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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60
Seite - 273 -
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Zschokke 273 Zschokke das fürsterzbischofliche Clerical-Seminar in Wien ein, um an der Wiener k. k. Uni verfität den theologischen Studien ob» liegen zu können. Er legte auch diese mit Auszeichnung zurück, und 1861 zum Priester geweiht, kam er als Cooperator an die Propstpfarre zu Staatz in Nieder österreich. Daselbst wirkte er 1^4 Jahre, dann wurde er 1862 an die Pfarre am Hof in Wien als Cooperator befördert. Dabei setzte er neben seiner seelsorger» tichen Thätigkeit die theologischen Stu< dien unaufhörlich fort, bestand daraus die Rigorosen rasch hintereinander, so daß er am 31. December 1863 die Doctorwürde erlangte. Bald.darauf er> hielt er vom Cardinal Fürfterzbifchof Rauscher den Ruf, die Leitung des neuerrichteten österreichischen Pilgerhauses in Jerusalem zu übernehmen. Anfangs Jänner 1864 reiste er dahin ab und organisirte und leitete dieses Institut durch 2 ^ Jahre. Diesen Aufenthalt im heiligen Lande benutzte er, um Palästina, Aegypten und Syrien gründlich kennen zu lernen, und in diese Zeit fällt auch der Anfang seiner literarischen Thätigkeit. Nach Wien zurückgekehrt, wirkte er einst» weilen einige Monate als Cooperator an der Vorstadtpfarre Lichlenthal in Wien, bis Seine Majestät ihn am 1. März 1867 zum wirklichen Hoftaplan ernannte. Schon im folgenden Jahre übertrug das Professorencollegium der theologischen Facultat an der Wiener Universität ihm die Supplirung der a. o. Lehrkanzel der semitischen Sprache und der höheren Exegese des A. T., welchem Amte. er mit solchem Erfolge oblag, daß er Anfangs 1869 zum a. o. Professor dieser Lehr. kanzel ernannt wurde. I m folgenden Jahre ward er zum ordentlichen Pro« feffor des alttestamentarischen Bibel- studiums befördert, so daß er aus dem v. Würz bach, biogr. Lerckon. I^X. ^Gedr. activen Dienste der Hofcapelle ausschied, aus welchem Anlaß der Kaiser ihm als Auszeichnung gestattete, den Titel eines k. k. Hofcaplans beizubehalten. Seit jener Zeit wirkte er ununterbrochen in dieser Stellung und hat zur Förderung des Bibelstudiums viele schätzbare Werke veröffentlicht, deren Werth in der litera- rifchen Welt auch rühmlichst anerkannt wurde. Die Ferialzeit benutzte er meistens zu großen Reisen, um Land und Leute kennen zu lernen. Er durchzog in den letzten 20 Jahren ganz Europa; England und Irland, Norwegen, Lappland und Rußland sind ihm ebenso bekannt, wie Italien, die Donaufürstenthümer, die Schweiz und Spanien. 4380 bererste er Canada und die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Während seiner lehr- amtlichen Thätigkeit bekleidete er viermal das Amt eines Dekans der theologischen Facultat. Die Universität wählte ihn für das Studienjahr 1884/85 zum Rector, als welcher er das neue Universitäts- gebäude, zu inauguriren hatte. Am 16. April 1388 berief ihn Seine Majestät als geistlichen Beirath zur außerordent- lichen Dienstleistung ms k. t. Ministerium für Cultus und Unterricht. Zschokke's Verdienste um Kirche, Staat und Lite- ratur wurden auch durch mehrfache Aus- zeichnungen gewürdigt. 1881 ward er zum fürsterzbischöflichen geistlichen Rath und 1884 zum fürfterzbifchöflicheti Con> siftorialrathe in Wien, 1382 zum bifchöf. lichen Consiftorialrathe in Leitmeritz, 1884 zum päpstlichen Hausprälaten, 1883 zum k. k. Regierungsrathe, 1883 um k. k. Hofrath mit Titel und Eha» rakter ernannt. Für seine Verdienste um das heilige Land erhielt er 1884 das Comthurkreuz des Ordens vom h. Grabe und 1889 das Ritterkreuz des kaiserlichen Leopoldordens. Die Titel der von ihm !. Juli t89<.) 18
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Band 60
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Zichy-Zyka
Band
60
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
430
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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