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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60
Seite - 251 -
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Zoller, Michael von 231 Zollikofer, Theobald von Zoller, Michael von (Humanist, geb. zu Bozen 1663, gest. in Wien am 8. Mai 4738). In seinem Knabenalter folgte er dem Rufe seines Bruders Franz, welcher Tuchhändler in Wien war, sich für deffen Geschäft heranzu« bilden. Er entsprach den Absichten und Erwartungen seines Bruders vollkom» men, leistete ihm die treuesten Dienste und wurde deswegen von ihm 4714 zum Erben der hinterlassenen Tuchhandlung, eines ansehnlichen Hauses in der Stadt unter den sogenannten Tuchlauben und eines reichen Vermögens eingefetzt. Seine hervorragende. Handlungswiffenschaft, noch mehr aber sein offener, gerader Charakter hatten ihn der Gnade Ihrer Majestät der Kaiserin Maria The. resia so nachdrücklich anempfohlen, daß er von ihr zur Würde eines Commerzial» rathes — zu jener Zeit nicht eine bloße Titulatur — erhoben wurde. Noch bei Lebzeiten seiner ihm und so vielen Armen zu früh entrissenen Gattin Theresia geborenen Dangl aUs Wiener»Neuftadt kaufte er l?44 das gegenwärtige Schul, haus am Neubau, welches er mit großen Kosten für seine Schulzwecke herstellen ließ. Zugleich legte er ein für die dama« lige Zeit entsprechend großes Capital auf Zinsen an, um von denselben vier im Haufe untergebrachte Kehrer nebst einem Zeichenmeister und einem Geistlichen be> solden zu können. In seiner Anstalt sollte vorzüglich darauf Bedacht genom» men werden, daß neben dem Wissens» werthen auch praktische Fertigkeiten an» geeignet werden konnten. Neben dieser Gründung ist auch zu erwähnen, daß Zoller ein Stipendium stiftete, das alljährlich zwölf ftudirenden Jünglingen in dem ehemaligen Seminar zu Wien zugute kommen sollte. Nach Aufhebung des Seminars unter Kaiser Joseph II . wurde der Fond in die Staatsverwal» tung übernommen, und werden seither zwölf Studirende mit je l30 fi. betheilt. Nach einem Ausweife des Jahres 1803 bestanden die Zoller'schen Stiftungen a) aus der deutschen Schule am Neubau, 1743 errichtet für arme Kinder beiderlei Geschlechtes vom genannten Grunde mit einem Katecheten, drei Lehrern, zwei Lehrerinen und einem Zeichenmeister, b) aus der großen und o) aus der kleinen Studentenstiftung, jene für zwölf Stift- linge im Seminarium, diese für sechs in dem Schulhause auf dem Neubau, die erstere wurde schon früher, die letztere 1783 in Handftipendien verwandelt. Die Stiftlinge bekommen jahrlich zusammen 2320 fi., die ein Capital von 63.000 fl^ voraussetzen. Michael Zoll er ward in Würdigung seiner Verdienste 172l in den österreichischen Adelstand erhoben und der Adel auch auf seinen Better, den Lieutenant Jacob Zoll er, aus« gedehnt. Manufcr ip t des Herrn D ipau l i im Inns» brucker Ferdinandeum l3s6. I. 40. dessen Abschrift ich der Güte des Herrn Cuftoö Fischnaler verdanke, dem ich hier meinen Dank ausspreche. — Bote für Tirol und Vorarlberg, 1828. Ertrabeilage zu Nr. 36. — Gräffer (Franz). Neue Wiener Tage» blätter und heitere Novellchen (Wien l848. 8".) S. 339. — Gellsau (Anton v.). Ge» schichte der Stiftungen. Erziehungs, und Nnterrichtsanstalten in Wien (Wien l8O3. 8".) S. 3l?. > ZMikofer, Theobald von sGeolog und Fa chschriftstell er, geb. zu St. Gallen in der Schweiz 1828, gest. 19. October t862). Der Sproß eines alten Schweizer Geschlechtes, von dem nach Deutschland, Schlesien und Oester< reich Zweige gelangten, über welche die Quellen Näheres berichten. Theobald wär ein Junker Zollikoferv. Alten«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Band 60
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Zichy-Zyka
Band
60
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
430
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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