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vom 16.06.2020, aktuelle Version,

Andritz

Andritz
12. Stadtbezirk von Graz
Basisdaten [1]
Fläche: 18,47 km²
Einwohner: 19.046 (1. Jänner 2017)
Bevölkerungsdichte: 1031 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 8010, 8043, 8044,
8045, 8046, 8054
Geografische Lage: 47° 6′ N, 15° 25′ O
Lage in Graz
Karte von Andritz
Bezirksamt: Andritzer Reichsstraße 38
8045 Graz
Bezirksvorsteher: Johannes Obenaus (ÖVP)[2]
1. Bezirksvorsteher-Stv.: Herbert Zlöbl (SPÖ)[2]
2. Bezirksvorsteher-Stv.: Karin Reimelt (KPÖ)[2]
Öffentliche Verkehrsmittel: Straßenbahnlinien: 4, 5
Buslinien: 41/E, 42, 43, 45, 52, 53/E
N5
Foto
Pfarrkirche St.Veit
Pfarrkirche St.Veit
Das oft noch als Schloss St. Gotthard bezeichnete nunmehrige St. Veiter Schlössl (2008), ehemals Schloss Eckhofen

Andritz ist der 12. und flächenmäßig größte Grazer Stadtbezirk. Er liegt im Norden von Graz und besteht aus den alten Dörfern Oberandritz, Unterandritz und St. Veit sowie der Streusiedlung Neustift.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Bezirks Andritz war schon zur Römerzeit besiedelt. Ein Friedhof aus spätrömischer Zeit lag in Weinzödl. Der Name Andritz wird 1265 erstmals urkundlich als "Endritz" erwähnt. Der Ortsname stammt aus dem Slawischen (jendrica = „schnell fließendes Wasser“). Viele Siedlungs- und Flurnamen sind hier slawischen Ursprungs: Gabriach (von Gabraw) alter Name für St. Veit, Weinitzen (von vinica); Zapuden, Schuritz, Glim und Rannach.[3]

Die alten Bauerndörfer änderten ihre Charakteristik, als 1852 Josef Körösi eine Eisengießerei und eine Maschinenfabrik ansiedelte (Maschinenfabrik Andritz AG, heute Andritz AG). 1913 folgte die Papierfabrik Kranz, die aus einer seit 1790 bestehenden Papiermühle hervorgeht. Diese wurde 1939 von der Industriellenfamilie Arland übernommen und hatte bis 1990 Bestand.

Auch Andritz wurde 1850 eine selbstständige Gemeinde, kam aber gemeinsam mit St. Veit und dem südlichen Teil von Weinitzen 1938 zu Graz. Mit der Eingemeindung wurde auch ein neuer Name eingeführt (Graz Nord). 1946 wurden durch einen Gemeinderatsbeschluss die heutigen Bezirksgrenzen und der heutige Name Andritz festgelegt.[4]

Andritzer Maut (Maut Andritz) bezeichnet heute noch einen Straßenbahnhalt am Nordende von Graben- und Körösistraße wo vor 1938 Pflastermaut für in die Stadt hereinkommende Fahrzeuge und eine Steuer für zahlreiche Waren eingehoben worden sind.[5]

Geographie

Andritz liegt einseitig linksufrig an der Mur, die die Grenze zum Nachbarbezirk Gösting bildet. Die nördliche Bezirksgrenze bzw. die Stadtgrenze verläuft durch den südlichen Teil des Grazer Berglandes. Höchste Erhebung im Bezirk ist der Lineckberg, der zugleich die höchste Erhebung der Stadt am linken Murufer bildet. Weitere bekannte Hügel sind der Admonter Kogel und der Reinerkogel.

Der Andritzbach fließt durch Andritz in die Mur. Er entspringt in der Nachbargemeinde Stattegg. Die dort gelegene Quelle Andritz-Ursprung wird wegen ihres Namens oft fälschlich als dessen Quelle genannt.

Um 1976/1977 wurde der (linke obere) Mühlgang zugeschüttet der sehr lange Zeit ausgeleitet bei einem Wehr oberhalb der alten Weinzödlbrücke durch Andritz und bis zum Schlossberg floss. 1982 ging das neue Murkraftwerk Weinzödl am Nordrand von Graz in Betrieb. Nach Hochwasserschäden im Bezirk wurden um 2015/2018 durch Rückhaltebecken und Bachquerschnittsvergrösserungen Vorsorge für große Hochwasser gebaut.

Der Riel-Teich (auch Rielteich geschrieben) und die angrenzenden Wiesenflächen an der Stattegger Straße sind Naturschutzgebiet. Der Schutz beruht darauf, dass die im Teich vorkommenden Tiere in ihrer Vielfalt einzigartig sind, es sind allein 49 Arten von Libellen gefunden worden. Das Naturschutzgebiet ist 11.734 m² groß.[6]

Bauwerke

Wirtschaft

  • Andritz AG (früher Maschinenfabrik Andritz)
  • zahlreiche kleine Industriebetriebe
  • im Westen eine große Anzahl an Einkaufsmöglichkeiten
  • einige landwirtschaftliche Flächen
  • Pferdezucht und Reitställe
  • Wasserwerk Andritz der Stadt Graz – liefert nur einen Teil des Trinkwassers für Graz; mit Sonnenwärme- und Photovoltaikflächen

Verkehr

Die Linien 4 und 5 der Straßenbahn Graz führen nach Andritz. Dort fahren auch die Buslinien 41, 45, 47, 52, und 53.

Die Weinzöttlbrücke ist eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke und führt über die Mur nach Gösting.

Das Wasserschutzgebiet südlich der Weinzödlbrücke verhindert die Nutzung des Murufers als natürliche Radroute oder Fußweg.

Sport

In Andritz befindet sich das Sportzentrum Graz-Weinzödl, in dem der Traditionsklub GAK seine Heimspiele austrägt. Zudem ist in Andritz der lokale SV Andritz beheimatet. Seit 2006 gibt es auch einen lokalen Basketball-Verein namens Pommes de Terre.

Am linken Ufer unweit des Kraftwerks Weinzödl liegen Ausgangsbasis und Einstieg zum Paddeln auf der Mur und weiter zur Slalomtrainingsstrecke im Mühlgang rechts der Mur.

An der Westwand eines südlichen Ausläufers des Kanzelkogels liegt der Klettergarten Andritz-Weinzödl. Derzeit (Stand März 2020) wegen Steinschlaggefahr durch den Betreuer Alpenverein gesperrt.

Kultur

Musikalisch ist der Musikverein St.Veit - Andritz - Stattegg ein fixer Bestandteil bei Festivitäten und Veranstaltungen, die in Andritz stattfinden.

Um den Schulbeginn Anfang September findet seit 1998 alljährlich (mit Ausnahme 2016)[7] das „Andritzer Flohmarktfest“ rund um den Hauptplatz statt, organisiert vom 1997 gegründeten Verein „Wir Andritzer“, einer Plattform lokaler Unternehmer.[8]

Commons: Andritz  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zahlen + Fakten: Bevölkerung, Bezirke, Wirtschaft, Geografie auf graz.at.
  2. 1 2 3 Bezirksräte im Bezirk Andritz auf graz.at (Memento des Originals vom 13. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.graz.at
  3. Gerhard Michael Dienes: Andritz und seine Geschichte, Graz 1984.
  4. BIG - Bürger-Information Graz, 16. Mai 2002, S. 1.
  5. Mautstellen schotteten Graz ab - bis 1938 styria-mobile.at, 19. Juni 2011, abgerufen 8. März 2020. – Kleine Zeitung, Print, etwa von 18. Juni 2011.
  6. Verordnung des Bürgermeisters vom 17. September 1979 in der Fassung vom 15. September 2011, Zl. 029959/2011/0003. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark, 209. Jahrgang 2013. 19. Stück, ausgegeben 10. Mai 2013. ZDB-ID 1291268-2 S. 249–251.
  7. Absage Wir Andritzer Flohmarktfest (2016) (Memento vom 16. August 2016 im Internet Archive)
  8. http://www.wirandritzer.at/ Website des Vereins Wir Andritzer, Bericht vom Flohmarktfest am 7. September 2014, abgerufen am 29. Oktober 2014