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Zusner 323 Fusner
keit, die daraus hervorguckt, der liebens»
wĂĽrdige Lyriker. Er setzte in seinem
Testamente ein Capital von 6200 fl.
aus, dessen jährliche Zinsen er zu zwei
Liederpreisstiftungen fĂĽr diejenigen aus
dem Wiener Conservatorium hervor»
gegangenen Tonsetzer bestimmte, deren
Compofition eines Zusner'schen Gedieh«
tes als preiswĂĽrdigste erkannt wird.
Er hat mit dieser Stiftung seinen Dichter»
namen mit der Aureole eines Kunst-
macens und Gönners junger Tonkünftler
umgeben und ihnen nebenbei nicht eine
zu schwere Aufgabe gestellt, denn seine
Lieder sind zum Gesänge wie geschaffen,
klar ausgesprochene poetische Gedanken
und Bilder und nicht gereimter Blödsinn,
der schon manchmal in Musik gefetzt
wurde, sie sind eine wahre Fundgrube
von Liedertexten, und sein Gedicht „Das
Licht am Fenster", componirt von Adolf
MĂĽller, .machte die Runde bei allen
Gesangvereinen.
Die Vincen) ZU5ner'sche Stiftung. Diese besteht
jährlich für zwei Liederpreife im betrage
von zwanzig und zehn Ducaten. Die Ent»
scheidung fällt das aus dem Director. dem
Composttionslehrer und einem Gesanglehrer
des Wiener Conseroatoriums bestehende Preis-
gericht, und
sind laut Stiftungsurtunde fĂĽr jeden
der drei Preisrichter fĂĽr die MĂĽhewaltung fĂĽnf
Ducaten bestimmt. Die Preisausschreibungen
begannen mit dem Jahre l873 und haben bis
5891 deren l6 stattgefunden, deren ErgebniĂź
Wir hier mittheilen. Die mit einem * bezeich«
neten Compositionen sind gedruckt. Schuljahr
1873/76: Ernst Ludwig : „Das Abend,
glöcklein". t. Preis; Joseph Saphi r : „Die
Blumenseelen". 2. Preis. — l876/77: Ernst
Ludwig: „Der Krieger und sein Roß,
1. Preis; Rudolf Novaczek: «Das alte
Liebesplätzchen". 2. Preis. — t377/78: Ru<
dolf Krzyzanowski: „Das Abendglöck.
lein", l. Preis; Ernst Ludwig: »Der ver.
welkte Flieder". 2. Preis. — l878/79: Ro»
bert Fisch Hof: „Das Mädchen und die
Zigeunerin", t. Preis; *Rudolf Ph i l ipp :
„Die gebeugte Rose". 2. Preis (Hainburg,
Cranz). — t8?9/80: Richard l „Das Echo", t . Preis; Victor von Herz
fkld: „Der Morgenstern". 2. Preis. —
l88tt/8l: Joseph von Woeß: „Die Blumen»
seelen". l . Preis; Hans Zink: „Grinne
rung". 2. Preis. — i88j/82: Joseph Rosen,
berg: „Die Blumenseelen". i. Preis; *Han5
v. Zois: „Einst hatt' ich einen Freund".
2. Preis (Wien. Gutmann). — !382M
"Robert E r b e n : „Vergißmeinnicht".
l. Preis (Wien. Gutmann); *Hans o. Zois:
„Drüben am Wiesenplan", 2. Preis (Wien,
Gutmann). — l883/84: Robert Erden:
«Der Harfner", l. Preis; E. Humlisch:
«Das Veilchen". 2. Preis. — 5884/8^ Der
eiste Preis wurde nicht verliehen: *Gustao
Glosner: „Lied und Liebe". 2. Preis (Wien.
Döblinger). — t835/86: *Guftn» Glosner:
„Vergißmeinnicht", l. Preis (Wien. Wetzler);
Ludwig Prechtl: »Das alte Liebespläh»
chen". 2. Preis. ^- t886/87: *Georg Valker:
„Die schwimmende Rose", j . Preis (Wien
Gutmann); ein 2. Preis wurde nicht ver»
liehen. — 1887/88: Joseph Mayer: „Der
eingeschnittene Name", l. Preis; Franz
Wickenhauser: „Das Veilchen". 2. Preis.
— t838/89: Robert Grund: „Des Mäd.
chens Klage", t. Preis; Edmund KrauĂź.-
^Das lebendige Schild". 2. Preis. —
4869/90: Heinrich Ezertvinka: „Das Mäd.
chen und die Zigeunerin", l. Preis; Edmund
Krauß: „Das alte Ziebesplätzchen", 2. Preis;
— l39ft/9l: Alexander Ze mlinsky: „Des
Mädchens Klage", l. Preis; Ignaz Weiß:
^Das Abendglocklein", 2. Preis. Im Ganzen
wurden 2l Zusner'sche Lieder, von denen
drei: „Das Abendglöcklein", „Das alte
Liebesplähchen" und „Blumenseelen" dreimal;
vier Lieder: „Des Mädchens Klage". „Das
Mädchen und die Zigeunerin", ,Das Beil«
chen" und „Vergißmeinnicht"" zweimal, die
ĂĽbrigen l4 einmal componirt. Von. den
Compouiften gewann Ernst Ludwig zwei
erste und einen zweiten Preis; Hans v. Zois
zwei zweite Preise, Gustav GloSner einen
ersten und einen zweiten Preis und Edmund
Krauß zwei zweite Preise. Sieben Com»
Positionen sind im Druck erschienen. Wir oer»
danken diese Notizen der Gefälligkeit des
Herrn Generalfecretars der Gesellschaft der
Musikfreunde und des Confewatoriuins in
Wicn L. A. Zellner, dem wir dafĂĽr unseren
Dank sagen.
(Quellen. K e h r e in (Joseph). Biographisch,
literarisches Lexikon der katholischen deutschen
Dichter. Volks» und Jugendschriftsteller im
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon