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Zobel) Joseph Vincenz Ferrerius 219 Zobel, Joseph Vincenz Ferrerius
außer obigem Schlußbande des Co rda'»
schen Werkes nichts Selbständiges heraus-
gegeben, doch war er ein eifriger Mit»
arbeiter an Fach» und anderen Blattern,
pflegte aber seine Beitrage anonym oder
Pseudonym zu veröffentlichen. So z. B.
schrieb er für das Prager politische und
Unterhaltungsblatt „Bohemia" 1830
bis 4860 zahlreiche naturwiffenschaftliche
Aufsätze, u. a. „Die Gartenkunst in und
um Prag" (1837), welche ebenso durch
geistvolle Behandlung als den großen
Fond von Wissen Aufmerksamkeit erreg»
ten. Auch an gelehrten Fachblättern
wirkte er fleißig mit. Die k. k. patriotische
ökonomische Gesellschaft und die Ober»
lausitzer Gesellschaft zählten ihn zu ihren
wirklichen Mitgliedern. Zobel wurde
auf dem Kleinseitener Friedhofe Prags
begraben.
Bohemia (Prager polit. und Unterhaltungs»
blatt. 4".) t863, Beilage zu Nr. 494 in der
„Local« und Provmcialchronik". — Frem«
den'Blatt . Von Gustav Heine (Wien.
4".) l863. Nr. 228. — Wiener Zeitung.
t863. Nr. 188.
Porträt. Dasselbe in Lithographie ließen
seine Schüler an der Forstschule in Weiß«
Wasser als Zeichen der Liebe und Verehrung,
welche sie ihrem Lehrer zollten, anfertigen.
Zobel, Johann Bapt. s^iehe S. 22j,
in den Quellen, Nr. 3^>.
Zllbel, Joseph Whe S. 222. in den
Quellen, Nr. 4^.
Zobel, Michael ^siehe S. 222, in den
Quellen, Nr. 3^.
Zobel, Joseph Vincenz Ferrerius
(Schulmann, geb. zu Schwaz in
Tirol am 8. August 1748, gest. zu Linz
14. Februar 1824). Bruder des Eber-
hard und Raimund ^S. 216 und
S. 220^, genoß er wie diese die Erzie-
hung im Elternhause und trat 1764, 16 Jahre alt, in den Orden der Jesuiten
in welchem er, theils seine Studien fort-
setzend, theils im Lehramte verwendet,
bis zur Aufhebung der Gesellschaft Jesu
(1772) verblieb. Er war in derselben
zu Ingolstadt und zu Eichstädt thätig.
Nach Pfingsten 1774 wurde er Priester
und ging nun zunächst nach Innsbruck,
wo er bei dem Exjesuiten I>. Krol l
durch drei Jahre privat die theologischen
Studien fortsetzte. Am 16. December
1777 legte er zu Brixen die Prüfung für
die Seelsorge ab und erlangte so die Zu»
laffung in dieselbe. Am 14. März 1778
erhielt er das damalige Beneficium g.ä
8. Vkroarain zu Brixen, womit zugleich
das Amt des Dompredigers verbunden
war. Am 1. October 1783 wurde er
Pfarrer von Imft und als diese Pfarre
zur bischöflichen Dechantei erhoben wor»
den, am 13. Februar 1794 Dechant da>
selbst und fürstbischöflich brixenscher
geistlicher Rath. Seine erfolgreiche TH5-
tigkeit, wie sein Verhalten gegen feine
Pfarrgemeinde und Geistlichkeit richteten
die Aufmerksamkeit der Regierung auf
ihn, und am 16. März 1803 erfolgte
seine Berufung zum Gubernialrathe und
Referenten in geistlichen Sachen im Gu>
bernium zu Innsbruck. Als dann 1806
sein Vaterland unter die Negierung
Bayerns kam, suchte er als echter Tiroler
und Altösterreicher bei derselben um seine
Entlassung nach, die ihm auch mit der
Bewilligung, in österreichische Dienste
überzutreten, gegeben wurde. Am 3. Juli
1807 kam er als Regierungsrath und
geistlicher Referent nach Salzburg, als
dann auch dieses von Oesterreich abge-
trennt wurde, ging er nach Wien, wo er
die Pfarre 3aa im V. u. M. B. erhielt,
nachdem seine Entlassung bei dem Vica-
riate Brixen erfolgt war. Am 31. De>
cember 1812 zum Domherrn iu Linz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon