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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60
Seite - 242 -
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Zois von Edelstein^ Karl 242 Zois von Edelstein^ Karl lichen Beobachtungen, die Karl in den oberkraimschen Alpen gemacht hatte, Der Freiherr lebte uiwermält meist auf der Fideicommißherrschaft Egg bei Kram bürg, und die dort befindlichen schönen alten in> und ausländischen Bäume, welche er direct aus Amerika bezogen haben soll, bekunden noch sein Wirken. Aus noch erhaltenen Aufzeichnungen ev hellt, daß er die im Schloßgarten noch heute blühenden Alpenpflanzen cultivirt habe. Die Anlage dieses Gartens erfolgte 4783—1790. Von Egg aus oder von Iauerburg, wo er auch öfter zu verweilen pflegte, machte er im botanischen Inter- esse seine Ausflüge auf die Alpen Krams. Um sich im Sommer oft mehrere Tage in den Alpen aufhalten und Pflanzen absuchen zu können, erbaute er zwei Alpenhütten: eine im wildromantischen Thale der Terglau»Seen, eine zweite bei Bel polje. Die erstere war aus Lärchen« holz errichtet, wozu jedes Brett, jedes Stück Holz zwei bis drei Stunden weit herbeigetragen werden mußte. Die ziem» lich ansehnliche Hütte enthielt eine Küche, die zugleich Schlafstatte für die Aelpler war, ein Speisezimmer, in welchem die Nahrungsvorräthe und die gesammelten Alpenschätze aufbewahrt wurden, ein Wohnzimmer für den Baron und Schlaf» stellen für seine Gäste und Begleiter. An der Stelle, wo diese Alpenhütte stand, befindet sich heute das Erzherzog Ferdi» nand» Schutzhaus des Touriftenclubs. Franz Graf Hohenwarth, der mit ihm befreundet war und ihn im Juni 1794 in dieser Alpenhütte besuchte, beschreibt dieselbe und berichtet ferner, daß Zois innerhalb acht Tage, die er sich darin aufhielt, bereits über ein» tausend Pflanzen gesammelt und für seine correspondirenden Freunde ein- gelegt hatte. Der Freiherr bestellte in der Wochein und in Iauerburg eigene Pflanzensammler, und die durch sie auf» gefundenen Seltenheiten überlieferte er seinem Freunde Wulfen, der sie dann im Iacquin'schen Sammelwerke be- schrieb. Zwei Pftänzchen nannte Wut- fen dem Entdecker zu Ehren OaNpanila Aoz'slV und Viola Soz'sn. Zois unter» schied zuerst äileno Flutinosa von 81I6N.6 HllaäMäa. 1^. und legte die Merkmale derselben in einer sehr gründ» lichen lateinischen Diagnose in seinem Herbar nieder; er war der erste, der die UoekrinFia, villosa F'swK? entdeckte und als neue Art erkannte. Auch mit N. Th. Host stand er in regem Verkehr und lieferte diesem Alpenpflanzen, und in Host's »8^liop8i8 piantarum" wird er bei mehreren Alpenpflanzen ausdrücklich als Aufsinder bezeichnet. Der Botaniker Hladnik gelangte in den Besitz des Zois'schen Herbariums, eines Heftes mit handschriftlichen Notizen über die Flora Krains und die Egger Garten» anlagen. Diese Notizen stammen aus den Jahren 1783—1791. Außer Nach. richten über die Provenienz der im Egger Schloßgarten befindlichen Pflanzen ent> hält dieses Heft auch Mittheilungen über die botanischen Ausflüge des Freiherrn, deren Ausgangspunkte Rudna und Bel polje in der Wochein waren, von welch letzterem Orte die Flora genau geschildert ist; auch sind den dort gefundenen Pflanzen zahlreiche lateinische Bemerkun» gen beigefügt, die von der scharfen Beob> achtungsgabe unseres Botanikers Zeug» niß geben. Karl Freiherr von Zois starb unvermält, erst 43 Jahre alt, wann und wo ist unbekannt. Oesterreichische botanische Zeitschrift. Herausgegeben von Dr. Skofitz (Wien, 8".) l»84, Nr. 3: „Karl Zois' Freiherr von Edelstein. Ein Beitrag zur Geschichte der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Band 60
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Zichy-Zyka
Band
60
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
430
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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