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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60
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Zois von Edelstein (Genealogie) 240 von Edelstein (Genealogie) lördln und der Bevölkerung. Unter solchen Umständen gedieh das Haus Zois immer mekr. und obwohl Michael Angelo immer ein glänzendes Haus geführt, seine Leute freigebig beschenkt und in seinem Testament aus dem Jahre 1768 alle seine Söhne (jeder erhielt 73.00U fl.) und seine Gattin reichlich dotirt hatte, wurde noch ein Ueberfchuß von einer und einer halben Million vorgefunden. Michael Angelo opferte, als die Kaiserin Mar ia Theresia bei Äusdruch des sieben- jährigen Krieges in nicht geringe finanzielle Bedrängniß geriech, den ansehnlichen Beirag von 4U.000 st. aus freien Stücken auf den Altar des Vaterlandes. In Würdigung dieser Verdienste wurde er schon l739 mit dem Prädicate von Edelstein — Zoja. im Toskanischen 310^, bedeutet Edelstein — geadelt; später erhielt Michael Angelo. der mittlerweile <äommerzien'Consessualrath in Krain geworden, wegen Aufschwungs der innerösterreichischen Bergwerke und des Com» merzes mit Diplom 6äo. t760 die Freiherrn« würde. Seine Ehe mit seiner ersten Frau, einer geborenen Vonazza, blieb kinderlos, aus seiner zweiten mit Johanna Aappus von pichelstein besaß er die Söhne Siegmnnd, Augustin, Franz, Joseph, K a r l ; während der älteste. Ziegmund, und der jüngste, Kar l . als Gelehrte den Namen des Hauses zu hohen Ehren gebracht, aber unvermält ge< blieben. Franz jung gestorben, pflanzten Augustin und Joseph den Stamm in zwei noch blühenden Linien fort. Aus der Ehe des Freiherrn Augustin mit einer Gräfin Paradeiser stammt Franz, von dessen drei Söhnen Gduard, Hans und Siegmund nur der älteste und der jüngste Nachkommen» schaft haben, und deS Letzteren Sohn ist der als Componist bekannte Freiherr Hans Zois von Edelstein. Augustins jüngerer Bruder Joseph hatte aus zwei Ehen a) mit einer Baronin von Werneck und b) mit einer von Auenbruck je einen Sohn und eine Tochter. Aber nur der Sohn der ersten Ehe. Kar l Freiherr von ZoiS, pflanzte mit seiner Gemalin 5erapljine geborenen Gräfin Aichelburg daS Geschlecht fort. Er hatte uirr Sühne: »Antsn, Michael Angelo, A l - phons und Siegmund, und vier Töchter: Veatrix, vermalte Heinrich Freiherr von l'ebzellrrn. Seraphine vermalte Gottfried Graf Wellers heim b, Gabriele vermalte Rudolf Graf Ienison und Mathi lde vermalte Vuftiw Graf Auersperg. Von den Söhnen starb Siegmund der jüngste im Jahre l879 unvcrmält; der älteste. Anton, hintel« ließ nur eine Tochter Seraphine vermalte Freiin De Trau.r, und das Fideicommih gina nun auf seinen nächstältesten Bruder Mi» chael Angelo über, der aus semer Ehe mit Nnrie Engerll) nur zwei Töchter besaß. Der" dritte Bruder Al Phons pflanzte mit Berlh.» von Noro die Familie fort. denn außer zwei Töchtern Cölestine und Bertha entsproß seiner Ehe ein Sohn Egon, der mit Eugenie Freiin von 5imbschen vermalt ist und nebst zwei Söhnen Michael Angelo und Egon auch eine Tochter Oella (Gabriele) hat. — Die Freiherrenfamilie Zois ist seit ihrem Be> stände eine unabhängige geblieben, nach Würden und Aemtern im üblichen Sinne Hai sie nie getrachtet, umsomehr Geltung strebte sie im Gebiete der Wissenschaft und Huma« nität an. wie unS dir Freiherren Michael Angelo und seine Söhne und Enkel Sieg- mund, Ka r l und Anton leuchtende Bei» spiele sind. daß man. ohne hohe Aemter in Staat. Kirche und Armee zu bekleiden, doch im Lande in hohem Ansehen stehen und ein».' beneidenswerthe Popularität besitzen kann. Politisch thätig eigentlich war nur der Frei« Herr Anton, der in bewegter Zeit als Land» tagsdeputirter, da die nationalen Gegensätze aufeinanderplatzten, immer vermittelnd und versöhnend wirkte. — Auf dem Gebiete drr Wissenschaften und Künste begegnen wir aber dem Namen Zois zu öfteren Malen, wie nennen den Zeitgenossen Hans als Ton» künstler und Komponist, den Botaniker Kar l , vor allen aber den Humanisten und Naturforscher Siegmund, der keine gelehrten Abhandlungen geschrieben, nicht den poliA schen Schauplatz betreten, aber für daK Land Krain unendlich viel geleistet hat, mir seinem Beispiele allen edlen Compatrioten vorangegangen, und zwar zu einer Zeit. in welcher ganz Europa in Waffen stand, auch das Land Krain darunter zu leiden hatte und hart — der Freiherr aber an: härtesten — mitgenommen wurde. — Was nun die Frauen des Hauses betrifft, so finden wir, daß sowohl die Söhne als die Töchter sich ihre ehelichen Genossen theils in den hohen Aoelsfamilien des Landes, theils des Reiches holten, und wir begegnen den Namen Aichelbura. Auersperg. Leb. zeltern. Werneck. Wels ersheimb, Pa» radeiser, De Traur, Ba i l l ou und andere.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Band 60
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Zichy-Zyka
Band
60
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
430
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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