof
Zobel. — (Stramberg). Rheinischer
Antiquarius, I. Abth.. Bd. IV, S. 216. —
6. Sophie Freifrau v. Hobel (geb. 1. Sep» Zobel, Eberhard
tember l8l)7. gest. 4. Juni 1863). Eine gebo<
rene von Mara de Felsö.Szl i l läspatak,
vermalte sie sich am l?. Februar 1846 mit
dem k. k. Kämmerer und Major in der t. k.
Armee hctMich. Georg von Hobel, der seine
Gattin, die ihm rine Tochter Anna Eleo»
nore (geb. l5. Mai 1848) gebar, ĂĽber ein
Icihrzshent ĂĽberlebte, da er am AI. October
1875 starb. Ihre Tochter Anna Eleonore
verehelichte sich am 5. October 1867 mit
Joseph Grafen Zamoyski . ĂĽber den
dieses Lerikon im 59. Bande. S. 140 Näheres
berichtet. Freifrau Sophie war eine Enkelin
des weiland Freiherrn von Kalisch (Cali>
sius). welcher sich durch,die GrĂĽndung der
evangelischen Kirche und Schule zu Draho»
mischel in Schlesien und durch Stiftung von
Stipendien für arme Studirende des evan»
gelischcn Gymnasiums in Aschen in den
Herzen der schlesischcn Protestanten ein blei^
bendes Denkmal geseht hat. Die Freifrau
Sophie war fast die einzige ĂĽberlebende
Repräsentantin des einst so zahlreichen und
mächtigen schlesischen protestantischen Adels,
und als solcher wurde ihr von Seite ihrer
Glaubensgenossen in Oesterreich bei Gelegen«
heit ihrer Beisetzung durch zahlreiche Bethet»
ligung an derselben verdiente Theilnahme
bewiesen. Ueberdies galt die Verblichene
durch Bildung, Wohlthätigkeitssinn und seltene
Charakterstärke als eine Zierde ihres Ge<
schlechtes. — 7. Thomas Friedrich Frei«
Herr von ssiehe die besondere Biographie
S. 211). — 8 Ein Baron Zobel, dessen
Taufnamen unsere Quelle leider nicht angibt,
stand 1849 als Major bei Wallmoden«Dla>
gonern Nr. 6 aegen die Ungarn im Felde.
Im Treffen bei Käcs am 7. Juni I84i>
machte er mit seiner Division eine glänzende
Attaque auf das 8. Honvöd'Bataillon. daö
etwa 150 bis 200 Todte auf dem Platze lieĂź.
^Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter
aus der Kriegsgeschichte der k. k. üsterreichi«
schen Armee (Wien und Teschen 1882, Pro-
chaska. gr. 8°.) Bd. I I , S. 51. Jahr 1849)
I I I . Wappen. In Silber der rechtsgewendete
Hals und Kopf eines rothen schwarz ge<
zäumten Rosses. Auf dem Schilde ruht ein
offener Turnierhelm, auf dessen Krone der
vorbeschriebene Pferdekopf sich erhebt. Die
Helmdeckcn sind roth mit Silber unterlegt.
Hobel, Eberhard (Benedictiner,
geb. zu Schwaz in Tirol am 14. April
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon