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Zollikofer, Thcobald don 232 Zoüikofer^ Theobald von
klingen und Pfauenmoos im Can>
ton St. Gallen zunächst St. Gallen zum
Unterschied von jenen von Sonnen
bürg. Nachdem er das Gymnasium in
seiner Heimat beendet hatte, be«
zog er, von einem Familienstipendium
unterstützt, 4849 die Universität Mim-
chen, um sich zum Ingenieur heranzu«
bilden, zu welchem Zwecke er vornehm-
lich mathematische Studien betrieb. 4831
verließ er München, um an der Akademie
zu Lausanne in der französischen Schweiz
seine Ausbildung fortzusetzen. Hier
wurde er mit A. von Morlot, welcher
4846—1830 der erste Begehungscom-
missar des geognostisch » montanistischen
Vereines für Steiermark war, bekannt
und durch dessen geistvolle Vortrage ganz
für die Geologie gewonnen. Durch
zwei Jahre konnte er, im freundschaft»
lichstsn Verhältnisse zu seinem Lehrer
stehend, nicht nur die Lehren seiner
Wissenschaft vollkommen aufnehmen,
sondern hatte auch hinreichende Gelegen^
heit, im Herzen der Alpen, wie im fran»
zösisch.schweizerischen Jura die nöthige
praktische Ausbildung zu erlangen. Durch
Annahme eines Erzieherpostens in einem
in der Lombardie und in Venedig sehr
begüterten Hause ward er in den Stand
gesetzt, von Sesto Calende am Lago
maggiore aus die lombardischen Alpen
in ihrer ganzen Lange, sowie alle geolo«
gischen Erscheinungen der Po.Ebene mit
Eifer und Erfolg zu studiren und diese
Studien in Fachschriften zu veroffent»
lichen. Aus der Lombardie kehrte er
4857 nach Lausanne zurück, wo er, da
sein Name in der wissenschaftlichen Welt
bereits mit Ehren genannt wurde, so.
wohl in der Hauptstadt als von kleineren
Orten zahlreiche Aufforderungen erhielt,
Vorträge über Geologie zuhalten. Auf
die warme Empfehlung mehrerer Ge- lehrten wurde er in dieser Zeit zum
Begehungscommiffär des geognostisch.
montanistischen Vereins für Steiermark
gewählt und begann seine Thätigkeit,
die bis auf eine geringe Unterbrechung
dem Lande bis zu seinem Tode erhalten
blieb. Ende März 4864 folgte er einem
ehrenvollen Rufe zur Supplirung
C. Vogt's an die Akademie in Genf,
von wo er jedoch im Spätherbste über
Oberitalien nach Steiermark zurückkehrte.
Bald nach seiner Rückkehr erkrankte er.
Er schien sich von seinen Leiden zu er«
holen und übersiedelte nach Leoben, von
dort ging er, um es mit der Traubencur
zu versuchen, zu einer befreundeten Fa>
milie nach Cilli, wo sich aber sein Zu>
stand so sehr verschlimmerte, daß er nach
Gratz gebracht werden mußte, wo er
schon kurze Zeit danach einer unheilbaren
Entartung der Unterleibsorgane im Alter -
von 34 Jahren erlag. Seine Arbeiten
sind in gelehrten periodischen Fach-
schriften niedergelegt, und zwar im
äe 1a tzooiötö vauäoiso
soienoes naturelles (I^ a.u-
et 1o
tonio
äs 6.68
— „ Notes sur l.6 Fl2.o1br äe
^4837, to.uie 3^; in den
Jahresberichten dos geognostisch.
montanistischen Vereines für
Steiermark: „Vorläufiger Bericht
über die Ergebnifse der im Sommer 4838
in Unterfteier ausgeführten geognostischen
Begehungen" ^8. Ihrsb^; — „Vor-
laufiger Bericht über die geognostischen
Untersuchungen des südöstlichen Theiles
von Untersteyer im Sommer 4839"
. IhrSb.^; — „Vorläufiger Bericht
über die im Sommer 486t) gemachten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon