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i. Bernardo
arbeitete fortan rastlos an der Erfüllung
der übernommenen Wichten. Als Mis»
sionär besuchte er auch Zengg, Fiume,
Trieft, Gorz und mehrere Städte Dal»
matiens, auch mehrere Inseln des adria»
schen Meeres. Ueberall entfaltete er die
eifrigste Missionsthätigkeit, und seine
Predigten waren von großer Wirksamkeit
auf die Gemüther der Gläubigen. Er
führte im Illyricum zuerst den Gruß
Hvai^li ^6LU8 (Gelobt sei Jesus Chri«
stus) mit dem Gegengruß Vaxäa duäi
(den ganzen Tag) allgemein ein. Den
Winter brachte er regelmäßig in Nagusa
zu, dem Predigtamte obliegend, zugleich
Unterricht in der Christenlehre an Jung»
linge und Mädchen ertheilend. Als dann
4734 die Predigerstelle an der Kathedrale
zu Ragusa erledigt ward, lud ihn der
Senat von Venedig ein, dieses Amt zu über-
nehmen, und er folgte dem Rufe. 4742
wurde er plötzlich von seinen Oberen nach
Rom zurückberufen, aber auf Fürbitte
des Erzbischofs von Ragusa wieder nach
der Heimat entlassen, jedoch nicht mehr
als Missionär, sondern als Recror des
Collegiums in Ragusa. Nach einiger
Zeit wieder nach Rom berufen, wirkte er
als Beichtiger oder I'rs.Olftotu.g spiri-
tuaiis am Collegium feines Ordens da«
selbst durch fünf Jahre bis an seinen im
Alter von 80 Jahren erfolgten Tod.
Ginige Jahre vor seinem Hinscheiden
brachte er seine illyrischen in Ragusa
gehaltenen Predigten in Ordnung und
hinterließ dieselben druckfertig. I n der
. lidi-Hria. äo' R. R. ?I>.
i i in R2FN82." befindet sich ein Theil
der von seiner Hand niedergeschriebenen
Kanzelreden. Im >Druck erschienen ist
aber:
, d. i. Pre< digten, gehalten in der St. Ignazius-
kirche zu Ragusa (Ragusa 1793, A. Tre-
visan); — eine neuntägige Andacht zu
»ren des h. BlasiuS ist ohne Namen
abgedruckt in den von?. Nicolai her-
ausgegebenen ^Neinoris äi 8. VmFw"
(Rom 1732). Ein Werk: „Huo«s M<^/
«7/l7-l'6/i6" kam im Druck heraus zu Ra»
gusa (4^.) gegen Ende des vorigen Jahr-
Hunderts; auch schrieb er eine Geschichte
der Missionen in Croatien in lateinischer
Sprache, die ungedruckt blieb. Die oben
erwähnte gedruckte Sammlung illyrischer
Predigten, ein starker Band (XXIV und
424 S., 4v»), wurde von dem Secretar
der ragusanischen Republik, Gianluka
Volant iö, viele Jahre nach Zuzzeri's
Tode herausgegeben und ihr das Leben
des Verfassers von Gjuro BaLi 6 voran»
geschickt.
<se2U8ovH rsöenH (vudrovnlk 1793,
vissm, 4".) ?. VII—XVI: «VrsvK
Fiw ÄsllK vilH äol ?^. NsiilH.r6iuo
ku^'iFH älli^a, d. i. Illynsches Lesebuch für
Obergymnasien, l. Theil (Wien t360»
Schulbücherverlag, gr. s".) S. 303—322.
Die Familie «3u))eri auch Cnceri, slavisch
Morich, auch Znzerich. Die Zuzzeri stam.
men aus Bosnien, wo sie das Dorf Zaman»
dria und den Fürftentitel besaßen. Gegen
Ende des l3. Jahrhunderts kamen sie nach
Ragusa und entsagten tt39 ihreui Fürsten,
titel. um sich in die Cittadinanza (Bürger»
fchaft) Ragusas aufnehmen zu lassen. Ein
Francesco Zuzzeri. der im i6. Jahr«
Hunderte lebte, war mit Naria Radagliwich
verheiratet und hatte aus dieser Ehe Söhne
und Töchter; eine von ihnen Flora (Flora)
gelangte zu großer Berühmtheit ^vgl. Nr. 2).
Nachdem er die jüngste Tochter Marghe-
r i ta an Glrolamo Primi in Ragusa oer»
malt hatte, ging er mit den anderen Kin«
dern nach Ancona, welches er seiner Geschäfte
wegen zum ferneren Aufenthalte wählte. Von
Ancona aus machte er mehrere Reisen nach
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Zichy-Zyka, Band 60
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Zichy-Zyka
- Band
- 60
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 430
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon