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Neuigkeiten (Brünner polit. Blatt. t838.
Nr. 67 im „Historischen Erinnerungskalen
der". — d'Elvert (Christian). Historische
Literaturgeschichte von Mähren und Oestrr«
reichisch «Schlesien (Vrünn 1830, Rohret'S
Witwe, 8".) S. 499.
Zusner, Roman (Abt des Benedic
tinerklosters Ossiach in Kärnthen, geb.
im ersten Viertel des 43. Jahrhunderts,
gest. am 19. Juli 1788). Er trat nach
beendeten Vorbereitungsstudien in jungen
Jahren in das Benedictinerkloster Ossiach
m Kärnthen, wo er Theologie studirte
und nach empfangener Priesterweihe im
Lehramt verwendet wurde. Im Novern»
ber 1748 für die Professur der theoreti»
schen Philosophie an die damalige Hoch«
schule Salzburg berufen, bekleidete er
dieselbe bis zum Schlüsse des Schuljahres
<750. Während dieser Zeit gab er über
seine Wissenschaft folgende Werke her>
aus: „Z^l'wms ^He7<?.5OFHt'as ?-<5/«o
1749, 4<>.); —
" (ib. 1749, 4<>.); —
6?is« (id. 1749, 40.); —
1730, 4^.); — „
s«?n« (id. 1730, 40.). Nun kehrte er in
sein Kloster zurück, in welchem er in der
Folge von seinen Klosterbrüdern zum
Abte gewählt wurde. Als dann unter
Kaiser Joseph II . 1782 die Aufhebung
der Klöster erfolgte und auch das Stift
Ofstach dieses Loos betraf, trat Abt
Zusner in Pension und starb einige
Jahre danach.
Verzeichniß aller akademischen Professoren
von Salzburg. S. 39 u. f.
Zusner, Vincenz (lyrischer Dichter,
geb. zu Bischof lack in Kram am
18. Jänner 1303, gest. in Gratz am 12. Juni 1874). In Rede Stehender,
deffen Vater ein sehr bewegtes Leben
hatte, indem derselbe abwechselnd Offi-
cier, Beamter, Landwirt!), HerrschaftS-
Verwalter u. f. w. war, sollte sich an-
sanglich der wissenschaftlichen Laufbahn
widmen und die vorgeschriebenen Stu>
dien machen, aber er war noch nicht mit
den Normalclassen fertig geworden, als
sich die Vermögensverhältnisse der Eltern
so verschlimmerten, daß er den Schul»
besuch aufgeben und als Lehrling in ein
Handlungsgeschäft treten mußte. Auch
in diesem hatte er kaum die Lehrjahre
hinter sich, als die gänzliche Verarmung
der Eltern ihm die traurige Aussicht
eröffnete, lebenslänglich dienen zu müssen
und sich nie zu einer unabhängigen Stel-
lung hinaufarbeiten zu können. Er
verlor aber nicht den Muth, und als er
20 Jahre alt geworden, entwarf er einen
ganz eigenthümlichen Plan, um seine
Jage zu verbessern. Während er noch
als Lehrling «im Geschäfte thätig gewesen
war, hatte er in den letzten vier Jahren
unaufhörlich Versuche angestellt, einige
chemische Artikel, welche im rohen Zu-
stände, in dem sie abgeliefert wurden,
viel zu wünschen übrig ließen, wesentlich
zu verbessern. Nun aber, um diese Ver-
besserung mit Erfolg zu betreiben, fehlten
ihm die erforderlichen Geldmittel. Ob»
wohl er reiche Verwandte hatte, wollte
er doch nicht ihre Hilfe in Anspruch
nehmen, und fest entschlossen, nur sich
selbst und keinem Anderen etwas zu der»
danken, verließ er das Kaufmanns«
geschäft und nahm eine Amtsschreiber-
stelle auf einer in der Nähe von Grah ge>
legenen Herrschaft an. I n dieser Stellung
benutzte er die wenigen freien Stunden,
die ihm blieben, mit Hilfe von ein paar
dazu abgerichteten Bauernjungen die
erwähnten Handelsartikel in den ver-
0. Wurzbach, biogr. Lerikon. Gedr. 28. Aug. l89l.)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon