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FupiHa 316 Zupitza
im Lateinischen ^Properz^. Böckh im
Griechischen ^Thucydides^, Trendelen«
bürg in der Philosophie Mlato^), wurde
er am 8. December desselben Jahres
zum Doctor der Philosophie promovirt
auf Grund einer Dissertation
lderti äo
". Am Anfange des nächsten
Jahres bestand- er vor der königlich
wissenschaftlichen Prüfungscommission zu
Berlin die Lehramtsprüfung und er-
hielt dabei die Berechtigung, Deutsch,
Lateinisch und Griechisch in allen Classen
zu lehren. Von Ostern 1866 bis Ostern
4867 legte er dann sein Probejahr ab
am Gymnasium in Oppeln und war
darauf bis Ende October 1868 wissen-
schaftlicher Hilfslehrer am königlich katho»
lischen Matthias-Gymnasium in Breslau
und zugleich Mitglied des pädagogischen
Seminars eben daselbst. I m folgenden
Winter habilitirte er sich an der Bres»
lauer Universität als Privatdocent für
deutsche Philologie, indem er kurz vor
Weihnachten einen Vortrag über die
Nibelungensage vor der Facultät hielt,
am 29. Jänner 1867 seine Schrift „Ver-
befferungen zu den Drachenkämpfen"
nebst den angehängten Thesen verthei«
digte und den Tag darauf feine Antritts»
Vorlesung über die Gudrun hielt. Seine
Vorlesungen beschränkten sich bald nicht
auf die deutsche Philologie, sondern er-
streckten sich auch aufs Englische, sowie
aufs Altfranzösische und Provenzalische.
Im April 4872 wurde er zum außer«
ordentlichen Professor für nordgerma-
nische Sprachen an die Universität Wien
berufen. Herr von Dumreicher moki»
virt in seiner Schrift: .Verwaltung der
Universitäten" eingehend diese Berufung,
wodurch zum ersten Male eine Vertre-
tung der nordgermanischen Sprachen in
Oesterreich stattfand. Mit seiner Bern- ! fung wurde Zuvitza zugleich für den
ganzen Sommer Urlaub ertheilt, den er
in Enland zubrachte; er hat seitdem öfter
England in den Ferien wieder besucht,
nämlich in den großen Ferien 1874,
1877, 1878, 1879, 1880, 1882, 1887,
1890 und in den Osterferien 1884. Im
Sommer 1875 wurde seine Professur in
eine ordentliche verwandelt; doch schon
im Herbst 1876 vertauschte er diese mit-
der neugegründeten ordentlichen Pro»
fessur für englische Philologie an der
Universität Berlin. Seit Ostern 1877 ist
er ordentliches Mitglied der Wissenschaft»
lichen Prüfungscommisfton zu Berlin für
Englisch. Vom 13. October 1880 bis
ebendahin 1881 war er Decan der vhilo»
sophischen Facultät. Außer den schon
erwähnten zwei Dissertationen und einer
Anzahl von Aufsätzen in verschiedenen
Zeitschriften, namentlich in der von
H a u p t begründeten „Zeitschrift für
deutsches Alterthum", in der „Anglia",
in den „Englischen Studien", in dem
„Archiv für das Studium der neueren
Sprachen und Literaturen", das er seit
Anfang 1890 mitherausgibt, sind von
ihm erschienen: „Neber Franz Pteikler's
DerZnch, dm Mrenbeiger llIZ den Nichtrr der
Nibelungen zn erweisen", in der dem Director
Dr. August St inner in Oppeln aus
Anlaß dessen 23jährigen Directorjubi-
läums am 17. März 1867 vom Lehrer-
collegium gewidmeten Schrift S. 23
biZ 31. — „Aubin's Gedichte, Kritisch beur-
bettet" (Oppeln 1867, A. Reisewitz),
M ü l l e n h o f f zu seinem 23jahrigen
Doctorjubiläum am 7. April 1867 ge>
widmet; — „Gintührnng in tm5 Ztndium des
Mittelhochdeutschen. Hnm SelnLwilterricht tnr
irden Gebildeten« (Oppeln 1868, Reisewitz;
2. Aufl. 1874; 3. Aufl. 1884: 4. Aufl.
1890); — „Dietrichs Abenteuer van Albrecht
uan Uemenllttn nebst den Bruchstücken mn
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon