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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60
Seite - 275 -
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Zschop 273 Zschop enthalten wird, auf Grundlage der im Archiv des Cultusministeriums befindlichen Actenstücke. Nach dem im Winter 1890 erfolgten Tode des Wiener Erzbischofs und Cardinals Colestin Ganglbauer wurde auch Zschokke als Candidat für den erledigten erzbischöflichen Stuhl be zeichnet. Kürschner (Joseph). Deutscher Literatur Kalender auf das Jahr t889 (Berlin und Stuttgart. Spemann, 32".) XI. Jahrgang. Seite 36l. Zschop, Matthias (Sprachforscher, geb. zu ^eronic bei Veldes in Ober» krain am 26. Jänner 1797, gest. in Laib ach 6. Juli 5833). Unter der fran< zösischen Regierung, welche damals I l ly rien besetzt hielt, besuchte Zschop — der auch öop und ZHop geschrieben er- scheint — das Gymnasium in Laibach, wo er sein seltenes Sprachtalent in voll» kommener Erlernung der französischen Sprache erprobte. Noch hörte er die ersten zwei Jahrgänge der Philosophie 4843 und 1816 in Laibach, Aesthetik 1817 in Wien. Anfangs wendete er sich dem theologischen Studium zu, gab es aber bald auf und entschied sich für das Iehramt, auf welches er sich in Laibach vorbereitete. 4821 wurde er Humani« tätsprofessor in Fiume und kam im fol« genden Jahre in gleicher Eigenschaft nach Lemberg, wo ihm, da er der Mutter- spräche des Slovenischen mächtig war, die Erlernung des Polnischen gleichsam als Schlüssel für die anderen slavischen Sprachen diente. Durch seine 1327 er« folgte Versetzung als Humanitätsprofeffor an daS Lyceum in Laibach ging sein Wunsch, in seiner Heimat zu wirken, in Erfüllung. Doch sollte er in einem ande» ren, als dem Berufe des Lehramtes, er< folgreich thätig sein, denn schon am 13. November 1828 wurde er zum Substituten des Bibliothekars in Lai bach ernannt, und am 18. Juni 1830 erhielt er bleibend die Stelle. Nun aber hatte er vollauf zu thun, denn die unter seinen Vorgängern völlig vernach- lässigte Bibliothek befand sich in arger Unordnung, und er organisirte sie nach einem selbstgeschaffenen System. Ich ent> sinne mich noch der Thätigkeit dieses Re« formators, welcher Tag und Nacht arbei» tete, um das gan; verwahrloste Institut zu einer dem Zwecke einer Staatsanstalt und den Bedürfnissen des Lyceums ent» sprechenden Bedeutung zu bringen. Leider war es ihm nicht vergönnt, lange an der Bibliothek zu wirken, denn schon im Alter von 38 Jahren raffte ihn der Tod dahin. Allem Anscheine nach ist er bei seiner rastlosen Thätigkeit, die sich keine Ruhe und Erholung gönnte, ein Opfer seiner Anstrengungen geworden. Der Schwerpunkt Zschop's liegt in dessen umfassender Sprachenkenntniß, denn er verstand 18 Idiome, bediente sich aber am liebsten seiner Muttersprache, des Slovenischen, und galt unter den 3in» guisten als Autorität. Er besaß selbst eine sehr ansehnliche in allen Sprachen reich bestellte Bibliothek, die er mit seinen kargen Mitteln, sich fast die nöthigsten Bedürfnisse entziehend, gesammelt, und die dann leider ins Ausland verkauft wurde. Bei seinem anstrengenden lehr» amtlichen Berufe — denn in Lemberg supplirte er neben seinen Gegenständen die classische Philologie, die österreichische Staatengeschichte und die historischen Hilfswissenschaften — später bei seinem aufreibenden organisatorischen Biblio- theksdienfte blieb ihm zu schriftstellerischer Thätigkeit keine Zeit. Nur einmal, in dem denkwürdigen krainischen ABC-Kriege, als die Köpfe der slavischen Sprach» gelehrten sozusagen aufeinanderplatzten, 18*
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Band 60
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Zichy-Zyka
Band
60
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
430
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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