Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Abel, Othenio#

* 20. 6. 1875, Wien

† 4. 7. 1946, Mondsee (Oberösterreich)


Paläobiologe, Biologe


Othenio Abel. Foto, um 1925, © Bildarchiv der ÖNB, Wien, für AEIOU
Othenio Abel. Foto, um 1925
© Bildarchiv der ÖNB, Wien, für AEIOU

Othenio Abel wurde am 20. Juni 1875 in Wien geboren.

Nach dem Besuch des Akademischen Gymnasiums absolvierte er auf elterlichen Wunsch an der Wiener Universität ein Studium der Rechtswissenschaften (widmete sich jedoch vor allem naturwissenschaftlichen Studien), das er 1899 mit der Promotion zum Doktor der Philosophie abschloss.


Bereits ab 1898 war er Assistent im Labor des Geologen Eduard Suess, ab 1900 war er auch "Collaborateur étranger" des königlich-belgischen naturhistorischen Museums und fand hier in Louis Dollo seinen eigentlichen paläontologischen Lehrer und entscheidende Anregungen zu seinem Lebenswerk: zur Begründung einer neuen paläontologischen Disziplin, der Paläobiologie (Biologie der Vorzeit) - einem eigenen Zweig des ehemals vollkommen geologisch orientierten Fachs.


Von 1900 bis 1907 arbeitete er an der Geologischen Reichsanstalt, 1907 wurde er außerordentlicher Professor in Wien und von 1917 bis 1934 bekleidete er als ordentlicher Professor den Lehrstuhl für Paläontologie in Wien.


Er schuf eine einzigartige paläobiologische Lehr- und Forschungssammlung, gab ab 1928 eine paläobiologische Zeitschrift heraus (Palaeobiologica) und unternahm etliche Forschungsreisen, die ihn auch breiteren Kreisen bekannt machten, etwa die Pikermi-Expedition nach Griechenland (1912) sowie eine Amerika- und eine Südafrikaexpedition (1925 bzw. 1929). 1940 gründete er in Salzburg ein Forschungsinstitut für Lebensgeschichte.

Mit besonderem Interesse erforschte Abel die Drachenhöhle bei Mixnitz in der Steiermark und ihre Überreste von Höhlenbären, worüber er 1931 auch eine Arbeit veröffentlichte.

Von 1935 bis 1940 lehrte er an der Universität Göttingen, wo er 1941 emeritierte. Hier widmete er sich ausschließlich der Erforschung der fossilen Tierwelt (Paläozoologie).



Alle zwei Jahre wird der mit 3.700 Euro dotierte "Othenio-Abel-Preis" an die Verfasser einer ausgezeichneten Publikation auf dem Gebiet der Paläobiologie oder für das Lebenswerk in der Paläontologie vergeben.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Bigsby Gold Medal der Geological Society London, 1911
  • Elliot Gold Medal der Academy of Sciences in Washington, 1921
  • Ehrendoktorate der Universitäten Kapstadt und Athen
  • Mitglied der Akademie der Wissenschaften Göttingen, Halle, Leningrad, Upsala, Wien u. a. m.

Werke (Auswahl)#

  • Grundzüge der Paläobiologie der Wirbeltiere, 1912
  • Vorzeitliche Säugetiere, 1914
  • Lehrbuch der Paläozoologie, 1920
  • Lebensbilder aus der Tierwelt der Vorzeit, 1921
  • Paläobiologie und Stammesgeschichte, 1929
  • Die Drachenhöhle bei Mixnitz, 1931
  • Vorzeitliche Lebensspuren, 1935
  • Die Tiere der Vorzeit in ihrem Lebensraum, 1939

Literatur#

  • K. Ehrenberg, Othenio Abels Lebensweg, 1975

Quellen#

  • AEIOU
  • http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Othenio_Abel.html
  • Österreiches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, I. Ackerl u. F. Weissensteiner, Verlag Carl Ueberreuter, 1992
  • Österreichisches Biographisches Lexikon
  • NDB



Redaktion: I. Schinnerl