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vom 18.08.2021, aktuelle Version,

Hedwig von Österreich-Toskana

Erzherzogin Hedwig von Österreich-Toskana, 1913

Erzherzogin Hedwig Maria Immakulata Michaela Ignatia von Österreich (* 24. September 1896 in Ischl; † 1. November 1970 in Hall in Tirol) war die Tochter von Erzherzog Franz Salvator von Österreich-Toskana und seiner Ehefrau Marie Valerie von Österreich. Sie war eine Enkelin von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn.

Leben

Hedwig (links) mit ihrer Schwester Ella (1900)

Hedwig kam am 24. September 1896 in Ischl zur Welt. Kaiserin Elisabeth besuchte ihre Tochter kurz nach der Entbindung und sandte ein informatives Telegramm nach Wien. Die Taufe fand im großen Salon der Kaiservilla statt. Ab dem 27. September 1896 berichtete die Zeitung Das Vaterland vom Befinden Marie Valeries und der kleinen Erzherzogin. Am 30. September wurde erstmals der Name Hedwig genannt. Am 2. Oktober wurde ein abschließender ärztlicher Bericht veröffentlicht.[1] Marie Valerie nannte später Hedwig in ihrem Tagebuch diejenige, die den gewissen Funken des herzoglich bayrischen Blutes in sich habe.[2]

Hedwigs Erzieherin war Elsa Köhler. Hedwig ehelichte am 24. April 1918 auf dem elterlichen Schloss Wallsee den Grafen Bernhard zu Stolberg-Stolberg (1881–1952), einen Sohn von Graf Leopold zu Stolberg-Stolberg und der bürgerlichen Amerikanerin Mary Eddington. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor.

Marie Valerie überschrieb ihrer Tochter Hedwig im Jahr 1917 das Jagdschloss Kühtai in Tirol als Hochzeitsgeschenk. Dieses bereits von Kaiser Maximilian I. für die Murmeltierjagd genutzte Haus war 1893 von Kaiser Franz Joseph als Jagdsitz zurückerworben und 1916 seiner jüngsten Tochter vermacht worden.[3] 1949 beantragte Hedwig (Gräfin) Stolberg-Stolberg, wie sie seit der Eheschließung hieß, einen ERP-Kredit zum Bau eines Schilifts neben ihrem Anwesen. Der damalige Bundesminister für Handel und Wiederaufbau, Ernst Kolb, verweigerte diesen mit der Begründung der Unrentabilität.[4] Drei Jahre später revitalisierte Hedwigs Sohn Karl das Schloss und gestaltete es zu einem Schlosshotel um, das bis 2016 von seinem Sohn Christian geführt wurde. Damit wurde die Grundlage für Kühtai als Schiort gelegt, welcher heute als höchstgelegener Schiort in Österreich gilt.

Hedwig starb 1970 mit 74 Jahren in Hall, Tirol. Sie ist in der Familiengruft im Friedhof Hall beerdigt.

Wissenswertes

Hedwigs Mutter vermerkte in ihrem Tagebuch: „Hedwig ist diejenige, die den gewissen Funken des Hauses Wittelsbach hat“.[5]

Nachkommen

  • Marie Elisabeth zu Stolberg-Stolberg (1919–2012)
  • Franz Josef zu Stolberg-Stolberg (1920–1986)
  • Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg (1921–2007)
  • Bernhard Friedrich Hubertus zu Stolberg-Stolberg (1922–1958)
  • Therese Maria Valerie zu Stolberg-Stolberg (1923–1982)
  • Carl Franz zu Stolberg-Stolberg (1925–2003)
  • Ferdinand Maria Immaculata zu Stolberg-Stolberg (1926–1998)
  • Anna Regina Emanuela Maria zu Stolberg-Stolberg (1927–2002)
  • Magdalena Maria Mathilde zu Stolberg-Stolberg (* 1930)

Presseberichte

Einzelnachweise

  1. Tageszeitung Das Vaterland vom 26. September, 27. Septebember, 28. September, 30. September und 2. Oktober 1896.
  2. Martha Schad: Kaiserin Elisabeth und ihre Töchter Piper Verlag, 1999. Seite 149
  3. Jagdschloss Kühtai@1@2Vorlage:Toter Link/www.jagdschloss.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 15. Oktober 2009)
  4. Pressebericht über Schilift in Kühtai@1@2Vorlage:Toter Link/www.jagdschloss.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 25. Oktober 2009)
  5. Marie Valerie von Österreich: das Tagebuch der Lieblingstochter von Kaiserin Hrsg. von Horst Schad 1998

Literatur

  • Hedwig, in: Brigitte Hamann: Die Habsburger – ein biografisches Lexikon, Verlag Piper, Wien 1988 ISBN 3-492-03163-3, S. 161
  • Marie Valerie: Das Tagebuch der Lieblingstochter von Kaiserin Elisabeth 1878–1899. Verlag: Piper; Auflage: 4 (November 2008) Hrsg. Martha Schad und Horst Schad ISBN 978-3-492-24364-3
  • Martha Schad: Kaiserin Elisabeth und ihre Töchter (Taschenbuch) Verlag: Piper; Auflage: 10., Aufl. (April 2006) ISBN 978-3-492-22857-2