Seite - 336 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60

Zwenbrück-Zirkenfeld 336 Z wickle rend der Prinz zwischen Kotta und Gieß» hübel Stand faßte und von da aus die Unternehmung bei Maxen (20. und 21. November 4759) sicherte, wo der preußische General Fink von den Oester« reichern aufgerieben wurde. Der Prinz hatte mit dem seit der Schlacht bei Roß- bach nahezu desorganisirten Heere wider alles Erwarten seine Aufgabe befriedi- gend gelöst, und die Kaiserin Mar ia Theresia gab in der 3. Promotion (23. Jänner 1766) des Maria Theresien- Ordens dem Prinzen persönlich bei Hofe das Großkreuz des Ordens. Die nächsten Waffenthaten des Pfalzgrafen rechtfer» tigtm diese Auszeichnung. Am 20. August 1760 bestand das Reichsheer bei Streh- len ein glückliches Gefecht, .Torgau (am 26. September) und Wittenberg (14. Oc. tober) fielen mit großem Vorrathe in des Prinzen Hände. Mit 12.000 Württem- bergern verstärkt, erwartete er mit Daun's Heer, das sich unter die Kano» nen von Dresden gezoqen, die Eröffnung des folgenden an Unternehmungen wenig bedeutenden Feldzuges. Der Prinz über» gab nun im April 1761 das Commando der Reichstruppen in guter Verfassung an Feldmarschall Serbeltoni. Das Ansehen der Reichstruppen, gegen die man schon ein großes Vorurtheil gefaßt hatte, begann wieder zu wachsen, und diese, die durch frühere widrige Erfolge nahezu das Vertrauen auf sich selbst ver< loren hatten, fingen an, dasselbe wieder zu gewinnen, eine moralische Wirkung, die wenigstens beim Soldaten nicht zu unterschätzen ist. Nach dem (am 13. Fe« bruar 4763) geschlossenen Hubertsburger Frieden erhielt der Prinz das General» commando in Böhmen, später das Prasi» dium der geheimen Militärconferenz. Nachdem er diese Stelle niedergelegt, lebte er zumeist im Pfälzischen, wo ihn l im schönsten Mannesalter von erst 43 Jahren der Tod ereilte. Prinz Fried, rich Michael war seit 1737 Inhaber des 2. Dragoner »Regimentes. Früher lutherisch, kehrte er 1746 in den Schoos der katholischen Kirche zurück. Er hatte sich mit Mar ia Francisca Doro» thea, der Tochter des Erbprinzen von Sulzbach Joseph Kar l Emanuel August — einer Seitenlinie des pfälzi. schen Fürstenhauses — vermalt, aus welcher Ehe drei Söhne und zwei Töchter stammen. Vergleiche die Quellen. Hirtenfeld (I.). Der Militär-Maria The. resien« Orden und seine Mitglieder (Wien 5856. Staatsdruckerei, kl. 4°.) Bd. I, S. 84. Jahr 1728. Porträt. Hüftbild (Fol.) Fratrel lso. Pfalzgraf Friedrich Michael ist der directe Stammvater der heutigen Könige von Bayern. Seine Söhne waren: »Karl, Clemens August und Maximilian Joseph. Letz. terer wurde am 1. Jänner 1306 König von Bayern. Auf diesen folgte am 13. October 1823 dessen Sohn König Ludwig I«, auf diesen am 21. März 1848 dessen Sohn Maximilian I I . , auf diesen am 42. März l864 dessen Sohn Ludwig II. Nach Lud« wigs I I . am 13. Juni 1886 erfolgtem Tode übernahm, da sein Bruder Qtto unfähig war, die Regierung anzutreten, des Königs M a r i m i l i a n Bruder Luitpold am 10. Juni 1886 als Prinzregent die Regier rung des Landes Bayern. Zwickte, Joseph von (Zeichner, geb. zu Feldkirch 1846). Die Familie ist eine alte seit Jahrhunderten in Vorarlberg ansässige, in welcher drei Brüder, Io» hann, Felix und G ebhard Zwickte, wegen ihrer in den Türkenkriegen in Un< gärn erworbenen Verdienste von Kaiser Joseph I. ääo. Wien 19. September 1709 den österreichisch . erbländischen Adelstand erlangten. Des obigen Io- seph Vater Lukas war k. k. Staats- anwalt, seine Mutter Mar ia Iosepha