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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Zichy-Zyka, Band 60
Seite - 356 -
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Zang (Nachtrag) 336 Zang (Nachtrag) fand die „Presse" aus ihrem Exil in Brunn ihren Weg zurück nach Wien und entfaltete sich im großen Style. Zang, sagt ein Wiener Journalist <R. Vald eck) in einem Feuilleton, betitelt: „Wie die Concordia entstanden ist?" („Wiener allgemeine Zeitung", Morgenbl., 2l. Oc» tober 4884, Nr. 1670), Zang ist der eigentliche „Gestalter des Wiener Zei- tungswesens, namentlich seines geschäft- lichen Theiles. Sein durchdringender praktischer Verstand, seine unermüdliche Arbeitskraft, sein hervorragendes Orga- nisationstalent würde es außerhalb Wiens überall zu einer großen admini' strativen Stellung gebracht haben, aber seine bis zur Härte und oft durch Vor» eingenommenheit getrübte Verstandes» natur stand ihm überall im Wege." Als die constitutionelle Aera dämmerte, suchte der nachmalige Verfaffungsminister Anton Ritter von Schmerling, wie Felix Fürst Schwarzenberg innige Fühlung mit Zang und lud ihn in einem Schrei» ben vom 8. December 4360 („Neue Freie Presse" 20. März 4888) zur Eröff- nung eines regen persönlichen Verkehrs ein. Die mexikanischen Kaiserplane des Erzherzogs Ferdinand Max fanden keinen entschiedeneren Gegner als Zang; er wurde in dieser Gesinnung auch nicht wankend, als er Februar 4864 Gast des zum Kaiser von Mexiko erhobenen Max in Miramare war, und lehnte das ihm verliehene Ofsicierskreuz des Guade» loupeordens ehrerbietig, aber entschieden ab. Die weikthätige Unterstützung, die er in der „Presse" der Verfassungspartei in der Jugend der Verfassung geleistet, erkannte Moriz von Kaiser fe ld in einem an ihn gerichteten Brief aus Gratz 13. October 4863 warm an. Auch nach der nationalökonomischen Richtung ist Zang's Wirksamkeit beachtenswerth. Als Gemeinderath der Stadt Wien ließ er im Verein mit einigen Gleichgesinnten auf eigene Kosten englische Ingenieure zum Studium der Hochquellenleitung kommen, studirte selbst in Belgien das Canalsystem, um einen Modus zu finden, wie der Wiener-Neustadter Canal als Nutzwafferleitung für Wien ersprießlich gemacht werden könnte; trat mit be> stimmten Planen für die Einrichtung des großen Stadtparks und des Kinderparks in demselben ein und agitirte für die Bahnlinie Wien-Novi, sowie für die Ver. legung der Cafernen in ein „Militär- Lager". Im Landtage, nachdem er, wie schon gemeldet, seine Diäten für die Erziehung eines Knaben gewidmet, trat er selbst für die Diätenlosigkeit der Abgeordneten ein. Sonst fehlte ihm für die parlamentarische Thätigkeit die Gabe der Rede und auch die kleinste Dosis diplomatischer Klugheit, indem er sich nur von den Eingebungen seiner Leidenschaft — bekanntlich die Verderb« lichfte Methode, die niemals Segen, aber immer nur Unheil stiftet — bestimmen ließ. Ein Hochverrathsproceß infolge eines am Tage der Schlacht bei König» gratz (3. Juli 4866) erschienenen Artikels bestimmte ihn endlich, das Anerbieten, die „Presse" der Regierung zu verkaufen, anzunehmen. Dabei blieb er doch immer beim Blatte mitthätig. Obwohl er nur sel» ten selbst zur Feder griff, so wachte er doch sorgsam und unausgesetzt über alle Ar- beiten im redaktionellen Theile;.kurz er kümmerte sich um die kleinsten Einzel» heiten, daß ja nichts in das Blatt gerieth, was ihm nicht paßte. Dabei schulte er das ganze Redactionspersonal nach dieser Methode und brachte das Todtschweigen ihm mißliebiger Personen in ein form« liches System. Dabei war aber sein Hauptaugenmerk allzeit neben dem In«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Zichy-Zyka, Band 60
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Zichy-Zyka
Band
60
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
430
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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