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Zabel, 221 Zobel, Johann Nep.
ihm die Probepredigt zu halten hatte,
siel auf ihn einmüthig als den besten
Prediger die Wahl, und am 27. Juni
1795 wurde er zum Hofprediger, er-
nannt. Nach Ablauf der systemmäßigen
drei Jahre ward er 1798 in seinem
Predigtamte bestätigt und ihm 1801 die
Versicherung seines Gehalts auf lebens-
lang auch für den Fall gegeben, als er
selbst nicht mehr im Stande sein sollte,
seinen Obliegenheiten nachzukommen.
Dabei muß erwähnt werden, daß die
sonst ihm zugewiesenen Arbeiten — er
n>ar auch Schulprafect und Vicedirector
am k. k. Convicte in Wien — ihm nicht
gestatteten, seine homiletischen Vortrage
niederzuschreiben, sondern daß er die»
selben — besonders- wichtige Anlässe ab»
gerechnet — extemporirte. Ein zunehmen«
des Leberleiden mit einem durch sein
Predigtamt veranlaßten schweren Hals<
übel rafften den würdigen Priester und
berühmten Kanzelredner im Alter von
erst 34 Jahren dahin. Wenn von Zobel
auch keine schriftstellerischen Arbeiten be-
kannt sind, so war er als Pädagog doch
auch nach dieser Richtung thätig, indem
er nicht nur zu Ende des vorigen und
Anfang des laufenden Jahrhunderts zur
Verbesserung des Schulwesens im Kaiser«
staate im Allgemeinen mitwirkte, sondern
auch für Einführung besserer Lehrbücher
an den Gymnasien sorgte und solche zum
Theile selbst, theils in Verbindung mit
anderen Pädagogen ausarbeitete.
Baur (Samuel). Allgemeines historisch <bio«
. graphisch - literarisches Handwörterbuch aller
merkwürdigen Personen, die in dem ersten
Hahrzehnt des neunzehnten Jahrhunderts
gestorben sind (Ulm 1816. Stettini, gr. 8".)
Bd. I I , S. 763. — Der B i o g r a p h .
Bd. V I I I , S. 241. — Note für Tirol und
Vorarlberg (Innsbruck. Fol.) 1828. Nr. 2Ü
und 27. — Neue Annalen der Literatur
des österreichischen Kaiserthums (Wien, Doll,
Hv.) I I . Jahrgang <8«8. InteQigenzblatt No- vember. S. 2<iu. — Oesterreichs Pan
theon (Wien. Adolph. 8".) Bd. I l , S. 83
u. f. — Vaterländische Blät ter (Wien.
4".) 18U8. Bd. I, S. 107.
Noch sind zu erwähnen: 1. Glias Zobel
Derselbe lebte im 18, Jahrhunderte und war
um 17l8 als Bildnißmaler in Prag thätig.
Der aus Nürnberg gebürtige Johann (5hri<
stoph Sar tor ius. welcher i<;uu—17ilö als
Kupferstecher in Prag lebte, hat nach ihm
die Bildnisse der Freiherren Johann.
Adam und Johann Kar l Woracziczky
von Pab ien icz in Kupfer gestochen.
lDlabacz (Gottfried Johann). Allgemeines
historisches Künstler'Lcrikon für Böhmen und
zum Theile auch für Mähren und Schlesien
(Prag 18l3. Gottlieb Haase. 4".) Bd. I I I ,
Sp. 442.) — 2. Franz Xaver Zobel.
ein Bildnißmaler des vorigen Jahrhunderts,
der als solcher 1780 in Prag wirkte. Der
Prager Tonkünstler Friedrich Schimmel
(geb. 17A2) besaß noch 18l5 von Zobel's
Pinsel eine Aildnißgruppe. welche eine Dame
mit ihren Kindern darstellt, und welche
Nag! er ^Pd. XXII , S. 304) als ein
„schönes Bild" bezeichnet. ^Dlabacz (Gott»
fried Job.). Allgemeines historisches Künstler»
Lerikun für Böhmen und zum Theile auch
für Mähren und Schlesien (Prag 1813.
Gottl. Haase. 4".) Bd. I I I , Sp. 442.) —
3. Johann Nep. Zobl (geb. zu Schatt.
wald am 23. Jänner 1322). Derselbe widmete
sich dem geistlichen Berufe, erhielt am
2?. Juli 1843 die Priesterweihe und erlangte
dann das Doctorat der Theologie. Zunächst
als Professor am fürstbischöflichen Seminar
zu Briren thätig, wurde er daselbst zum
Canonicus des fürstbischöflichen Domcapirels
gewählt, am 27. März 1880 als Bischof von
Eoaria präconisirt. consecrirt zu Briren und
am 26. April 1883 zum Generalvicar für
Vorarlberg ernannt. Wegen der beträchtlichen
Entfernung vom bischöflichen Sitze zu Brixen
beantragte der heilige Stuhl die Errichtung
eines eigenen Bisthums in Vorarlberg mit
dem Sitze in Frldkirch. Derselbe erließ auch
deshalb bereits am 2. Mai I8l8 die Circum«
scriptionsbulle: ein selbständiges Bisthum
kam aber bis jetzt nicht zu Stande. Die
einstweilige Verwaltung ist dem Fürstbischof
von Briren übertragen, und zu diesem Zwecke
wird von dort ein Generaluicar mit bischöf«
lichem Charakter nach Feldkirch entsendet.
Bischof Zob l ist überdies Weihbischof von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon