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Zschock. Anton 27! Zschock, Anion
Ungarn besondere Verdienste und gab
zugleich mit ihm mehrere musicalisch
liturgische Lehrbücher, Liedersammlungen,
Bearbeitungen von Chorälen und ande
ren geistlichen Gesängen u. dgl. heraus.
Auch schrieb er viele Kirchensachen, Orgel-
stücke und Lieder. Von den oberwähnten
mit seinem Bruder zugleich herausgege»
benen didaktischen Musiksachen sind mir
bekannt:
Rath, 80.); e'ck." (Erlau 1860,
") d. i.
Gesangbuch zum Gebrauch für die katho»
tische Jugend (Erlau 1860; 2. Aufl.
1863; 3. Aufl. 1869); — „O^ona-
6i^."^ d. i. Orgel»
schule. Theoretische und praktische An-
leitung zum Gebrauche für Schullehrer
u. s. w. (Erlau 1863, 4".); —
6", d. i. Der Erlauer Sanger.
Sammlung ernster und heiterer Lieder,
3 Hefte (Erlau 1863, gr. 8".); —
«", d. i. Erllluer
Gesangskatechismus oder die Elemente
des Gesanges in Fragen und Antworten
4. verm. Aufl. (Erlau 1869, 16"). Die
Tüchtigkeit der didaktischen Arbeiten über
Gesang und Musik der beiden Brüder
erhellt schon aus den häufigen Auflagen
derselben.
Zschock, Anton (Bürger und Hu»
manist, geb. zu Hartberg in Steier»
mark 16. März 1773, gest. daselbst
24. October 1836). Ein schlichter Bürger
der Stadt Hartberg, der das Gewerbe
eines Wachsziehers und Wirthes be« trieb, sich aber das Vertrauen seiner
Gemeinde in solcher Weise zu gewinnen
wußte, daß er in schwerer Zeit als
der würdigste befnnden wurde, die
Stelle des Stadtrichters zu bekleiden.
Fünfzehn Jahre versah er dieses Amt
in musterhafter Weise und überließ es
wohlgeordnet im December 1826 seinem
Nachfolger. I n seine Amtsperiode fällt
Mehreres, was bleibender Erinnerung
werth. So wurde unter seiner Leitung
in Hartberg das Krankenhaus gegründet,
verdankt diese Stadt ihm die Pflanzung
und Erhaltung der noch bestehenden
Kastanienalleen vom Capucinerklofter
nach Maria Lebing und hinter dem
Schloßgebäude; als Stadtrichter wirkte
er ungemein fördernd auf den Feldbau
seiner Gemeinde, sorgte für Veredlung
des Weinstocks und des Obstes, so daß
Hartberg bekannt war wegen Erzeugung
des edelsten Obstes und vorzüglicher
Traubenforten und Z sch o ck's am Stadt'
berge gelegene Wirthschaft in dieser Hin»
sicht als Musterwirthschaft galt. Als
1819 Erzherzog Johann die steter-
märkische Landwirthschaftsgesellschaft ins
Leben rief, befand sich Zschock unter
den ersten, welche die Stützen derselben
bildeten, und als 1841 zu Hartberg die
Sparcafse gegründet wurde, gehörte er
zu den eifrigsten Förderern dieser An-
ftalt. Auch sonst für alles Gute und
Schöne in einer bei den unteren Standen
nicht gerade gewöhnlichen Weise empfang,
lich, war er seit 1849 Mitglied des Ver-
eines für Beförderung der bildenden
Künste/ besaß selbst eine ansehnliche
Bibliothek und darin diele kostspielige
Werke, wirkte als erster Kirchenpropft
und Armenvater der großen Haupt- und
Stadtpfarre, ferner als Schulortsauf-
seher und war ein stiller, aber großer
Wohlthater der Armen. Dieses humani'
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon